Immer am Limit? Schneller, höher, weiter? 61 % der Frauen in Deutschland möchten in diesem Jahr Stress abbauen, so die Ergebnisse einer Forsa-Umfrage.
Doch wie oft hören wir den Satz: „Nie habe ich Zeit für mich” oder „Manchmal müsste mein Tag 36 Stunden haben” oder auch „Abends komme ich einfach nicht zur Ruhe, meine Gedanken rotieren und ich kann nicht einschlafen”.
Frau, Tante, Schwester, Kind, Mutter, Taxidienst, Bäckerin für den runden Geburtstag, Organisatorin toller Einladungen, Feiern, Ausflüge, Reisen etc. Im Beruf sind wir kompetente Mitarbeiterin, gute Kollegin, ehrgeizige Businessfrau und vieles mehr. Jeden Tag nehmen wir viele verschiedene Rollen ein und immer neue kommen hinzu. Doch gleichzeitig streichen wir keine der Aufgaben, die in unserem ohnehin schon vollen Terminkalender stehen. Wenn dann die Kalender im Outlook und auf dem Smartphone nicht mehr miteinander kommunizieren, dann fällt schon mal ein Termin unten durch.
Wenn immer mehr dazukommt, ist die logische Folge, dass unser Alltag immer hektischer wird. Wir hetzen von Termin zu Termin und weiter zum nächsten Punkt auf der To-do-Liste. So unter Druck rutscht uns leicht etwas durch, wir machen Fehler, notieren uns den falschen Tag eines Abgabetermins im Job oder ein wichtiges Meeting und plötzlich gerät das ganze so gut ausgedachte System ins Wanken. Neuer Stress kommt hinzu – ein Teufelskreis.
Mit diesen 3 Tipps kommen Sie aus dem „schneller, höher, weiter“ heraus
Schritt 1: Machen Sie mal Inventur.
Am besten nehmen Sie sich einen Kalender und tragen dort eine Woche lang alle Termine und Aufgaben ein, die Sie haben. Zusätzlich schreiben Sie in dieser Woche auf, was Sie alles erledigen. Vom Betten machen, der Organisation der nächsten Geschäftsreise, Fahrdienste für die Kinder, bis hin zum Geschenk für Tante Frieda kaufen, kommt alles mit in den Kalender. Sie werden erstaunt sein, was da in einer Woche zusammen kommt.
Schritt 2: Harmonie statt Hektik
Betrachten Sie Ihre Inventur und überlegen Sie sich:
- Wie geht es Ihnen bei jedem dieser Punkte?
- Wird Ihr Atem ruhig oder schneller?
- Sind Sie gelassen oder angespannt?
- Lächeln Sie oder beißen Ihre Zähne aufeinander?
- Fühlen Sie sich wach und fit oder eine lähmende Müdigkeit?
- Erinnern Sie sich gerne daran zurück oder wollen Sie lieber schnell weiter zum nächsten Punkt?
Tipp: Am besten malen Sie hinter jeden Tag ein Symbol, vielleicht ein Smiley.
Schauen Sie sich die Liste nochmals an. Sie sehen nun sehr gut, was Ihnen in der vergangenen Woche gut getan hat und was nicht.
Machen Sie weniger von dem, was Sie unter Druck setzt, Ihnen Energie raubt, Kraft und Zeit kostet. Dafür mehr von dem, was Ihnen Spaß macht, was Ihr Leben schöner macht.
Schritt 3: Planen Sie freie Zeiten ein
Stress entsteht häufig durch Zeitdruck. Ein Termin jagt den nächsten; „Hauptsache schnell” heißt häufig die Devise. Schnell arbeiten, schnell essen und schnell noch einkaufen gehen. Doch in unserem Temporausch bleibt das Lebensgefühl leider oft auf der Strecke.
Eine Strategie zur Stressbekämpfung: Nehmen Sie sich mehr Zeit für sich selbst, z. B. um nachzudenken, um Freunde zu treffen, um Ihr Essen zu genießen oder einfach nur, um zu träumen. Probieren Sie es einmal mit dem gar nichts tun. Bereits zwei bis drei Minuten „faul sein” reichen.
Allerdings ist Ausruhen eine Kunst. Für kleine Ruhepausen genügt es zwar, einen Kaffee zu trinken, Zeitung zu lesen oder mit einem netten Menschen zu telefonieren. Richtig abschalten und neue Energien tanken, so geht’s:
- Schalten Sie Telefon und Handy aus.
- Konzentrieren Sie sich ganz und gar auf das Hier und Jetzt.
- Sprechen Sie nicht.
- Lesen Sie nicht.
- Schalten Sie weder Fernseher noch Radio ein.
- Grübeln Sie nicht.
- Entspannen Sie Ihren Körper und Ihre Gedanken.
Sie werden sehen, dass das anfangs gar nicht so leicht fällt. Vielleicht machen Sie Yoga-Übungen oder progressive Muskelentspannung. Gehen Sie bewusst spazieren und achten Sie dabei auf die Farben und Gerüche der Natur. Oder erweitern Sie Ihre Methoden zur Stressbewältigung und lassen Sie sich dazu anregen, eine gesunde Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben zu schaffen.