Zum Inhalt springen

Nichts geht langfristig ohne Innovation!

0

Innovation bestimmt unser Leben. Die Suche nach dem Besseren zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der Biologie und der Menschheit.

Innovationen sind ein wichtiger Erfolgsfaktor im immer intensiver werdenden Wettbewerb. Nur wem es immer wieder gelingt, sich von Neuem zu reproduzieren und neue Wettbewerbsvorteile zu gewinnen, wird langfristig überleben können.

Schon Joseph Schumpeter sprach in seinem Klassiker „Die Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung“ aus dem Jahr 1911 von innovationsorientierten Unternehmern. Der/die Unternehmer:in sucht nach Wandel, er/sie reagiert auf Wandel und nutzt diesen als Chance. Durch neuartige Kombinationen von Fähigkeiten und Leistungen werden neue Kundennutzen gestiftet und Alleinstellungen erzielt. Im Jahr 1997 sinnierte der damalige Bundespräsident Roman Herzog in seiner berühmten Berliner Ruck-Rede darüber, dass die Fähigkeit zur Innovation über unser Schicksal entscheidet. An dieser Grundhaltung hat sich seitdem nichts geändert.

Im Grunde wollen alle Menschen Innovationen. Niemand will als Innovationsbremser:in gelten.

Der Begriff „Innovation“ ist jedoch abgenutzt. Er wird oft als Modebegriff oder für kaum veränderte Produkte missbraucht. In manchen Firmen ist das Recht, innovativ zu sein, ein Vorrecht der Abteilung Forschung & Entwicklung oder der Unternehmensführung. Das Vorantreiben von Innovationen scheitert an internen Strukturen, fehlenden Budgets, Mutlosigkeit oder an dem mangelnden Wissen um die Instrumente des Innovationsmanagements.

Innovationen sind keine Glücksfälle. Sie resultieren meistens aus einem systematischen Prozess, der erlern- und steuerbar ist. Peter Drucker (1986) schrieb vom Innovationsmanagement als eine „zu erlernende Fachdisziplin“. Unternehmen müssen Innovationsquellen und Ideen gezielt aufspüren und gleichzeitig die Prinzipien eines methodischen Innovationsmanagements kennen und umsetzen.

Die Erkenntnis, dass Innovationen von großer Bedeutung sind, ist also nicht neu. Alle Wirtschaftsstudierende lernen dies in ihrem Studium.

Auch die generellen Techniken des Innovationsmanagements sind bekannt. Nur werden sie viel zu selten in der Praxis angewendet! Gerade große Konzerne haben in der Realität Schwierigkeiten mit der Verwirklichung von Innovationsfreiräumen. Im besten Fall konzentriert man sich lieber auf die Perfektionierung bestehender Produkte und Prozesse anstatt auf die Entwicklung neuer Lösungen für sich ändernde Kundenbedürfnisse und Wettbewerbseinflüsse. Im schlimmsten Fall beschäftigen sich große Firmen nur mit sich selbst und lassen den innovativen Wettbewerb an sich vorbeiziehen. Es gilt das Motto: Nicht die Großen fressen die Kleinen, sondern die Schnellen die Langsamen.

Man kann nur dazu aufrufen, Innovationen als Basis für die Wettbewerbsfähigkeit anzusehen! Jedes Unternehmen kann innovativ sein. Entscheidend ist die Bereitschaft zur Findung und Umsetzung von Ideen. Unternehmer:innen, Vorstände und Manager:innen sind gut beraten, konkrete Instrumente zur Aktivierung interner und externer Ideenquellen unter Einsatz der verschiedensten Techniken aus der Organisationslehre, dem Marketing, dem Controlling und der Kreativitätslehre einzusetzen. Da eine Innovation nur dann als solche zu bezeichnen ist, wenn sie erfolgreich umgesetzt wurde, bedarf es Techniken zur Steuerung und Realisation von Produkt-, Prozess-, Struktur-, Markt- und Kulturinnovationen.

Entscheidend ist nicht die Namensgebung der einzelnen Innovationsschritte oder die Auswahl der einzelnen Techniken, sondern dass der Prozess als ein solcher erkannt sowie konsequent verfolgt und abgearbeitet wird.

