Führungsaufgaben sind in der modernen Arbeitswelt komplexer denn je. Führungskräfte müssen heterogene Teams anleiten, sich in agilen Umgebungen zurechtfinden und auch andere Führungskräfte führen können. Doch wie sieht Führungsarbeit für Leader:innen aus? Wir geben Ihnen einen Überblick und 10 praktische Tipps für die Praxis.
Was ist anders bei der Führung von Führungskräften als bei „normaler” Führungsarbeit?
In ihren Grundzügen unterliegt Führung immer denselben Prinzipien. Dennoch unterscheidet sich das Prinzip „Leading the Leaders“ in einigen Punkten von der Zusammenarbeit mit anderen Mitarbeitenden:
- größere Auswirkungen: Ein wichtiger Unterschied beim Führen von Führungskräften besteht darin, dass der Impact viel größer sein kann als bei der Arbeit mit anderen Mitarbeitenden. Denn jede Führungskraft selbst ist wiederum Multiplikator:in für die übertragenen Aufgaben. Wenn man so möchte, potenziert sich die Wirkung der Arbeit von Führungskräften mit Führungskräften.
- Aufgaben werden häufiger hinterfragt: Je höher die Hierarchieebene im Unternehmen, desto höher ist meist auch das Selbstbewusstsein bei Führungskräften. Sie nehmen Aufgaben weniger „einfach so hin“, sondern hinterfragen delegierte Tasks. Wer ein Team aus Leader:innen anführt, muss somit besonders überzeugend und motivierend wirken können.
- Vorbildfunktion ist noch wichtiger: Wer aus einer Führungsposition heraus andere Führungskräfte anführt, wird in seiner Position sehr genau beobachtet. Umso stärker liegt der Fokus auf der Vorbildfunktion, die Führungskräfte ohnehin schon innehaben.
Für Führungskräfte ergeben sich beim Führen anderer Führungskräfte neue Herausforderungen. Wir geben Ihnen praktische Tipps an die Hand, wie Sie im Berufsalltag proaktiv damit umgehen können.
9 Tipps zum Führen von Führungskräften
- Agieren Sie als primus inter pares: Als Führungskraft arbeiten Sie mit anderen Führungskräften am besten auf Augenhöhe. Ein autoritärer Führungsstil ist nicht gefragt. Er würde verhindern, dass sich Ihre Führungskräfte frei entfalten und das C-Level unterstützen.
- Definieren Sie klare Verantwortungsbereiche: Ein wichtiges Ziel ist es, dass alle Führungskräfte im Team selbstständig und eigenverantwortlich handeln können. Hierfür ist eine klare Trennung von Kompetenz- und Verantwortungsbereichen wichtig.
- Lassen Sie allen Führungskräften Freiräume: Halten Sie sich im Doing dezent zurück. So ermöglichen Sie Ihren Führungskräften Freiräume und stärken deren Motivation.
- Schenken Sie Vertrauen: Jede:r Leader:in benötigt das Vertrauen ihrer Vorgesetzten, um auch von den Mitarbeitenden als Führungskraft akzeptiert zu werden. Vertrauen bedeutet auch, dass Führungskräfte im Team Dinge anders machen dürfen, als man es selbst tun würde.
- Stellen Sie ausreichende Ressourcen zur Verfügung: Sie können anderen Führungskräften viele Aufgaben übertragen. Haben die anderen Leader:innen jedoch nicht ausreichend Personal, Budget oder Hardware, können sie die ihnen übertragenen Aufgaben nicht durchführen.
- Pflegen Sie eine gesunde Fehlerkultur: Auch Führungskräfte dürfen Fehler machen. Sie sind Teil eines wichtigen Prozesses, innerhalb dessen Menschen wachsen und lernen können.
- Teilen Sie Ihre Visionen: Ihre Führungskräfte sind wichtige Multiplikatoren für Ihre Ideen und Visionen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie das Team aus Leader:innen davon überzeugen können. Sie können diese Ziele und Visionen schließlich an ihre Teams weitergeben.
- Seien Sie ein gutes Vorbild: Sie können jeden Tag mit gutem Beispiel vorangehen und Ihren Führungskräften zeigen, welchen Führungsstil Sie pflegen und wie Sie mit Mitarbeitenden, Geschäftspartnern oder anderen Stakeholdern umgehen.
- Schaffen Sie Raum für Feedback: Ein Team aus Führungskräften besteht aus Mitgliedern mit Selbstbewusstsein und Berufserfahrung. Indem Sie regelmäßige Feedbackrunden einrichten, können Sie auf Kritik reagieren und gleichzeitig vom kreativen Input Ihrer Teams profitieren.
Leading the leaders erfordert erweiterte Führungsskills
Wer andere Führungskräfte führen möchte, braucht ein gesundes Maß an unternehmerischem Denken und sollte kreativ im Problemlösen sein. Darüber hinaus ist in besonderem Maße Verantwortungsbereitschaft gefragt. Mit Selbstführung können Sie Ihren Teammitgliedern vorleben, welche Ansprüche Sie an Führung haben und wie Sie diese umsetzen.