Ein Bilanzbuchhalter ist Spezialist im Gebiet Rechnungswesen – je nach Unternehmensgröße sind die Aufgaben eines Bilanzbuchhalters sehr vielseitig. Er sorgt dafür, dass die Finanzen eines Unternehmens mittels Abschlüsse, Auswertungen und Kalkulationen stets übersichtlich für Dritte sind – beispielsweise für das Management. Die hohe Kompetenz der Bilanzbuchhalter ist deutschlandweit gefragt, deshalb haben Bilanzbuchhalter gute berufliche Aussichten.
Bilanzbuchhalter: Key Facts
Ausbildung
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Hard Skills
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Weiterbildung
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Gehalt
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Verwandte Berufe
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Bilanzbuchhalter: Tätigkeitsbeschreibung
Der staatlich geprüfte Bilanzbuchhalter ist kein klassischer Ausbildungsberuf, sondern eine Weiterbildung für Fachkräfte aus dem Finanz- und Rechnungswesen. Vorbereitungskurse für die Prüfung sind nicht verpflichtend, da diese aber hohe Ansprüche erfüllt, werden Kurse zur Vorbereitung empfohlen. Dabei ist das Angebot groß und die Ausbildung kann sowohl von Berufstätigen als auch als Vollzeit-Ausbildung durchgeführt werden.
Die Kernaufgaben eines Bilanzbuchhalters liegen in der Organisation des betrieblichen Rechnungswesens. Dazu gehört beispielsweise das Erstellen von Monats-, Quartals- und Jahresabschlüssen, Durchführung von Kalkulationen und die Klärung von steuerrechtlichen Fragen.
Gut zu wissen:
Da diese Weiterbildung deutschlandweit geregelt ist, können Anwärter die Prüfung ausschließlich bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) ablegen. Es gelten bestimmte Voraussetzungen, die am Tag der schriftlichen Prüfung nachgewiesen werden müssen.
Aufgaben: Was macht man als Bilanzbuchhalter?
Bilanzbuchhalter kümmern sich um alles, was die Unternehmensfinanzen betrifft. Je nach Unternehmensgröße können verschiedene Aufgaben anfallen und der Verantwortungsbereich größer oder kleiner ausfallen. Bilanzbuchhalter arbeiten in der Regel direkt in der Finanzabteilung eines Unternehmens oder in einem Steuerbüro.
Hier ein Überblick über die wichtigsten Aufgaben eines Bilanzbuchhalters:
- Organisation der Buchhaltung für Unternehmen
- Erstellung von Bilanzen
- Erstellen von Monats- und Quartalsabschlüssen sowie Jahresabschlüsse nach HGB und anderen Reportings
- Erstellen von Kalkulationen
- Steuerrecht & Steuerlehre: z.B. Umsatzsteuer, Steuererklärungen, Lohnsteuer, Einkommensteuer, Körperschaftssteuer, etc.
- Rückstellungen bilden und bewerten
- Ermittlung von Kennzahlen zur Bilanzanalyse
- Kostenartenrechnung und Kostendeckungsrechnungen erstellen
- Erstellung von Statistiken und Auswertungen
- Mitarbeit im Mahn- und Inkassobereich
- Ansprechpartner für Dritte: Management, Behörden, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Banken, Kreditdienstleister und Investoren etc.
Je nach Unternehmensgröße und Verantwortungsbereich kann ein Bilanzbuchhalter auch damit betraut werden, die Buchhaltungsabteilung aus- und aufzubauen sowie Mitarbeiter zu führen. Deshalb haben Bilanzbuchhalter auch zahlreiche Aufstiegsmöglichkeiten, die sich ihnen bieten, z. B.: Buchhaltungsleiter, Leiter der Debitorenbuchhaltung oder Kreditorenbuchhaltung.
Bilanzbuchhalter vs. Finanzbuchhalter – das ist der Unterschied:
Grob gesagt liegt der Unterschied zwischen den beiden Berufen in der Ausbildung. Wer die Prüfung bei der IHK besteht, darf sich als „geprüfter Bilanzbuchhalter“ bezeichnen. Hingegen der Beruf Finanzbuchhalter ist kein geschützter Begriff – jeder der mit Buchhaltung zu tun hat, darf sich so nennen.
Bilanzbuchhalter: Voraussetzungen & Qualifikationen
Kaufmännische Berufserfahrung ist das wichtigste Kriterium und auch eine der Zugangsvoraussetzungen für die IHK-Prüfung zum staatlich geprüften Bilanzbuchhalter. Wer eine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung nachweisen kann, der benötigt zudem mindestens 3 Jahre Berufserfahrung. Wer keine kaufmännische Ausbildung absolviert hat, muss 6 Jahre Berufserfahrung im Finanz- und Rechnungswesen nachweisen.