Erprobte Methoden und Instrumente des Innovationsmanagement begünstigen Themen, wie:

  • Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität durch Innovationen,
  • Aufbau einer innovativen Organisation,
  • Steuerung von Innovationsprozessen,
  • Aktivierung interner und externer Innovationsquellen,
  • Identifikation von Innovationspotenzialen (Produkte, Prozesse, Strukturen, Märkte),
  • Bewertung von Ideen anhand der Innovation Scorecard,
  • Interne und externe Vermarktung von Ideen,
  • Management von Innovationsbarrieren und· Sicherung des Wissens.

Frei nach der Kreativitätsregel des Brainstormings sind vorhandene Techniken mit neuen Gedanken und Anregungen zu verknüpfen. Es geht nicht um die Frage, wer die beste Idee oder wer die Idee zuerst hatte, sondern um die Findung einer optimalen Methodik für das Innovationsmanagement. Die Kunst besteht dabei in der Kombination von Instrumenten aus den verschiedensten Fakultäten, einigen eigenen Gedanken wie der Innovation Scorecard, der Ideenvermarktung oder der Innovationsorganisation – einem ganzheitlichen Managementansatz und dem Aufruf, es einfach zu tun!

Innovationen scheitern oft an einer unnötigen Komplexität. Manager:innen aus den verschiedensten Unternehmensbereichen spielen mit Fachbegriffen und verwirren damit nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Mitarbeiter:innen. Innovation muss verständlich kommuniziert werden!

Innovationen müssen nicht immer vollkommen neue Ideen betreffen! Der Begriff „Innovation“ bedeutet vielmehr so viel wie „Einführung einer Neuerung“. Innovationen sind spürbare Verbesserungen für die Anwender:innen. Sie sind geprägt durch eine besondere Eigenschaft, eine eindeutige Originalität und einen merklichen Nutzen für Anwendende. Meist wird der Begriff der Innovation nur auf technische Neuerungen bezogen. Es können aber auch methodische, strukturelle, soziale oder kulturelle Neuerungen sein. Innovationen sind auch bessere Arbeitsbedingungen, das Sorgen für eine intaktere Umwelt und das Einführen effizienterer Abläufe.

Treibende Auslöser für Innovationen sind nicht nur wissenschaftliche oder technische Durchbrüche (Science bzw. Technology Push), sondern auch die Nachfrage nach neuen Problemlösungen (Market Pull). Unternehmen, in denen nur die Entwicklungs- und Forschungsabteilung innovativ sein darf, bringen selten echte Innovationen hervor. Es bedarf des ganzen Unternehmens, um aus einer Idee oder Entdeckung einen anwenderorientierten Nutzen und damit eine Innovation zu generieren.

Während früher ein Unternehmen, das eine Innovation als Erstes erfolgreich einführte, lange Zeit eine hohe Innovationsrendite einstreichen konnte, ist heute der internationale Wettbewerb in vielen Branchen so scharf, dass die Unternehmen zur Aufrechterhaltung ihrer Marktposition dazu gezwungen sind, immer neue Innovationen zu schaffen.

Master Class zum:zur "Digital Innovation & Transformation Manager:in"

Innovation und Transformation betreffen nahezu alle Bereiche eines Unternehmens. Die Master Class zum:zur Digital Innovation & Transformation Manager:in berücksichtigt daher interdisziplinäre Perspektiven und umfasst Themen wie Technologie, Geschäftsmodelle, Kulturwandel, Kreativität, Change-Management und mehr. Gestalten Sie aktiv die Zukunft Ihres Unternehmens und der Geschäftsmodelle.


Mehr erfahren
Teilen Sie den Beitrag auf:

Über den Autor

Avatar photo
Dr. Marcus Disselkamp

Trainer und Fachbeirat der Haufe Akademie. Diplom-Betriebswirt. Vertritt als langjähriger Berater und Trainer mit ganzheitlichem Managementansatz den Anspruch, Praxis und Wissenschaft zu verbinden. Selbst Unternehmer sowie Fachautor und Lehrbeauftragter an verschiedenen Hochschulen.

Zur Themenübersicht General Management