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Geschäftsfeldentwicklung in Zeiten von KI und Metaversum

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Während das Metaversum noch Zeit benötigt, um in vollem Umfang genutzt zu werden, revolutioniert ChatGPT bereits heute Arbeitsprozesse. Gleichzeitig bewegen wir uns von einer Krise zur nächsten. Chancen und Risiken am Markt richtig einzuschätzen, wird zur Herausforderung. Klassische Ansätze wie Geschäftsanalysen, das Verfassen von Geschäftsplänen oder das Entwerfen konkreter Geschäftsmodelle sowie die Bewertung neuer Marketingchancen reichen nicht mehr aus. Schließlich kann niemand vorhersagen, wie sich E-Mobilität, 5G, Robotik, die Energiekrise und der Welthandel weiterentwickeln werden. Wie also gelingt es Unternehmen, Geschäftsfelder weiterzuentwickeln und nicht den Anschluss zu verlieren?

Marktentwicklung und Geschäftsentwicklung: Es brodelt am Weltmarkt

Im Jahr 2023 waren die Erwartungen an das internationale Marktgeschehen ambivalent, geprägt von Herausforderungen und Chancen gleichermaßen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) prognostizierte für 2023 ein weltweites Wirtschaftswachstum von 3 Prozent. Auch für 2024 erwartet der IWF diesen Wert und kein weiteres Sinken, nachdem das Wachstum 2022 noch bei 3,5 Prozent lag. Deutlich bergauf geht es für die deutsche Wirtschaft. Nach dem Rückgang um 0,3 Prozent in 2023 prognostiziert der IWF der deutschen Wirtschaft für 2024 ein Wachstum von 1,3 Prozent.¹

Der IWF betont jedoch, dass die Prognosen mit Unsicherheiten behaftet sind. Zukünftige Entwicklungen werden maßgeblich von der Entwicklung des Ukrainekrieges und dem Verlauf der internationalen Geldpolitik beeinflusst² Um weiterhin erfolgreich am Markt agieren zu können, sollten Entscheidungsträger:innen internationales wie nationales Marktgeschehen im Blick behalten – und kontinuierlich die eigenen Geschäftsfelder weiterentwickeln.

Geschäftsfeldentwicklung und „Business Development“: Alles im Fluss

Ziel der Geschäftsfeldentwicklung, Englisch „Business Development“, ist es, die eigene Organisation wirtschaftlich weiterzuentwickeln. Das ist besonders herausfordernd in Zeiten, in denen kein Tag dem anderen gleicht, sich Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und Automatisierung auf alle Bereiche auswirken und eine Krise die nächste jagt. Überlebenswichtig ist es dennoch, wollen Unternehmen den Anschluss an das rasante Markttempo nicht verlieren. Um die eigenen Geschäftsfelder zu prüfen und weiterzuentwickeln, eignen sich beispielsweise die folgenden Methoden:

  • Am Anfang steht die Evaluation: Vorhandene Ideen und Innovationen werden geprüft und bei Bedarf weitergedacht.
  • Analyse des Marktumfelds: Wo sitzen die Kund:innen, was erwarten sie? Wie steht es um aktuelle Wettbewerber:innen?
  • Business Development: Potenzielle Geschäftsmodelle werden erstellt, modelliert und geprüft.
  • Marketingansätze: Kommunikations- und Marketingstrategien für relevante Zielgruppen werden formuliert und geprüft.

Wichtig bleibt: Alles ist im Fluss! Mit der fortschreitenden Digitalisierung ergeben sich immer wieder und immer noch neue Geschäftsfelder und -modelle – über alle Branchen und Bereiche hinweg. Die wohl wichtigste Veränderung bringt das Metaversum mit sich.

Das Metaversum wird unsere Geschäftsfelder grundlegend verändern

Ein vollständig entwickeltes Metaversum wird aktuell aufgrund der immensen dafür notwendigen Rechenleistung erst in 20 Jahren erwartet. Noch sehen die digitalen Avatare aus wie etwas klobige Zeichentrickfiguren. Nichtsdestotrotz zeichnen sich schon jetzt die Veränderungen ab, die das so genannte Web 3.0 mit sich bringen wird. So schreibt das Handelsblatt:

„Das Metaversum hat das Potenzial, Handel, Geldanlage, Immobilienmarkt, Arbeitswelt und Freizeit zu verändern.“ – Handelsblatt³

Tech-Giganten wie Microsoft, Meta und Nvidia investieren bereits immense Summen in die Entwicklung eigener Metaversen. Microsoft arbeitet beispielsweise an einer virtuellen Arbeitswelt, in der Mitarbeiter:innen im virtuellen Raum als Avatare zusammenkommen. Meta hingegen visiert ein Metaversum an, in dem sich Freunde und Kolleg:innen in Chat-Rooms treffen und dort virtuell interagieren. Die Entwicklungsfirma Nvidia arbeitet aktuell an einem Omniverse, einer Hard- und Software-Plattform, in der komplexe Objekte virtuell dargestellt werden können. BMW hat das Nvidia Omniverse bereits getestet und die eigene Produktion dort virtuell nachbauen lassen. Dadurch konnten Fehler entdeckt und im realen Bau vermieden werden.

