Produktmanager: Aufgaben, Weiterbildungen & Gehalt

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Der Produktmanager spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung und Vermarktung von Produkten. Zu den Hauptaufgaben gehören dabei vor allem Koordination, Planung und Umsetzung. Kurz gesagt überwacht der Produktmanager alle Phasen, die ein Produkt während seines Lebenszyklus durchläuft.

Produktmanagement als Managementkonzept

Individuelle Produkte oder Dienstleistungen werden einem Produktmanager zugeordnet, der alle Themen funktionsübergreifend koordiniert.

Produktmanager: Key Facts

Ausbildung
  • Wirtschaftliches Studium mit Schwerpunkt Produktmanagement
  • MINT-Studium bei Technischem Produktmanagement
  • Kaufmännische Ausbildung
  • Fachausbildung mit Produktmanagement-Zertifizierung
  • Mehrjährige Berufserfahrung
Hard Skills
  • Fundiertes Fachwissen im Bereich Produktmanagement
  • Erfahrung in der Planung und Umsetzung von Produktentwicklungsprojekten
  • Methodenwissen des Produktmanagements
Weiterbildung
  • Kurse und Weiterbildungen in Projektmanagement, Marketing, UX, Kommunikation, Zeitmanagement und Führungskompetenz
Soft Skills
  • Kommunikationsstärke
  • Gute Führungskompetenz
  • Organisationsgeschick
  • Flexibilität
  • Strategisches Denken
  • Entscheidungsfreudigkeit
  • Durchsetzungsstärke

 

Gehalt¹
  • Durchschnittliches Gehalt: 64.500 Euro brutto im Jahr.
  • Einstiegsgehälter
    (< 3 Jahre Berufserfahrung) liegen zwischen 41.100 Euro und 53.660 Euro.
  • Top-Verdiener
    (> 10 Jahre Berufserfahrung) verdienen zwischen 91.340 Euro und 103.900 Euro.
Verwandte Berufe
  • Projektmanager
  • Prozessmanager
  • Marketingmanager
  • Innovationsmanager

Definition: Was macht ein Produktmanager?

Der Produktmanager ist verantwortlich für die Entwicklung, Koordination und Umsetzung von Produkten, Produktgruppen oder Dienstleistungen im Unternehmen. Zu seinen Aufgaben gehören die Planung, Überwachung und Qualitätssicherung des gesamten Produktlebenszyklus. Dabei behält er das Budget, den Zeitplan und die Zusammenarbeit mit dem Team im Auge. Der Produktmanager ist das Bindeglied zwischen dem Entwicklungsteam, den Stakeholdern und der Unternehmensleitung. Er arbeitet deshalb eng mit Abteilungen wie Entwicklung, Marketing, Vertrieb und Service zusammen. Die Fähigkeit, Kundenbedürfnisse zu verstehen, strategische Entscheidungen zu treffen, die Produktentwicklung zu koordinieren und das Produkt erfolgreich am Markt zu positionieren, trägt wesentlich zum langfristigen Erfolg eines Produktes bei – und zählt daher zu den zentralen Aufgaben des Produktmanagers.

Produktmanager vs. Projektmanager: Was ist der Unterschied?

Die Arbeit des Projektmanagers ähnelt der des Produktmanagers. Ein Projektmanager koordiniert, plant und setzt Projekte in verschiedenen Branchen um. Er erstellt einen detaillierten Projektablaufplan, koordiniert effizient das Team, überwacht den Fortschritt, managt Risiken und kommuniziert mit Teammitgliedern sowie Stakeholdern. Das Ziel ist es, das Projekt erfolgreich und innerhalb der definierten Parameter abzuschließen. Im Gegensatz dazu kümmert sich der Produktmanager um den gesamten Lebenszyklus eines Produkts – von der Konzeption bis zur Markteinführung. In vielen Organisationen können die Rollen jedoch miteinander verbunden oder überlappend sein, abhängig von der spezifischen Struktur und den Anforderungen.

In welchen Branchen arbeitet ein Produktmanager?

Die Nachfrage nach Produktmanagern steigt kontinuierlich, da Unternehmen verstärkt auf die Optimierung und Einführung neuer Produkte setzen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Produktmanager werden daher in verschiedenen Branchen und Bereichen benötigt, darunter:

  • Industrie
  • IT-Branche
  • Pharmaindustrie
  • Konsumgüterindustrie
  • Handel
  • v.m.

