Achtsamkeit und Resilienz für Führungskräfte

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Als Führungskraft sind Sie großem Stress ausgesetzt. Kein Wunder, denn schließlich tragen Sie Verantwortung dafür, dass Ihr Team gute Leistungen erbringt und dass Unternehmensziele erreicht werden. Umso wichtiger sind deshalb die Faktoren Resilienz und Achtsamkeit für ein gesundes Leadership. Wir zeigen Ihnen, wie Sie als Führungskraft resilienter werden und mit Achtsamkeit handeln.

Was zeichnet eine resiliente Führungskraft aus?

Als resiliente Führungskraft sollten Sie ein fundiertes Reflexionsvermögen mitbringen. Zudem verfügen Sie über ausreichend Kraft und eine stabile Ausgeglichenheit, um Ihre Aufgaben zu erfüllen. Dies bezieht sich sowohl auf die emotionale als auch auf die mentale und physische Ebene. Ein „gesundes” Selbst auf diesen drei Ebenen bildet die Basis für eine kontinuierlich abrufbare Leistung. Resilient als Leader:in zu sein, bedeutet Selbstfürsorge und bewusste Selbststeuerung. Impulsivität ist hier eher fehl am Platz. Vielmehr geht es darum, Prozesse achtsam anzugehen.

In einem weiteren Schritt sind positive Emotionen notwendige Verstärker der Resilienz. Diese müssen dabei nicht immer besonders intensiv sein. Vielmehr sollten sie stattdessen regelmäßig durchlebt werden, und zwar von Ihnen und Ihrem Team!

10 wichtige Resilienzfaktoren für Führungskräfte im Überblick

  1. Überzeugung der Selbstwirksamkeit
  2. Positive Emotionen
  3. Eine optimistische Grundhaltung
  4. Ein Kohärenzgefühl
  5. Werkzeuge zur Stressbewältigung
  6. Achtsamer Umgang mit Aufgaben und Problemen
  7. Ein ausgewogenes Selbstwertgefühl
  8. Zielorientierung
  9. Widerstandsfähigkeit
  10. Körperliche Gesundheit

7 Praxistipps, um mit Achtsamkeit resilienter in Führungspositionen zu werden

1. Tipp: Finden Sie heraus, was Sie brauchen.

Eine erste gute Achtsamkeitsübung besteht darin, in sich selbst hineinzuhorchen: Was ist mein berufliches „Best-Self”? Welche Bedingungen sind notwendig, damit ich zu 100 Prozent Bereitschaft mitbringe, anstehende Tasks anzugehen und Ziele zu erreichen? Wenn Sie wissen, was Sie jeden Tag brauchen, um genug Kraft für Ihre Aufgaben zu haben, dann können Sie Ihr Handeln besser darauf ausrichten.

2. Tipp: Machen Sie sich Ihre Kompetenzen und Talente bewusst.

Visualisieren Sie, was Sie wirklich gut können. Erstellen Sie drei Listen davon, eine „berufliche“, eine „private“ und eine für „Freizeit”. Dank dieser drei Listen können Sie in schwierigen Phasen immer auf eine andere Ebene switchen und dort Ihre positiven Fähigkeiten abrufen. Dadurch stärken Sie Ihr Selbstvertrauen und bleiben insgesamt optimistischer.
Lassen Sie sich Ihre Top-Fähigkeiten gerne auch durch Partner:in oder Kolleg:innen bestätigen, indem Sie Feedback dazu einholen.

3. Tipp: Sprechen Sie über Ihre Gefühle.

Was für Beziehungen gilt, gilt auch für zwischenmenschliche Beziehungen im Team. Wenn Sie empathisch und auf emotionaler Ebene kommunizieren können, werden Sie nahbar und können zugleich eine offene Gesprächskultur etablieren. Darüber hinaus schaffen Sie eine Atmosphäre, in welcher sich alle trauen, offen über Probleme oder Fehler zu sprechen. Auf diese Weise stärken Sie das Vertrauen untereinander und entwickeln mehr Resilienz in stressigen oder problembehafteten Phasen.

4. Tipp: Greifen Sie auf ein professionelles Netzwerk zurück.

Viele Führungskräfte fühlen sich sozial isoliert. Das kann langfristig zu emotionalem Stress führen und die Resilienz schwächen. Umso wichtiger ist es deshalb, dass Sie sich bei Bedarf professionelle Hilfe durch Coaches oder Therapeut:innen holen können. Nutzen Sie diese Unterstützung am besten schon präventiv und nicht erst, wenn Sie bereits gesundheitliche Beeinträchtigungen spüren. Das proaktive Handeln verhindert außerdem, dass Sie in eine Opferrolle rutschen.

5. Tipp: Betreiben Sie Selbstfürsorge.

Führungsaufgaben verlangen von Ihnen viel Kraft und vor allem Zeit. Viele Führungskräfte vergessen darüber sich selbst. Daraus kann sich jedoch ein ungünstiger Kreislauf entwickeln. Am Ende leidet Ihre mentale und körperliche Gesundheit darunter.
Betreiben Sie deshalb aktiv Selbstfürsorge: Machen Sie mindestens einmal täglich etwas, das Ihnen richtig Freude macht. Diese kleinen Dinge machen Sie resilienter und optimistischer. Krisen oder Probleme lassen sich so leichter überstehen.

6. Tipp: Treffen Sie Entscheidungen.

Wir kennen es alle: Bestimmte Entscheidungen schieben wir immer wieder vor uns her. Das verschafft uns zwar im ersten Moment etwas Linderung, doch langfristig erhöht sich dadurch das Stresslevel. Versuchen Sie deshalb, Entscheidungen möglichst gezielt anzugehen.
Sehr praktisch ist dafür folgende Methode: Notieren Sie sich alle Entscheidungen, die Sie innerhalb eines Monats treffen müssen. Versuchen Sie dann, möglichst jeden Tag eine dieser Entscheidungen zu fällen. Sie werden sehen, wie Sie dadurch den Stress reduzieren. Dies ist ein wichtiger Faktor für mehr Resilienz. Entscheidungen zu treffen, geht eng einher mit der Lösung von Konflikten. Hier gilt dasselbe: Versuchen Sie Konflikten nicht aus dem Weg zu gehen, sondern aktiv zu werden.

7. Tipp: Bleiben Sie bei sich.

Viele Konflikte entstehen bei Führungskräften dann, wenn sie Entscheidungen treffen müssen, die nicht mit ihren eigenen Werten oder Vorstellungen übereinstimmen. Versuchen Sie deshalb darauf zu achten, dass Ihr Handeln Ihrem Wertekompass entspricht. Schaffen Sie sich am besten selbst ein eigenes Werteschema, indem Sie Ihre Achtsamkeit auf Werte und Ziele lenken, hinter welchen Sie zu 100 Prozent stehen.
Indem Sie so handeln, erhöhen Sie die Chance, glücklicher mit und erfüllter von Ihrer Arbeit zu sein.

Es braucht nicht viel für mehr Resilienz – aber vor allem Kontinuität

Es gibt viele Möglichkeiten, um mehr Resilienz als Führungskraft zu erreichen. Viel wichtiger ist es jedoch, kontinuierlich daran zu arbeiten, achtsam zu sein und sich immer wieder Dinge bewusst zu machen. Dann können Sie und auch Ihr Team langfristig profitieren.

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Online-Redaktion

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