ChatGPT: Das sollten Sie wissen

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Während ein Teil der Menschheit noch damit kämpft, stabiles W-LAN, VPN & Co. einzurichten, verkündet ein anderer Teil die Revolution. Die Veröffentlichung des kostenfrei nutzbaren Sprach-Bots ChatGPT wird von Technologie-Optimisten mit der Einführung der Elektrizität verglichen. Technologie-Kritiker befürchten das Ende der Wissensarbeit, wie wir sie kennen. Was bedeuten ChatGPT und ähnliche KI-Anwendungen tatsächlich für wissensbasierte Geschäftsmodelle und organisationale Zusammenarbeit? Wie wirken sie sich auf die Arbeit jeder:jedes Einzelnen und die Kommunikation im Geschäftsalltag aus?

Wie verändert ChatGPT die Wissensarbeit?

Es ist schon verrückt, wie unberechenbar der Fortschritt ist. Seit Jahrzehnten hoffen wir darauf, dass uns Rechner und Algorithmen für immer von Routine-Arbeiten befreien. Wenn wir endlich ausreichend „Big Data“ ausgewertet haben, dann sorgen digitale Werkzeuge für weniger Bürokratie und mehr sinneröffnende Arbeit.

Allerdings scheint es jetzt zur Überraschung der Wissensarbeitenden zuerst der Wissensarbeit selbst an den Kragen zu gehen: Mit einem Chatbot, der in Sekunden einfache Sachtexte, brauchbaren Code und Excel-Makros erzeugt. Und wenn man diesen digitalen Sparringspartner nur schlau genug mit „Prompts“ genannten Befehlen füttert, dann produziert die KI nach und nach sogar Gedichte, Essays, Witze und Anekdoten, die meist logisch und formal korrekt sind.

Unsere Schulen und Universitäten sind beispielsweise aufgrund der hohen Veränderungsdichte dauergestresst. Zuletzt erschreckte sie die Nachricht, dass ChatGPT eine Aufnahmeprüfung zu einer US-Universität geschafft habe. Manche Hochschulen denken inzwischen zum Beispiel über Präsenz-Prüfungen mit Zwang zur Handschrift nach.

Unsere Empfehlung

Die ChatGPT-Revolution – Bedienung, Einsatzfelder, Geschäftsmodelle

Mit ChatGPT zieht Künstliche Intelligenz auf revolutionäre Weise in den Alltag ein. Und das Besondere daran Jeder kann es sofort ausprobieren und einsetzen! Nie war es einfacher, Aufgaben von einer KI erledigen zu lassen und zu automatisieren. Und selten war es so deutlich spürbar, welche Veränderungskraft eine Technologie für bestehende Geschäftsmodelle haben kann. In diesem Seminar lernen Sie, wie Sie ChatGPT für Ihre Zwecke nutzen, das Potenzial der KI für Ihr Unternehmen ausschöpfen und die Vorteile nicht Ihren Wettbewerbern überlassen.


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Risiken und Chancen von KI

Gerade „möglichkeitstrunken“ (Süddeutsche Zeitung) jubeln die KI-Optimisten und beschwören eine neue technologische Ära, die die nicht mehr zeitgemäßen Teile der Gesellschaft schöpferisch zerstört. Die Zweifler weisen auf viele ungeklärte Fragen und Unzulänglichkeiten künstlicher Intelligenz hin. So ist KI offensichtlich nicht gut darin, Ursache und Wirkung voneinander zu unterscheiden. Außerdem ist die Maschine immer nur so klug, wie der Datensatz, mit dem sie trainiert wurde. Diese Daten, das ist unabänderlich so, sind stets nur Daten aus der Vergangenheit. Aus dieser auf die Zukunft zu schließen, ist übliche Praxis aller Zukunftsforscher. Doch bisher gelang es weder menschlicher noch künstlicher Intelligenz, die Zukunft exakt, zuverlässig oder detailliert vorherzusagen.

Der Irrtum ist elementarer Teil des Fortschritts. Man muss den Irrtum erleben, um daraus den nächsten Lernschritt und das nächste Experiment abzuleiten. Der Algorithmus kann nichts „erleben“. Dafür ist er aber unfassbar schnell. Und diese Kombination aus „Big Data“ und „Big Mind“ führt uns auf eine Fährte im Dschungel der neu entstehenden Technologien.

Anwendungsmöglichkeiten von ChatGPT im Business

Die schnellen Antworten auf die Frage nach dem Nutzen von ChatGPT lauten: Effizienz, Geschwindigkeit, Bequemlichkeit, grundsätzliche Orientierung, Entlastung von Routine und vieles mehr, was für viele Branchen und Wettbewerber, aber auch für alle mit hoher Belastung im Job, sehr interessant klingt.

