FOCUS-Redakteurin Beate Strobel hat den Selbstversuch gemacht – und das 2-tägige Resilienz Training der Haufe Akademie besucht. Darüber hinaus nahm sie nach dem Training an vier Coaching-Sessions teil, um das Gelernte weiter zu vertiefen und zu verankern. Uns interessiert natürlich: wieviel hat das Ganze gebracht? Hierzu stand sie uns Rede und Antwort.
Sie haben das Resilienztraining und das Coaching als Journalistin besucht – und damit ja eine andere Rolle als die andere Teilnehmer. Warum/wo sind gerade in Ihrem Job Resilienz gefragt?
Beate Strobel: Wie in vielen anderen Branchen auch, gibt es im Redakteur:innen-Alltag aktuell eine große Arbeitsverdichtung: Immer weniger Menschen müssen immer mehr Arbeit bewältigen. Dazu kommt, dass wir meist unter Zeitdruck agieren: Immer gibt es irgendwo eine Deadline, die eingehalten werden muss. Ich habe einen Vollzeitjob, in dem ich auch viel unterwegs bin – und gleichzeitig drei Kinder, die auch etwas von ihrer Mutter haben wollen. Das alles unter einen Hut zu bekommen, erfordert tatsächlich eine resiliente Psyche.
Das Telefoncoaching soll helfen, das Gelernte besser in den Alltag umzusetzen, neue Routinen zu festigen und stabil(er) zu verankern. Wie ist das bei Ihnen – ist diese Wirkung eingetreten?
Beate Strobel: Nach dem Kurs war ich erst einmal ganz euphorisiert, wollte all das Gelernte sofort umsetzen. An welchen Stellen und bei welchen Methoden es dann hakt, kann man erst in der Praxis feststellen. Und schnell kommen neue Fragen auf, an die man im Kurs nicht gedacht hatte. Da kam das Telefoncoaching gerade recht.
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Stand für Sie vor bzw. zum ersten Telefonat fest, was Sie via Coaching vertieft bearbeiten wollen? Oder kamen im Rahmen der 4 Stunden Themen auf, an die Sie vorher so gar nicht gedacht hatten?
Beate Strobel: Tatsächlich hatte sich kurz vor dem ersten Termin – die Trainerin war gerade in der Nähe von München, so dass wir uns persönlich treffen konnten – eine Situation ergeben, in der ich so gar nicht resilient reagiert hatte. Die konnte ich dann gleich mit ihr besprechen – eine große Hilfe!
Gab es dabei überraschende Momente – entweder während der einzelnen Telefonate, während des Verlaufs oder auch über die gesamte Zeit hinweg betrachtet?
Beate Strobel: Im Coaching konnten wir ganz individuell auf mich und meine Probleme eingehen – es war eine sehr persönliche Situation, ganz anders als im Gruppentraining. Und das hat mich tatsächlich noch mal ganz neu zum Nachdenken und damit auch weiter gebracht.
Wie war das bei Ihnen: sind Sie an einem Thema dran geblieben oder haben Sie in den Telefonaten jeweils ganz unterschiedliche Themen beackert?
Beate Strobel: Das wird sich noch herausstellen – bislang sind noch nicht alle Termine erfolgt. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass sich jedes Mal neue Themen ergeben werden.
Welchen Benefit/welche Erfahrung hätten Sie verpasst, wenn Sie das Telefoncoaching nicht absolviert hätten?
Beate Strobel: Ich wäre quasi auf Level 1 stehengeblieben, was auch schon schön ist – aber in den individuellen Gesprächen kann man noch deutlich besser nachjustieren und mehr erreichen.
Würden Sie das Telefoncoaching weiterempfehlen? Wenn ja bzw. nein, warum bzw. warum nicht?
Beate Strobel: Ich würde es unbedingt weiterempfehlen. Zum einen, weil man so das Kursthema nicht einfach geistig ad acta legt – was ja durchaus verführerisch ist –, sondern sich immer wieder neu damit beschäftigt. Und zum anderen ist es eine sehr individuelle Ergänzung zum Gruppentraining. Und vielleicht kommt da auch noch Manches zur Sprache, was zu privat gewesen wäre für die Kurssituation.
Abschließend betrachtet – was hat das Telefoncoaching konkret gebracht?
Beate Strobel: Bei mir hat es das Thema weitergetrieben. Ich habe zusätzliche Gedankenanstöße von der Trainerin erhalten, konnte im Alltag entstandene Fragen klären. Es war ein bisschen wie beim Kauf eines Anzugs: Im Gruppentraining wurde die Kollektion vorgestellt und man stellte sich seine Auswahl zusammen. Beim Telefon-Coaching wird dann noch verändert und umgenäht, bis das gute Stück tatsächlich passt.
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