Corporate Influencer:innen sind das Gesicht einer Firma. Idealerweise stehen sie für Sympathie, Vertrauen und Fachwissen. Richtig eingesetzt, schaffen sie Reichweite, sprechen potenzielle Mitarbeitende an und fördern so die Bindung von Kund:innen. Sascha Pallenberg, ehemals Head of Digital Transformation bei Daimler, plädiert sogar dafür, das Themenspektrum der Influencer:innen auszuweiten. Sie sollen beispielsweise nicht nur den Einbau der Wärmepumpe erläutern, sondern auch gleich das Konzept der regenerativen Energien erklären.
Wer sind diese Influencer:innen, was machen sie und was ist wichtig, wenn sie eingesetzt werden sollen? Darum soll es in diesem Artikel gehen.
Was ist ein:e Corporate Influencer:in?
Corporate Influencer:innen sind Mitarbeitende, die auf Social-Media-Plattformen Einblicke in „ihr“ Unternehmen geben. Sie erzählen aus ihrem Alltag, über ihre Aufgaben oder wie sie fachspezifische Probleme lösen. Sie fungieren als Modeberater, Polizistin im Einsatz oder fachsimpeln mit IT-Nerds. (2)
Corporate Influencing bietet Einblicke in das Unternehmen
Mitarbeiter:innen im Corporate Influencing ermöglichen einen Blick hinter die Kulissen. Sie erläutern ihr Fachgebiet, stellen andere Teammitglieder vor und sprechen über Vorzüge und Werte der Firma. Ihre Beiträge stehen für Expertise, für Austausch, Wissenstransfer und Teamwork. Sie sind Botschafter:innen der Firma – egal wie groß oder klein das Unternehmen ist. (3)
Markenbotschafter:innen kommunizieren Authentizität
Die Botschafter:innen sollten Social Media lieben und sicher damit umgehen – aber sie müssen keinesfalls jung und besonders attraktiv sein. Im Gegenteil: Im Vordergrund steht Authentizität. Der Straßenbahnschaffner, der mit leuchtenden Augen seinen Führerstand erklärt, die Behördenmitarbeiterin, die aus ihrem Alltag im Finanzamt erzählt, oder ein Zollbeamter im Einsatz mit Spürhund – sie alle stehen für die reale Arbeitswelt.
Präsenz in sozialen Medien durch Employer Brand Ambassadors
Die Kommunikation über Social Media ist für Unternehmen heute nicht mehr wegzudenken. Sie ist elementarer Bestandteil des Employer Brandings: Als Employer Brand Ambassador berichten Mitarbeiter:innen vom Arbeitsalltag im Unternehmen und die Unternehmenskultur – und zeigen gleichzeitig ihre Persönlichkeit.
Aufbau einer Community für Corporate Influencer
Wer sich für ein Unternehmen interessiert, kann sich einbringen, Fragen stellen und selbst ein Teil davon werden. Markenbotschafter:innen müssen keine riesige Gruppe von Followern haben, sie bedienen unterschiedliche (und manchmal auch recht kleine) Zielgruppen. Besonders im umkämpften Bereich der IT-Spezialist:innen genügt beispielsweise eine kleine begeisterte Fangemeinde, die gemeinsam Detailprobleme löst und diskutiert. Potenzielle Mitarbeiter:innen lernen das Unternehmen besser kennen, erfahren von attraktiven Arbeitsbedingungen und spannenden Aufgaben. Bis zur Bewerbung ist es dann nur noch ein kleiner Schritt – vor allem, wenn bereits Kontakte zu Corporate Influencer:innen bestehen.
Wer kann als Markenbotschafter:in über das Unternehmen berichten?
Im Prinzip eignen sich alle Mitarbeiter:innen. Sie sollen spannend und abwechslungsreich über das Unternehmen sprechen können, im Austausch mit Followern stehen und Mehrwert für Interessierte schaffen.
Vertrautheit mit Social ist sinnvoll, aber kein Muss. Denn auch ältere Mitarbeiter:innen können sich einarbeiten. Das kann sich lohnen: Sie sprechen andere Kund:innen an und können meist anders auf potenzielle Bewerber:innen eingehen. Weiblich, männlich, alt oder jung – je unterschiedlicher das Team ist, desto besser.
Die Sorgen der Chef:innen rund um Corporate Influencing
Verantwortliche in Unternehmen stehen dem Einsatz von Influencer:innen häufig skeptisch gegenüber. Sie fürchten einen Kontrollverlust, wenn Mitarbeiter:innen ungehindert Interna aus dem Unternehmen preisgeben. Doch Sinn dieses Programms ist nicht, Firmengeheimnisse auszuplaudern oder peinliche Fotos der letzten Weihnachtsfeier zu teilen. Der Einsatz von Corporate Influencer:innen sollte deshalb als Chance begriffen und ihr Einsatz gut geplant werden.
Die Schulungsmaßnahmen für Corporate Influencer
Authentisch heißt nicht unprofessionell. Social-Media-Strategien benötigen eine sorgfältige Planung. Es reicht nicht, wenn Sie einfach nur eine Online-Präsenz eröffnen. Nehmen Sie sich Zeit, um Zielgruppen zu definieren, passende Kanäle auszuwählen und über den Content zu entscheiden.
Welche Disziplinen sollten dargestellt werden, was passt zu Ihrem Unternehmen? Die Arbeit am Redaktionsplan ist unverzichtbar. Nur so ist sichergestellt, dass regelmäßig gute Beiträge mit entsprechender Reichweite produziert werden. Wenn Ihr Unternehmen mehrere Filialen hat, müssen die Influencer:innen „mit einer Sprache“ sprechen. Was wird kommuniziert, was wird nicht kommuniziert, welche Begrifflichkeiten sollen verwendet werden, welche nicht?
Fazit
Corporate Influencer:innen sind in einem modernen Unternehmen und für einen zeitgemäßen Online-Auftritt unverzichtbar. Mitarbeiter:innen tragen die Botschaft des Unternehmens in die Welt. Schon heute geben sie namhaften Unternehmen wie Brunel, Ikea oder Daimler ein Gesicht. Ein Employer Brand Ambassador ist glaubwürdig und generiert Reichweiten, die mit klassischen Printmedien nicht erreicht wird. (4)
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1 Influencer in sozialen Medien: „Instagram hat ein Monster kreiert“ – DER SPIEGEL
2 Corporate Influencer: Segen, Schein, Sein oder heißer Scheiß – YouTube
3 Mitarbeiter teilen ihre Arbeit via Social Media | Corp. Influencer I Brunel – YouTube
4 Corp. Influencer erfolgreich einsetzen (5 Tipps) | morefire – YouTube