Social-Media-Marketing: Was kommt? Was bleibt?

1

Der anfängliche Hype um das neue Thema Social-Media-Marketing ist mittlerweile etwas abgeklungen. Was dagegen nicht abgeklungen ist, ist die Präsenz dieses Themas für Marketingmanager:innen. Gerade deshalb ist Social-Media-Marketing ein Thema, mit dem sich Marketer:innen weiterhin intensiv beschäftigen sollten – und zwar permanent! Es passiert wahnsinnig viel, das Ganze hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Insbesondere aufgrund der derzeitigen Herausforderungen durch die Pandemie wurde die Digitalisierung massiv vorangetrieben. Aber auch die vielfältigen Netzwerke und Plattformen tun einiges dafür, dass das so bleibt.

Die wichtigsten Trends und Disziplinen im Social-Media-Marketing

Wir haben einmal die wichtigsten Trends für dieses Jahr zusammengetragen und zeigen Ihnen, in welchen „Disziplinen” Sie sich fit machen sollten.

Die wichtigsten Themen drehen sich rund um die sozialen Plattformen und die Möglichkeiten für Vertrieb und Marketing, die sich dort ergeben. Zu diesen Trends zählen insbesondere Audio-Apps, wie Clubhouse, die Durchführung von Events auf rein digitalem und hybridem Wege sowie der Vertriebsweg Social Commerce über soziale Plattformen wie Instagram, Facebook und Co. Um alle vielfältigen Themen rund um das eigene Unternehmen platzieren zu können, verändert sich auch die Art und Weise, wie der Content auf den sozialen Medien dargestellt wird – nämlich „snackable“, also schnell und einfach konsumierbar. Unternehmen sollten sich auch immer mehr hin zum „Content-Hub“ entwickeln, wo Kund:innen sich nicht nur über die angebotenen Produkte und Dienstleistungen informieren können, sondern eine dialogorientierte Kommunikation stattfinden kann. Trotz der neuen Trends gilt nach wie vor und mehr denn je: Content counts.

Die Social-Media-Trends im Einzelnen:

Audio erobert endgültig das Netz

Die Audio-App Clubhouse erlebte insbesondere zu Beginn des Jahres 2021 einen großen Aufschwung. Im Gegensatz zu anderen Social-Media-Plattformen wie Facebook, Instagram und Co. funktioniert die Audio-App Clubhouse ausschließlich über Audio- und Live-Veranstaltungen. Hier gibt es keine Likes, keine Retweets, keine Aufzeichnungen, dafür umso mehr Monologe, Dialoge, Interviews und Themenstammtische. Und das zu allen Themenbereichen von Lifestyle über Gesundheit und Entertainment bis hin zu B2B-Themen wie Unternehmensführung, Marketing, IT und Technik. Bei den Diskussionsrunden tauschen sich jeweils ein oder mehrere Moderatoren miteinander aus. Die Zuhörer:innen nehmen an diesen Live-Events passiv oder aktiv teil und erhalten so die Möglichkeit, an einem vielfältigen Austausch auf rein auditiver Ebene teilzunehmen.

Digitale Events auch auf sozialen Plattformen

Digitale Events bieten vielerlei Möglichkeiten, wie Unternehmen ihre angebotenen Produkte und Dienstleistungen, aber auch sich selbst als Experten in ihrem Fachgebiet professionell und ansprechend darstellen können. Zu diesen digitalen Formaten zählen zum Beispiel Online-Seminare, virtuelle Konferenzen und Live-Streaming-Events auf den sozialen Plattformen bis hin zu digitalen Messen, Konzerten und Events, die ausschließlich online angeboten werden. Auch im unternehmerischen Bereich – um mit potenziellen Neukund:innen in Kontakt zu treten – ergeben sich auf diese Weise innovative digitale Möglichkeiten, wie Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen auf vielfältigen Wegen präsentieren können.