Hard Skills
Als Schnittstelle sowohl zu Geschäftspartnern (Wirtschaftsprüfern, Steuerberater etc.) als auch zur Geschäftsleitung, sollte ein Anwärter folgende Fähigkeiten mitbringen:
- Sehr gute wirtschaftliche Kenntnisse in Rechnungswesen und BWL
- Ausgezeichnete kaufmännische Kenntnisse
- Erfahrung in der Planung, Koordination, Analyse und Optimierung von Prozessen
- Strategisches und analytisches Denken
- Hohe Affinität für Zahlen: Unternehmenszahlen verstehen und analysieren
- Strukturierte Vorgehensweise
- Kundenbindung und -beratung
- Mehrjährige Berufserfahrung
Unsere Empfehlung
Lehrgang Geprüfte:r Konzernbuchhalter:in
Wenn Sie bereits als Bilanzbuchhalter arbeiten und immer wieder mit bilanzpolitischen Fragen von Konzernen konfrontiert werden, dann eignet sich dieser Lehrgang besonders. Profitieren Sie von einem erworbenen Fachwissen in der Konzernrechnungslegung und Konsolidierung. Belegt wird dieses durch ein aussagekräftiges Abschlusszertifikat.
Lehrgang Geprüfte:r Konzernbuchhalter:in
Soft Skills
Neben dem benötigten Fachwissen aus dem Finanz- und Rechnungswesen benötigt ein guter Bilanzbuchhalter auch passende Soft Skills. Sehen Sie hier, ob Sie für das Berufsbild des Bilanzbuchhalters geeignet sind:
- Logisches, analytisches und vernetztes Denken
- Hohe Genauigkeit
- Organisationsstärke
- Selbstständiges Arbeiten
- Überzeugende Kommunikation
- Loyalität und Diskretion
- Gute Computer-Skills und Kenntnis gängiger Buchhaltungssoftware
Gut zu wissen:
Was darf ein angestellter Bilanzbuchhalter? Angestellte Bilanzbuchhalter dürfen für ihren Arbeitgeber sämtliche Tätigkeiten durchführen und unterliegen keinen berufsrechtlichen Beschränkungen. Ein Grund dafür ist, dass niemand dazu verpflichtet ist, sich bei der Erledigung der rechtlichen und steuerlichen Angelegenheiten professioneller Hilfe zu bedienen.
Bilanzbuchhalter – Weiterbildung & Ausbildung
Die Ausbildung zum geprüften Bilanzbuchhalter knüpft sich in der Regel an einen kaufmännischen Beruf an. Zur Tätigkeitsbeschreibung des Bilanzbuchhalters gehört aber auf jeden Fall eine bestandene IHK-Prüfung.
Bilanzbuchhalter: Ausbildung
Viele Bilanzbuchhalter erhalten Zugang zu Ihrem Beruf durch die sogenannte IHK-Prüfung zum staatlichen geprüften Bilanzbuchhalter. Die Prüfung besteht aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil, wobei bei letzterem nur jene Kandidaten antreten dürfen, welche die schriftliche Prüfung bestanden haben.
Zur schriftlichen Prüfung ist zugelassen, wer:
- Folgendes nachweisen kann: Eine erfolgreich abgelegte Abschlussprüfung in einem anerkannten kaufmännischen oder verwaltenden Ausbildungsberuf mit einer dreijährigen Berufsausbildung
- Einen der folgenden Abschlüsse besitzt: einen anerkannten Fortbildungsabschluss als Fachwirt oder Fachkaufmann
- Einen Abschluss als staatlich geprüfter Betriebswirt sein Eigen nennen kann
- Einen wirtschaftswissenschaftlichen Diplom- oder Bachelorabschluss einer Hochschule, Berufsakademie oder betriebswirtschaftlichen Ausbildungsganges einer Berufsakademie besitzt
- Eine mindestens fünfjährige Berufspraxis vorweisen kann
Ein Vorbereitungskurs auf die IHK-Prüfung ist laut Rechtsverordnung nicht vorgeschrieben, wird aber aufgrund der Schwierigkeit dringend empfohlen. Außerdem sind weitere Zulassungsvoraussetzungen zur IHK-Prüfung gegeben, die eingehalten werden müssen. Beispielsweise muss ausreichend Berufspraxis im Finanz- und Rechnungswesen nachgewiesen werden.
Weiterbildung zum Bilanzbuchhalter
Rechnungswesen gehört zu jenen Branchen, in welchen es von Jahr zu Jahr zu zahlreichen Änderungen kommt. Gesetze ändern sich und Steuersätze werden vom Bund ständig angepasst. Das führt dazu, dass ein Bilanzbuchhalter immer wieder mit neuen Regelungen, Fristen, Gesetzen und Vorgaben konfrontiert wird. Aus diesem Grund sind regelmäßige Bilanzbuchhalter-Kurse unumgänglich.
Folgende Weiterbildungen sind für diesen Beruf von Vorteil:
- Digitalisierung: Technologiewissen für Steuerexperten
- Steuerrecht & Steuerlehre
- Nachhaltige Unternehmensführung
- Umsatzsteuerrecht
- Finanzbuchhaltung auf SAP-Basis
- Konzernrechnungslegung und Internationale Rechnungslegung
- v.m.