Produktmanager: Aufgaben und Zuständigkeiten

Die Aufgaben eines Produktmanagers variieren je nach Unternehmen und Branche. Zu den wichtigsten gehören:

Informationsaufgaben

Strategische und planerische Aufgaben

  • Produktentwicklung
  • Festlegung der Art und Weise der Marktbearbeitung
  • Konzeption von Produktmarketingplänen
  • Festlegung der konkurrenzbezogenen Marktaktivitäten
  • Entwicklung und Planung von Positionierungskonzepten

Operative Aufgaben

  • Markteinführung und laufende Produktbetreuung
  • operative Umsetzung der Produktmarketingpläne
  • Unterstützung bei der Sales-Implementierung und Entwicklungsprojekten

Koordinationsaufgaben

  • Koordination und Abstimmung sämtlicher produktbezogener Aufgaben
  • Management der Schnittstellen

Kontrollaufgaben

  • Produkt-Controlling
  • Budgetierung und laufende Überprüfung der Etats für Produktentwicklung und -marketing

Schnittstellen zu anderen Funktionsbereichen

Zwischen den funktionalen Bereichen (z.B. Vertrieb, Produktion, Controlling, …) besteht in der Praxis mehr oder weniger Konfliktpotential. Die Funktionsbereiche konzentrieren sich auf ihre eigene Funktion und versuchen diese zu optimieren. Produktmanager nehmen die Produktperspektive ein und versuchen alles, um die Performance des Produktes oder der Produktgruppe zu verbessern.

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Welche Kompetenzen braucht ein Produktmanager?

Um erfolgreich als Produktmanager zu agieren, sind verschiedene Kompetenzen erforderlich:

Hard Skills

  • Fachwissen im Produktmanagement und der jeweiligen Branche
  • Methodenwissen der Produktentwicklung und -vermarktung
  • Budget- und Kostenmanagement
  • Projektmanagement-Fähigkeiten
  • Kenntnisse in Marktanalysen und Wettbewerbsforschung
  • Betriebswirtschaftliches Fachwissen, z. B. Controlling

Soft Skills

Produktmanager: Ausbildung & Weiterbildung

So vielfältig wie die Aufgaben in diesem Berufsfeld sind, so vielfältig sind auch die Ausbildungswege für angehende Produktmanager. Ein erfolgreich abgeschlossenes Hochschulstudium bietet gute Perspektiven, aber auch eine Fachausbildung oder ein Quereinstieg sind gangbare Wege. Darüber hinaus gibt es verschiedene Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, um eine fundierte Qualifikation im Produktmanagement zu erlangen.

Produktmanager-Ausbildung

Für viele Unternehmen ist ein abgeschlossenes betriebswirtschaftliches bzw. branchenspezifisches Hochschulstudium die ideale Basis für den Beruf des Produktmanagers. Die Ausrichtung des Studiums ist je nach Branche sehr unterschiedlich. In der IT-Branche ist beispielsweise ein Studium der Wirtschaftsinformatik optimal, während in anderen Branchen ganz andere Studiengänge geeignet sind – denn branchenspezifisches Wissen ist ein entscheidender Faktor.

Nicht nur ein Studium qualifiziert für die Position des Produktmanagers, sondern auch eine fundierte Fachausbildung innerhalb der jeweiligen Branche. Hier spielen vor allem Berufserfahrung und gezielte Weiterbildungen im Bereich Produktmanagement eine entscheidende Rolle.

Dabei ist zu betonen: Berufserfahrung ist auch für Hochschulabsolventen von großer Bedeutung. Der Weg zum Produktmanager führt selten direkt nach dem Studium. In der Regel sammelt man zunächst Erfahrungen als Mitglied eines Produktteams oder als Junior Produktmanager, bevor man die Gesamtverantwortung für ein Produkt übernimmt. Bei erfolgreicher Bewährung kann man dann in der Regel vom Produktmanager zum Senior Produktmanager aufsteigen.

Studium Produktmanagement

Mittlerweile gibt es Hochschulen, die nicht nur allgemeine betriebswirtschaftliche Studiengänge anbieten, sondern auch Studiengänge mit dem Schwerpunkt Produktmanagement. Ein Bachelor-Studium im Produktmanagement dauert in der Regel 6 bis 7 Semester und beinhaltet betriebswirtschaftliche Grundlagen, die Entwicklung von Managementkompetenzen sowie Praxisphasen, in denen die Studierenden erste Praxiserfahrungen in ausgewählten Betrieben sammeln. Bei der Wahl des Studiengangs sollten auch Statistik und Marketing als wichtige Inhalte berücksichtigt werden.

