Im Zeitalter der E-Mail-Korrespondenz sind fast alle Mitarbeiter:innen eines Unternehmens oder einer Verwaltung mit ihren sprachlichen Fähigkeiten gefordert. Wenn es um die Rechtschreibung eines Textes geht, argumentieren viele, dass es ja eine PC-Rechtschreibprüfung gibt. Wozu Rechtschreib-Wissen? Das macht doch alles der PC!
Machen Sie den Test:
Stellen Sie die Rechtschreibprüfung Ihres PCs auf den Prüfstand. Findet Ihr Computer im folgenden Satz alle Fehler?
„In Folge der hohen Krankenstände führen mittelständige Unternehmen zur Zeit aufwendige Untersuchungen durch anstatt gleich auf optimale Arbeitsbedingungen Acht zu geben.”
Prüfen Sie jetzt Ihr eigenes Rechtschreibwissen. Suchen Sie alle Fehler und Problemstellen in diesem Satz! Finden Sie mehr als Ihr Computer?
Die Lösung:
In Folge (falsch, in dieser Bedeutung nur Infolge …) der hohen Krankenstände führen mittelständige (falsch, mittelständische, mittelständige wird nur i. S. v. einer mittelständigen Pflanze verwendet) Unternehmen zur Zeit (falsch, in der Bedeutung „jetzt“ nur zurzeit) aufwendige (korrekt und vom Duden Verlag favorisiert, auch aufwändige möglich) Untersuchungen durch, (Komma ist notwendig, ohne Komma falsch) anstatt gleich auf optimale Arbeitsbedingungen Acht zu geben (mögliche Schreibung, aber vom Duden Verlag favorisiert achtzugeben).
Fazit: Wenn die Korrespondenz Ihres Unternehmens eine repräsentative Visitenkarte sein soll, dann gehört eine korrekte Rechtschreibung unbedingt dazu. Verlassen Sie sich dabei nicht nur auf Ihre Rechtschreibprüfung am PC, sondern benutzen Sie auch Ihren persönlichen Spürsinn und Ihre Rechtschreib-Kompetenz.
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Möglichkeiten und Grenzen der PC-Rechtschreibprüfung
Zunächst einmal können Sie damit sehr effizient viele (nicht alle) Tippfehler auffinden und schnell verbessern. Darüber hinaus weist der PC Sie auf einige mögliche Problemstellen hin, die Sie dann noch etwas genauer recherchieren sollten. Alles in allem eine runde Sache, aber nicht perfekt. Was sollten Sie ergänzend zur Rechtschreibprüfung Ihres PCs tun? Nutzen Sie die Recherchemöglichkeiten im Web. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten zu recherchieren – allerdings führt dies nicht immer zur korrekten Lösung. Gerade wenn es um orthografische Problemstellen der Zeichensetzung oder Getrennt- und Zusammenschreibung geht, kommt das Internet schnell an seine Grenzen.
In solchen Fällen ist es nach wie vor interessant, ein Wörterbuch zu nutzen. Dort erhalten Sie Kommentierungen, das Problem wird erklärt und beschrieben und eventuell finden Sie gerade Ihr Beispiel. Darüber hinaus sichern Sie Ihre Kenntnisse bzw. verankern neue. Beim nächsten Mal haben Sie vielleicht das Problem ohne Wörterbuch gelöst. Der Nachteil von Recherchen ist jedoch, dass diese oft zeitintensiv sind. Zeit, die man bei der täglichen Arbeit nicht (immer) hat.
In einer immer schneller werdenden Kommunikation bleibt daher der Mensch als entscheidender Faktor im Zentrum aller Betrachtungen. Das betrifft auch die Korrespondenz und in diesem Zusammenhang die Rechtschreibkompetenz.
- Die absendende Person einer Korrespondenz sollte verantwortlich handeln. Das heißt, sie entscheidet, ob sie die E-Mail noch einmal auf Fehler prüft, bevor sie diese versendet – trotz Zeitdruck.
- Die absendende Person einer Korrespondenz entscheidet, ob sie die Rechtschreibprüfung nutzt oder nicht. Sie sollte die von der Rechtschreibprüfung erkannten Probleme recherchieren.
- Die absendende Person sollte ein solides rechtschreibliches Grundwissen haben, um Problemstellen überhaupt zu erkennen und dann zu lösen. Damit wird Zeit gespart und der Anspruch „Korrespondenz = Visitenkarte“ immer wieder aufs Neue realisiert.
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