Die Corona-Pandemie hat der Entwicklung des Metaversums einen zusätzlichen Schub gegeben, indem sie unser Leben zunehmend in den digitalen Raum verlagert hat. Das wird auch für Manager:innen zur Herausforderung: Sie müssen den Markt, in dem sich ihr Unternehmen befindet, aber auch die Umgebung, in der sie agieren, gut kennen, um strategisch relevante Entscheidungen treffen zu können. Es heißt: Auf dem Laufenden bleiben!

Künstliche Intelligenz wird Geschäftsfelder grundlegend verändern

KI ist keine ferne Zukunftsmusik mehr, sondern revolutioniert bereits heute Arbeitsprozesse. Auch wenn die genauen Möglichkeiten der Produktivitätssteigerung durch KI in den Anwendungsbereichen noch nicht vollständig absehbar sind, geht die Unternehmensberatung McKinsey von einer potenziellen Steigerung zwischen 10 und 40 Prozent aus. Es wird betont, dass die Realität sogar noch deutlich höher ausfallen könnte. Künstliche Intelligenz wird dabei alle Wirtschaftsbereiche beeinflussen -die einen mehr und die anderen weniger. Ihre größte Kraft wird sie jedoch in den Bereichen Kundenservice, Marketing, Softwareentwicklung und Forschung entfalten.

Auch bei strategischen Entscheidungen kann KI eine entscheidende Rolle spielen. Sie kann beispielsweise  große Datenmengen strukturieren und dadurch wertvolle Einblicke in einen Markt oder ein Geschäftsfeld liefern. Dabei beherrscht sie die Auswertung unterschiedlicher Datenformate Und ist vielseitig einsetzbar. Das stärkt die Entscheidungsgrundlage insbesondere für wichtige Managemententscheidungen – und treibt eine datenbasierte Geschäftsfeldentwicklung zielführend voran.

Mit ChatGPT und Co. die Arbeit im Marketing optimieren

Auch im Marketing finden Künstliche Intelligenzen bereits heute vielfältige Einsatzmöglichkeiten. So unterstützt eine KI  Marketer:innen beispielsweise aktiv bei der Erstellung von Inhalten. Angefangen bei der Ideenfindung und der Generierung von Content Outlines über den effizienten Einsatz verschiedener Formate durch gut geschulte Mitarbeiter:innen bis hin zum praktischen Kollaborationstool, das die Arbeit eines Teams vereinheitlicht und zusammenführt: Künstliche Intelligenzen enormes Potenzial für alle Bereiche des Marketings.

Künstliche Intelligenzen sinnvoll einsetzen und Mitarbeiter:innen schulen

So schön es auch klingt: KI ist noch nicht perfekt und hat seine Fallstricke. Large Language Models (LLM) wie ChatGPT eignen sich zum Beispiel nicht für die Keyword-Recherche. Sie führen keine Keyword-Analyse auf Anfrage durch, sondern stellen nur imaginäre Keyword-Listen zusammen, da sie in der Regel keinen Zugriff auf aktuelle Daten haben.

Damit solche Fallstricke bekannt sind und Teams das Maximum der Möglichkeiten aus einer KI herausholen können, sollten Mitarbeiter:innen geschult und in der Nutzung von KI-Tools bestärkt werden. Die Schulungen sollten sich einerseits auf die effiziente Nutzung beziehen, andererseits aber auch für andere Aspekte wie den Datenschutz sensibilisieren. Eine gute Schulung in der Anwendung von KI-Tools hilft gegen Berührungsängste und befähigt und entlastet Mitarbeiter:innen. Das ist wichtig, denn das Zeitalter der Künstlichen Intelligenz hat gerade erst begonnen.

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¹ Internationaler Währungsfonds, „World Economics Outlook Update July 2023: Near-Term Resilience, President Challenges”.https://www.imf.org/en/Publications/WEO/Issues/2023/07/10/world-economic-outlook-update-july-2023

² Die Presse, 11.10.2022, „IWF-Prognose: Ein Drittel der Weltwirtschaft rutscht 2023 in die Rezession“.
https://www.diepresse.com/6201601/iwf-prognose-ein-drittel-der-weltwirtschaft-rutscht-2023-in-die-rezession
³ https://www.handelsblatt.com/technik/metaverse-was-hinter-dem-metaverse-hype-steckt/28073180.html

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Online-Redaktion

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