Produktmanager-Weiterbildung

Weiterbildung spielt im Produktmanagement eine zentrale Rolle, da trotz einer fundierten Ausbildung spezifische Kenntnisse im Produktmanagement erworben werden müssen. Nach einer beruflichen oder akademischen Ausbildung und ersten Berufserfahrungen ist eine Weiterbildung zum Produktmanager ein häufiger und sinnvoller Schritt, um das fachliche und methodische Wissen im Produktmanagement weiter auszubauen.

Die Weiterbildungsmöglichkeiten reichen von kurzen Seminaren zu spezifischen Teilbereichen des Produktmanagements, wie z. B. Digitales und Technisches Produktmanagement oder Produktinnovation bis hin zu umfassenden mit offizieller Zertifizierung, wie z. B. zum Zertifizierten Produktmanager. Es gibt also für jeden, der sich im Produktmanagement weiterbilden möchte, das passende.

Wie hoch ist das Gehalt als Produktmanager?

Das durchschnittliche Gehalt eines Produktmanagers liegt bei 64.500 Euro brutto im Jahr. Einstiegsgehälter (< 3 Jahre Berufserfahrung) liegen zwischen 41.100 Euro und 53.660 Euro, während Top-Verdiener (> 10 Jahre Berufserfahrung) zwischen 91.340 Euro und 103.900 Euro verdienen können.

Quelle: kununu, 2024, https://www.kununu.com/de/gehalt/produktmanager-in-33060.

Wie wird man Produktmanager?

Es gibt verschiedene Wege, Produktmanager zu werden. Eine Möglichkeit ist ein gezieltes Studium oder eine Ausbildung mit Schwerpunkt auf Produktmanagement. Eine weitere Option ist eine Fort- oder Weiterbildung im Bereich Produktmanagement, um den theoretischen Hintergrund dieses Berufs zu erlernen. Es ist wichtig, alle relevanten Produktmanagementkenntnisse zu erlernen, um erfolgreich in diesem Beruf zu sein.

In der Regel spielt die praktische Erfahrung eine entscheidende Rolle, wobei auch ein Quereinstieg in den Beruf möglich ist. Der typische Weg zum Produktmanager verläuft häufig innerhalb eines Unternehmens. Dabei wird zunächst in einem Produktteam gearbeitet und die fachliche und persönliche Kompetenz unter Beweis gestellt. Durch die erfolgreiche Mitarbeit an Projekten und die Übernahme kleinerer Teilverantwortungen eröffnet sich schließlich die Chance, in die Position des Produktmanagers aufzusteigen.

Unternehmenserfolg durch Produktmanagement

Eine Studie der MSG Management Systems St. Gallen verdeutlicht die Vorteile eines dezidierten Produktmanagements für Unternehmen. 80 Prozent der über 500 Befragten im DACH-Wirtschaftsraum betonen, dass Produktmanagement sowohl im Markterfolg nach außen als auch in der Leistungserstellung und Vermarktung für das Unternehmen einen sichtbaren Mehrwert bietet.

Quelle: Studie Produktmanagement, MSG Management Systems St. Gallen, 2020.

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Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Beitrag auf die gleichzeitige Verwendung weiblicher und männlicher Sprachformen verzichtet und das generische Maskulinum verwendet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

FAQs: Produktmanager

Was ist der Unterschied zwischen Produktmanager und Projektmanager ?

Der Produktmanager kümmert sich um den gesamten Lebenszyklus eines Produkts. Das umfasst die Konzeption bis zur Markteinführung. Dabei betont er strategische Aspekte wie Marktforschung und Produktpositionierung. Im Gegensatz dazu konzentriert sich der Projektmanager auf die Planung, Koordination und Durchführung eines spezifischen Projekts mit definiertem Start- und Enddatum. Der Schwerpunkt liegt auf der operativen Ebene. Zeit, Budget und Ressourcen werden eingesetzt, um das Projektziel erfolgreich zu erreichen.

Was macht man als Produktmanager?

Produktmanager sind für die Planung, Koordination und Umsetzung von Produkten verantwortlich. Dazu gehören Marktanalysen, Produktdesign, Marketing und die kontinuierliche Weiterentwicklung des Produkts.

Was braucht man, um Produktmanager zu werden?

Für den Beruf des Produktmanagers sind eine fundierte Ausbildung, einschlägige Berufserfahrung, strategisches Denken, Kommunikationsfähigkeiten und eine starke Identifikation mit der Branche wichtig.

¹ Quelle: kununu, 2024, https://www.kununu.com/de/gehalt/produktmanager-in-33060.

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