Natürlich wird die weitere Erforschung und Nutzung dieser gigantischen Sprachmodelle die Medien- und Verlagsbranche, das Marketing und die Kommunikationsdisziplinen, die Software-Entwickler:innen und alle besonders datenaffinen Tätigkeiten stark verändern. Was es nicht zwangsläufig bedeutet, ist das Verschwinden aller Wissensarbeiter:innen, weil die künstliche Intelligenz ihre Aufgaben gleich gut oder besser erledigt.

Die zentrale These lautet: Am erfolgreichsten werden die sein, die die Schnittstelle und das Zusammenspiel von Mensch und Maschine am besten begreifen und mit Leben füllen.

ChatGPT als Teil der fortschreitenden KI-Forschung ist ein Weckruf, sich ab sofort viel intensiver mit den persönlichen Schnittstellen zur lernenden Maschine zu beschäftigen.
Für Einzelne in der Arbeitswelt sowie für Unternehmen und die Gesellschaft ist es jetzt höchste Zeit, die Medienkompetenz, die seit den frühen Jahren des World Wide Web beschworen wird, zu trainieren.

Notwendige Kompetenzen im Umgang mit ChatGPT

Die Future Skill „Medienkompetenz“ kann man wie einen Muskel trainieren. In der Praxis des beruflichen Alltags und der Weiterbildung, geht es beim Umgang mit ChatGPT & Co. um drei Kernkompetenzen:

  1. ChatGPT die richten Fragen stellen
    Eine uralte Regel gelingender Kommunikation lautet: „Wer fragt, der führt.“ Ebenso bekannt ist, dass schlecht gestellte Fragen selten zu guten Ergebnissen führen. Die Fragen, beziehungsweise Befehle, an die KI-Software heißen „Prompts“. Und das Erstellen und Schärfen dieser Eingaben ins Chat-Fenster von ChatGPT ist eine neue „Kunst des Fragens“, die man durch Üben erlernen kann.
  2. Zusammenhänge selbst herstellen
    „Kontext ist King“ – so schrieb der Wirtschaftsessayist Wolf Lotter in seinem Buch „Zusammenhänge“. Zusammenhänge erkennen, Hintergründe miteinbeziehen und selbst Kontext schaffen, das ist die Kunst, den „Wald und den einzelnen Baum zu sehen“, wie es Lotter mit Verweis auf den Management-Guru Peter Drucker umschreibt.
  3. Individualität als zukünftige Superkraft
    Daten produzieren Generisches, Menschen Individuelles. Auch hier wird es Algorithmen geben, die das Unberechenbare des sozialen Systems Mensch nachahmen. Inwieweit das funktionieren wird, darüber kann man aktuell nur spekulieren. Jedoch wird die Rolle des Menschen als „Keeper of the story“, also als Bewahrer einer einzigartigen Marke, eines unverwechselbaren Stils, einer wiedererkennbaren Tonalität zur Superpower. Auch diese muss im Zusammenspiel mit KI-Anwendungen trainiert und experimentell verprobt werden.

Verantwortung im Umgang mit ChatGPT

Übergeordnet sei noch die gesellschaftliche Bedeutung einer kritischen Medienrezeption erwähnt. Mit künstlicher Intelligenz verantwortlich umzugehen, ist Teil des mündigen Menschen in einer Zivilgesellschaft. Ob als Arbeitgeber:in oder Arbeitnehmer:in, als Unternehmer:in oder Manager:in: Der Umgang mit und die Nutzung von digitalen Technologien wie ChatGPT gestaltet oder gefährdet unser freiheitlich-demokratisches System.

Die Business-Zukunft mit ChatGPT

ChatGPT, künstliche Intelligenz und was daraus in den nächsten Monaten und Jahren werden wird, ist nicht gut oder böse, schwarz oder weiß. Natürlich kann der Bot auch ein Sparringspartner des Cyberkriminellen werden. Aber auch mächtiger Verbündeter einer Krebsforscherin. Selbstverständlich stellt künstliche Intelligenz viele Job-Profile und ganze Branchen vor Herausforderungen. Aber beim gemeinsamen Entwickeln neuer Geschäftsmodelle können ebenso schnell Jobs und Branchen entstehen, die wir uns heute noch gar nicht vorstellen können.

Als Mensch, der in Sachen IQ und „Rechnerkapazität“ gegen sein eigenes Smartphone nicht den Hauch einer Chance hat, gilt es sich auf die Superkräfte zu besinnen, die wir der Technik nicht überlassen werden: Die Fähigkeit zur bewussten Differenzierung. Oder das Talent, zu überraschen. Ganz zu schweigen von der Naturbegabung der Irrationalität.

All dies sind Elemente, die jahrhundertelang Innovation und Transformation ermöglicht haben. Wenn wir uns jetzt die Fähigkeiten aneignen, uns im Team mit einer komplementär begabten Intelligenz schnell und verantwortlich zu entwickeln, dann sollten wir dies als Chance sehen. Auf einen Fortschritt mit der Maschine und für die Menschen, die gut arbeiten und lebenslang lernen wollen.

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Online-Redaktion

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