Das große Thema „Design Thinking” wird nicht nur in Startups immer wichtiger, sondern hat auch etablierte KMU erreicht. Doch in der Praxis gibt es für Unternehmen immer wieder Hemmschwellen, diese Innovationsmethode umzusetzen. Wir zeigen Ihnen hier vier wichtige Aspekte, auf die Sie beim Design Thinking achten sollten.
Worum geht es beim Design Thinking?
Es gibt keine feste, etablierte Definition für Design Thinking. Vielmehr handelt es sich dabei um eine Innovationsmethode, die mit Hilfe verschiedener Tools nutzerzentrierte Lösungen für vorhandene Probleme entwickelt. Das Besondere dabei ist, dass der Nutzer in den Entwicklungsprozess immer wieder eingebunden wird und die Arbeit vor allem in interdisziplinären Projektteams erfolgt. Große Vorteile des Design-Thinking-Prozesses sind dessen Variabilität und punktuelle Anwendungsmöglichkeiten.
Design Thinking einführen – darauf kommt es an
Design Thinking besteht aus einem ganzen Bündel an möglichen Tools und Maßnahmen, die in einem Unternehmen genutzt und umgesetzt werden können. Damit die Innovationsmethode überhaupt funktioniert, müssen sowohl die Mitarbeitenden als auch das Management die Veränderung wollen. Alle Führungskräfte sollten sich deshalb ausgiebig mit den Vorzügen und den Herausforderungen im Design Thinking auseinandersetzen und sich selbst von der Notwendigkeit dieser Innovationsmethode überzeugen. Was immer für Design Thinking spricht, ist die Chance auf höhere Effizienz bei Innovationsprozessen sowie die bessere Einbindung von Nutzern und Zielgruppen.
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Zur Stärkung der Akzeptanz dieser Methode ist es wichtig, dass Design Thinking nicht „top-down” bzw. „auf Ansage” implementiert wird. Dabei ist Überzeugungskraft gefragt – und zwar durchgängig auf allen Ebenen im Unternehmen. Oftmals können Widerstände durch eine offene Kultur und ein gezieltes Zusammenstellen interdisziplinärer und bereichsübergreifender Arbeitsteams überwunden werden. Die Veränderung der Unternehmenskultur hin zu mehr Offenheit und Fehlertoleranz und die Implementierung von Design Thinking begünstigen sich oftmals gegenseitig. Wenn die Nutzerorientierung bei der Entwicklung neuer Produkte oder Prozesse zum gelebten Wert des Unternehmens wird, werden meist auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, unabhängig welcher hierarchischen Ebene, offener für neue Methoden sein. Wichtig ist dabei, dass Design Thinking nicht als Methode dient, um schlecht zusammenarbeitende Teams harmonischer zu machen, sondern vielmehr dazu gedacht ist, Innovationsprozesse anzustoßen und effizienter umzusetzen.
Dass dabei Fehler entstehen, gehört im Design Thinking dazu. Eine eigene Fehlerkultur kann im Zuge des Design-Thinking-Prozesses in die Unternehmenskultur übergehen und diese begünstigen. Denn letztlich lernen Menschen aus Fehlern. Im Team können Fehler jedoch auch schneller gefunden und behoben werden. Dies stärkt nachhaltig und teamübergreifend das unternehmensweite „Wir”.
Nicht nur im Design-Thinking-Prozess sollten Projektteams immer die Möglichkeit haben, nachzujustieren. Durch die regelmäßige Rückbesinnung auf den Nutzer und dessen Einbindung in den Produkt-Entwicklungsprozess ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Design Thinking zu den gewünschten Ergebnissen führt, iterativ und ständig im Sinne einer Verbesserung zu Gunsten des Nutzers.
Veränderungen im Unternehmen anstoßen
Ein großer Vorteil beim Design Thinking besteht in der Zusammensetzung interdisziplinärer Teams. Jedes Mitglied eines Projektteams bringt dabei seine eigene Expertise mit und wird gleichermaßen als Expert:in von den anderen Teammitgliedern gebraucht. Dadurch können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrer Arbeit deutlich motiviert werden, denn sie erhalten in ihren Teams immer Bestätigung von den anderen, die genau dieses Wissen oder diese Skills nicht mitbringen.
Dementsprechend lässt sich das Mindset im Unternehmen durch Design Thinking verändern. Die Projektteams stellen fest, dass sich neue Aufgaben im Team besser lösen lassen als von Einzelpersonen. Gleichzeitig wird durch Design Thinking gefördert, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter offener für neue Herausforderungen sind.
Verbesserungen mit Design Thinking erreichen
Design Thinking ist in hohem Maße nutzerzentriert. Denn durch die iterative Herangehensweise wird der Nutzer bei allen wichtigen Entwicklungsschritten immer mit einbezogen. Das Ergebnis einer Produktentwicklung kann somit die Nutzerzufriedenheit nachhaltig positiv beeinflussen.
Kundenprojekte können mit Design Thinking ebenfalls zielführender umgesetzt werden, denn bei der Entwicklung der Projekte spielt die Nutzerorientierung eine zentrale Rolle. Somit verringert sich die Gefahr, dass Produkte oder Dienstleistungen „am Kunden vorbei” entwickelt werden.
Von Vorteil ist dabei, dass die Design Thinking Methode nicht nur auf Produktebene funktioniert, sondern auch auf die Bereiche Kundenberatung oder Unternehmensberatung angewandt werden kann.
Vielfältige Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Arbeitsmethoden
Design Thinking ist eine Innovationsmethode, die sehr offen für die Kombination mit anderen Arbeitsmethoden ist. So können einzelne Arbeitsschritte problemlos mit Working out loud kombiniert werden. Denn es ist ein zentrales Charakteristikum des Design Thinkings, dass im Team gearbeitet wird und dabei die individuellen Fertigkeiten gefördert werden. Jedes Teammitglied kann dabei ganz im Sinne von Working out loud an der Arbeit des anderen teilhaben, dabei lernen und besser werden.
Agile Projektmanagementmethoden wie Scrum oder Kanban sind prädestiniert, um mit Design Thinking kombiniert zu werden. So gibt es zum Beispiel schon bei den Sprints im agilen Projektmanagement Überschneidungen mit den Zwischenschritten im Design Thinking. Agile Projektmanagementmethoden können im Entwicklungsprozess als eine Art „Überbau“ für Design-Thinking-Prozesse fungieren.
Der interdisziplinäre Ansatz von Design Thinking bietet auch für die Markenentwicklung oder Konzeptentwicklung Vorteile. So bleibt der Blick auf das Ganze nicht auf eine Expertenrichtung, zum Beispiel dem Marketing, begrenzt, sondern bezieht alle wichtigen Bereiche des Unternehmens mit ein.
Fazit
Design Thinking ist nicht nur eine wichtige Innovationsmethode, um Produkte und Services effizienter auf und besser für den Nutzer oder Kunden zuzuschneiden, sondern ein wichtiger Bestandteil der Unternehmenskultur. Diese mögliche Veränderung im Mindset fördert und schätzt alle Kenntnisse und Fertigkeiten eines jeden Teammitglieds und nutzt diese für das große Ganze. Dabei sichert das Unternehmen durch Innovation den nachhaltigen Unternehmenserfolg und die langfristige Wettbewerbsfähigkeit.