Kaufmännische Weiterbildung für alle Mitarbeitenden

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Kaufmännische Weiterbildung: Betriebswirtschaftliches Basiswissen für Mitarbeitende aller Fachrichtungen

EBIT, ROI, Marge, Aktiva und Passiva … Wenn Controller:innen, Betriebswirt:innen und andere Kaufleute über ihr Fachgebiet plaudern, fallen häufig kompliziert klingende Abkürzungen und Fachbegriffe. Als Mitarbeitende mit nicht-kaufmännischem Hintergrund kann man da schnell den Anschluss verlieren.

Dabei werden betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse auch für fachfremde Mitarbeitenden immer wichtiger, vor allen in technischen und sozialen Berufen. Denn als Fach- oder Führungskraft müssen Sie in jeder verantwortungsvollen Position unternehmerisch denken und wirtschaftlich handeln und entscheiden. Um das Für und Wider im konkreten Fall optimal abwägen zu können, sollten Sie sich deshalb mit einer kaufmännischen Weiterbildung über die betriebswirtschaftlichen Grundzusammenhänge informieren.

Weiterbildung im kaufmännischen Bereich: So ticken Betriebswirt:innen

Dem:Der Betriebswirt:in kommt eine verantwortungsvolle, vielschichtige Rolle im Unternehmen zu. Er ist in sämtliche Prozesse unternehmerischer Tätigkeiten eingebunden – von der Planung über die Organisation und Steuerung bis hin zur Kontrolle. Seinem Handeln liegt das ökonomische Prinzip zugrunde, also die betriebswirtschaftliche Annahme, dass die nötigen Mittel zum Erreichen der Unternehmensziele möglichst ideal eingesetzt werden sollen. Basis hierfür ist wiederum der Grundsatz, dass Mittel und Waren nicht unbegrenzt verfügbar sind. Auf diesem sogenannten Gedanken der ökonomischen Knappheit beruhen alle Modelle, Methoden und Maßnahmen der Betriebswirtschaftslehre. 

Auch wenn Sie nicht im Management oder im Marketing tätig sind, sollten Sie diese wichtigen Teilgebiete der Betriebswirtschaft kennen.

  • Betriebswirtschaftliche Unternehmensführung

Wie funktioniert die Wertschöpfungskette? Welche Rollen spielen Eigentümer:innen, Banken, Kunden und Mitarbeitende innerhalb eines Unternehmens? Wer die Gesetze des Marktes kennt, kann wirtschaftlich handeln und hat dabei immer zwei wichtige betriebswirtschaftliche Ziele im Blick: Profitabilität und Liquidität.

  • Rechnungswesen und Buchhaltung

Kaufleute erfassen Kosten, ermitteln Gewinne und erstellen Jahresabschlüsse. Um die unternehmerische Leistungsfähigkeit zu messen, nutzen sie verschiedene Kennzahlen, die auch Nicht-Wirtschaftswissenschaftlern ein Begriff sein sollten, um Bilanzen richtig lesen zu können.

  • Controlling

Um den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens messbar zu machen, bedarf es betriebswirtschaftlicher Kennzahlen, die die verschiedenen Unternehmensbereiche miteinander in Bezug setzen und dadurch auswertbar machen. Dazu gehören die sogenannten Erfolgskennzahlen wie EBT, EBIT und Cashflow, aber auch Rentabilitätskennzahlen wie Umsatzrendite und Eigenkapitalrentabilität.

  • Investitionen und Finanzierung

Zu den Aufgaben wirtschaftlichen Handelns zählt natürlich auch die Unternehmensfinanzierung – also das Beschaffen von Kapital, das Tätigen von Investitionen und das Risikomanagement. Kaufleute nutzen verschiedene Investitionsrechnungsverfahren, um geeignete Beträge zu ermitteln.

Kaufmännische Weiterbildungen als gewinnbringende Investition in die Zukunft 

Neben spezifischem Fachwissen und Soft Skills wird in vielen Jobprofilen und Stellenausschreibungen inzwischen auch betriebswirtschaftliches Know-how verlangt. Denn wer weiß, wie betriebswirtschaftliche Zusammenhänge funktionieren und welche Rolle diese spielen, kann mit Controllern und Kaufleuten auf Augenhöhe diskutieren. Wenn Sie Grundkenntnisse in BWL besitzen, Fachbegriffe wie „Gewinnschwelle“, „Deckungsbeitrag” und „Preispolitik” kennen und anwenden können, werden Sie als Fach- und Führungskraft eher in die Entscheidungsprozesse der Unternehmensleitung miteinbezogen und können strategische Entschlüsse selbst bewerten. Mehr noch: Wer einen Einblick in die Bücher hat, Kosten berechnen, Bilanzen erstellen und interpretieren kann, macht sich unabhängiger vom Einfluss Dritter wie Banken und Unternehmensberatungen.

Nicht zuletzt ist eine kaufmännische Weiterbildung ein wichtiger Schritt auf der Karriereleiter. Wenn Sie eines Tages in den obersten Führungskreis Ihres Unternehmens aufsteigen wollen, sollten Sie alle kaufmännischen Tools kennen. Denn nicht ohne Grund sind es meist Kaufleute, die an der Spitze eines Betriebes stehen: Sie lenken das Unternehmen und treffen ihre Entscheidungen auf Grundlage der Erkenntnisse aus der Betriebswirtschaftslehre.

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Über den:die Autor:in

Susanne Kistler

Diplom-Betriebswirtin (FH), Produktmanagerin für Betriebswirtschaft, Rechnungswesen, Finanzen und Controlling bei der Haufe Akademie.

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