Ob Bilanzbuchhalter Online-Kurs oder Seminare zum Bilanzbuchhalter: Bei der Haufe Akademie finden Sie zahlreiche passende Weiterbildungen. Damit sind Sie nicht nur für die kommenden Änderungen des nächsten Steuerjahrs gut vorbereitet, sondern können auch gezielt weitere Schwerpunkte setzen.
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Was verdient ein Bilanzbuchhalter? Gehalt
Das Gehalt eines staatlich geprüften Bilanzbuchhalters hängt von verschiedenen Faktoren ab. Unternehmensgröße, Branche, Standort sowie die jeweilige Verantwortung im Unternehmen beeinflussen den Verdienst maßgeblich.
Das Einstiegsgehalt liegt zwischen 40.300 € und 46.500 € pro Jahr. Bilanzbuchhalter in größeren Unternehmen und Konzernen sowie Personen mit hoher Qualifikation und mehrjähriger Berufserfahrung können zwischen 54.100 € und 60.000 € pro Jahr verdienen.
Der durchschnittliche Bilanzbuchhalter-Verdienst liegt bei 54.185 € brutto jährlich.
Wie werde ich Bilanzbuchhalter?
Um staatlich geprüfter Bilanzbuchhalter werden zu können, muss man eine IHK-Prüfung bestehen. Da es sich beim Berufsbild des staatlich geprüften Bilanzbuchhalters nicht um einen Ausbildungsberuf im engeren Sinn handelt, richtet sich die Ausbildung zum Bilanzbuchhalter in erster Linie an Personen, die bereits seit mehreren Jahren im Finanz- und Rechnungswesen arbeiten. So können beispielsweise Personen, die in der laufenden Finanzbuchhaltung mitarbeiten, zum Bilanzbuchhalter aufsteigen.
Die Berufsaussichten des Bilanzbuchhalters sind äußerst gute: Aufgrund der fachlichen Qualifizierungen können sich insbesondere mit Weiterbildungen und Spezialisierung zahlreiche mögliche Entwicklungsperspektiven ergeben.
Gut zu wissen:
Der Beruf des Bilanzbuchhalters erfreut sich einem außergewöhnlich hohen Frauenanteil. Durch die flexible und freie Zeiteinteilung sowie die ortsunabhängige Arbeit, ist der Beruf des Bilanzbuchhalters eine attraktive Tätigkeit, um Familie und Beruf ideal zu vereinbaren.
Arbeitsplätze im Wandel – Haufe Akademie
Ein Bilanzbuchhalter gilt als Spezialist für die Unternehmensfinanzen – deshalb sind sie deutschlandweit gefragte Fachkräfte. Sie sind maßgeblich am Erfolg eines Unternehmens beteiligt, da sie unter anderem Steuervorteile kennen und die Liquidität von Unternehmen einschätzen können. Die Arbeit des Bilanzbuchhalters ist für Unternehmer – egal, ob Einzelunternehmer oder Konzerne – deshalb von hoher Bedeutung.
Wenn Sie Ihr Know-how für den Bereich Bilanzen weiter ausbauen möchten und noch mehr Wissen zur Buchführung und Bilanzierung erhalten wollen, dann sind Sie bei Haufe Akademie an der richtigen Adresse. Unsere Kurse bereiten Sie perfekt auf das kommende Steuerjahr vor.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Beitrag auf die gleichzeitige Verwendung weiblicher und männlicher Sprachformen verzichtet und das generische Maskulinum verwendet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.
FAQs: Bilanzbuchhalter
Was macht man als Bilanzbuchhalter?
Zu den Hauptaufgaben eines Bilanzbuchhalters gehört die Organisation des betrieblichen Rechnungswesens. Dazu zählen unter anderem die Erstellung von Monats-, Quartals- und Jahresabschlüssen sowie die Durchführung von Kalkulationen. Um als staatlich geprüfter Bilanzbuchhalter arbeiten zu können, benötigt es eine abgeschlossene IHK-Prüfung.
Wie viel verdient man als Bilanzbuchhalter?
Das Durchschnittsgehalt eines Bilanzbuchhalters liegt bei rund 54.185 € brutto jährlich. Mit mehrjähriger Berufserfahrung und in größeren Konzernen kann bis zu 60.000 € pro Jahr verdient werden.
Was ist der Unterschied zwischen Buchhalter und Bilanzbuchhalter?
Bilanzbuchhalter ist derjenige, der eine Prüfung bei der IHK bestanden hat. Finanzbuchhalter kann sich jeder nennen, der mit Buchhaltung zu tun hat.
Ist Bilanzbuchhalter ein guter Beruf?
Viele Unternehmen und Branchen benötigen staatlich geprüfte Bilanzbuchhalter. Wer sich in diesem Beruf stetig weiterbildet, Verantwortung übernimmt oder Spezialisierungen besitzt, ist in Firmen besonders gerne gesehen.