Top-down war gestern – Bottom-up ist heute! Nicht ganz. Fußfesseln lösen und hin zu einer Organisation, die von beiden Führungsstilen profitiert, lautet die Devise: Denn die Mischung von Top-down und Bottom-up macht‘s. Wie Führungskräfte ihren Mitarbeiter:innen in einem Unternehmen, das sich beides auf die Fahnen geschrieben hat, am besten zur Seite stehen, lesen Sie hier.
Die Führung von „Morgen”
Eine Studie der Global Leadership Forecast macht deutlich, wie die nächste Führungsgeneration sich Leadership vorstellt: Feedbackrunden, Coaching, transparente Kommunikation, Diversität und Inklusion im Unternehmen¹
Der Hernstein Management Report von 2021 zeigt sogar, dass 9 von 10 Befragten die Führungskraft als Coach sieht ².
Das bedeutet, dass sich das Führungsverständnis verändert. Führungskräfte sind nicht mehr nur Manager:innen, sondern Wegbegleiter:innen, Unterstützer:innen, Förder:innen.
Und was ist mit digital Leadership? Denn auch die Digitalisierung wirkt sich maßgeblich auf das moderne Führungsverständnis aus. Doch eine klare Definition von digital Leadership gibt es nicht. Klar ist jedoch, dass Führung sich an neue Arbeitsmodelle anpassen muss. Man blicke auf neue Formen wie hybrides Arbeiten oder vermehrtes mobiles Arbeiten, die nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie an Popularität gewonnen haben. Es braucht also neue Kompetenzen beim Führen von hybriden Teams oder Teams, die komplett remote arbeiten. Denn der Austausch im digitalen Raum gestaltet sich oftmals gänzlich anders als vor Ort. Sind Mitarbeiter:innen zudem unterschiedlich aktiv, arbeiten lieber im Homeoffice oder im Office, so wirkt sich das auch auf die Führung aus.
Die Führung von morgen ist also eigentlich schon die Führung von heute – die Arbeitswelt ist einem stetigen und vor allem rasanten Wandel unterworfen, dem nur gerecht werden kann, wer up-to-date bleibt.
Was brauchen Mitarbeiter:innen?
In einem Unternehmen, in dem Mitarbeiter:innen eigenverantwortlich arbeiten und nicht nur ausführendes Organ sind, gilt es auszuloten, wie viel Freiraum den Beschäftigten guttut, und was sie benötigen, um sich weiterentwickeln zu können. Für Führungskräfte bedeutet das, den Mitarbeiter:innen zu vertrauen und gleichzeitig hinzuschauen: Welche Form des modernen Arbeitens ist für meine Mitarbeiter:innen die richtige? Benötigen meine Mitarbeiter:innen eine Begleitung, z. B. in Form von Coaching? Wie kann ich sie bestmöglich unterstützen?
Denken in Generationencluster
Bei der Frage nach dem Need der Mitarbeiter:innen mag dem ein oder anderen die Generationencluster einfallen. Wer hat es nicht schon mal gehört: Gen Y und Gen Z weisen größtenteils ein hohes Bildungsniveau auf, möchten selbstbestimmt arbeiten etc. Der Wertewandel wurde durch sie eingeläutet: Die Work-Life-Balance ist wichtiger als ein hohes Einkommen. Prof. Dr. Martin Schröder, Soziologe an der Philipps-Universität in Marburg, sagt:
„Deutsche Nachkriegskohorten unterscheiden sich kaum in ihren Einstellungen, weder in Bezug auf Lebensziele noch in Bezug auf Sorgen oder gesellschaftliches und politisches Engagement.“
Darüber lässt sich sicher streiten. Fest steht aber: Das Konzept der Generationen ist nur eine Vereinfachung, ein Versuch, die Lebenswelt abzubilden. Wir Menschen aber sind zu individuell, um zusammengefasst zu werden. Darum muss auch jede:r Mitarbeiter:in individuell gefördert werden.
Führungskraft als Coach?
Aber braucht es das nun – die Führungskraft als Coach? Ja und nein. Führungskräfte können die Rolle des Coaches übernehmen und ihren Mitarbeiter:innen in dieser Form zur Seite stehen. Doch nicht jede Führungskraft kann diese Aufgabe leisten. Was eine Führungskraft aber kann und tun sollte, ist, aufmerksam sein, offen sein für die Anliegen der Mitarbeiter:innen und deren Potenziale erkennen und fördern. Dafür muss sie nicht zwangsläufig selbst als Coach agieren – aber sie kann ein Coaching organisieren und die dafür nötigen finanziellen Mittel bereitstellen.
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¹DDI, 2021, „Global Leadership Forecast“. https://www.ddiworld.com/global-leadership-forecast-2021.
² Hernstein, 2022, „Hernstein Management Report“. https://www.hernstein.at/newsroom/management-report/.