Warum Live-Communication im digitalen Raum nicht mehr wegzudenken ist

Die Kommunikation mit Kunde:innen verläuft nicht nur zunehmend digitaler, sondern auch immer häufiger in Echtzeit. Chatbots wie zum Beispiel „Freddy“ vom Lieferservice HelloFresh oder der Bot Andy zum Englischlernen ermöglichen mithilfe von künstlicher Intelligenz eine automatisierte Kommunikation mit Kund:innen in Echtzeit und in natürlicher Sprache. Angefangen von Auskünften zum Inventar oder zu den Öffnungszeiten bis hin zu Bestellannahmen oder Problemlösungen. Für Kund:innen bringen die Chatbots viele Vorteile mit sich, der größte davon ist sicherlich die Zeitersparnis durch eine prompte Antwort. Diese Live-Communication im digitalen Raum führt außerdem zu einer Weiterentwicklung der Unternehmensdarstellung: Unternehmen präsentieren sich auf diese Weise mit vielfältigen, breit¬gefächerten Inhalten zu allen Themenbereichen rund um ihre Produkte, Dienstleistungen und Unternehmensinhalte. Die Website wird somit zum Content-Hub, also zur zentralen Anlaufstelle für alle Informationen rund um das Unternehmen. Marketer:innen sind bei der Visualisierung der Inhalte so gut wie keine Grenzen gesetzt. Ob mit Text, Bild, Video, Chatbot oder Augmented Reality – die Möglichkeiten der Informationsdarstellung sind vielfältig und lassen viel kreativen Spielraum zu.

Snackable Content auf Social Media

Insbesondere auf den sozialen Medien müssen die Inhalte in leicht konsumierbarer Form für die Zielgruppe aufbereitet werden. Ziel ist es, die Inhalte – egal ob als Text, Bild, Video oder Kombination aus allem – so aufzubereiten, dass sie von den Rezipienten schnell, einfach und ohne größere Aufwände verstanden werden können. Auch die Content-Erstellung sollte nach diesem Prinzip funktionieren, sodass Inhalte auf einfache, aber dennoch einprägsame Art und Weise produziert werden und von den Konsumenten als „snackable“ Inhalte zur Unterhaltung aufgenommen werden können.
Wichtig ist hierbei aber auch, dass die Inhalte nicht nur snackable, sondern auch zielgruppenspezifisch und vor allem plattformspezifisch aufbereitet werden. Denn jedes Medium kommuniziert die Inhalte in einer anderen Form – manche als Bild, manche als 10-sekündiges Video, andere in Form von 20-minütigen Audioinhalten oder in Form eines 30-seitigen Texts. Jeder Content muss passend für die entsprechende Plattform aufbereitet werden, nur dann kommen die Inhalte auch bei den Rezipienten an und werden überhaupt erst rezipiert.

Social Commerce – der Verkauf über die sozialen Medien

Der Vertriebsweg des Social Commerce, also der Verkauf von Produkten und Dienstleistungen über die sozialen Medien wie Instagram und Facebook, ist auch im Jahr 2021 ein wichtiger Marketingtrend. Hierbei stehen vor allem Kund:innen, deren Bedürfnisse und der Aufbau einer Vertrauensbasis zwischen Unternehmen und Kund:innen im Vordergrund – und das mithilfe von sozialen Netzwerken und persönlichen Beziehungen. Das Hauptaugenmerk liegt hierbei vor allem auf der sozialen Erfahrung, die Kund:innen beim Kauf eines Produktes erleben. Beeinflusst wird diese Erfahrung dabei von Produktbewertungen oder Empfehlungen von Freund:innen, im Bekanntenkreis oder von anderen Vertrauenspersonen wie Influencer:innen, die die potenziellen Kund:innen über Social Media erreichen.

Teilen Sie den Beitrag auf:

Über den:die Autor:in

Christian Seifert

ist Vorstandsvorsitzender der 2000 von ihm gegründeten Internet-Full-Service-Agentur. Berater und Referent bei Kunden und Verbänden. Themenfokus: Social-Media-Marketing, SMO Homepagekonzeption und -erstellung, Webanalyse, Mobiles Internet. Senator h.c. im Bundessenat für Wirtschaft und Technologie.

Zur Themenübersicht Marketing