Digital Overload: 6 Tipps für eine gute Work-Life-Balance

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Die Digitalisierung ist zweifelsohne ein Megatrend, der unsere Arbeits- und Lebenswelt gehörig umkrempelt. Während digitale Tools uns die Arbeit erleichtern, hat die neue Flexibilität und die permanente Erreichbarkeit auch eine Schattenseite. Im schlimmsten Fall kommen wir nicht mehr zu Ruhe. Es droht der „Digital Overload”. Wir zeigen Ihnen 6 einfache Strategien, um die Work-Life-Balance im digitalen Zeitalter zu verbessern.

Was hat der Digital Overload mit Ihrer „Work-Life-Balance“ zu tun?

Die Bezeichnung „Work-Life-Balance” wird häufig bemüht, wenn es um Stressabbau und den Aufbau von Resilienz geht. Doch selten beziehen wir uns dabei auf eine einheitliche Definition. In der Praxis ist es doch relativ einfach: Die Work-Life-Balance beinhaltet, dass das Verhältnis aus Arbeitszeit und Freizeit ausgewogen ist. Dieses Verhältnis kann für jeden von uns unterschiedlich ausfallen. Doch letztlich geht es darum, dass vor allem die Arbeit nicht überproportional viel Zeit von den 24 Stunden beansprucht, die uns täglich zur Verfügung stehen.

Die Digitalisierung kann uns gerade an dieser Stelle einen Strich durch die Rechnung machen. Wenn wir permanent erreichbar sind und theoretisch jederzeit die Möglichkeit haben, von überall aus zu arbeiten, kann die Work-Live-Balance darunter leiden. Arbeit und Freizeit werden nicht mehr eindeutig getrennt und der Digital Overload droht uns zu erdrücken.

Konsequenzen einer unausgewogenen Work-Life-Balance

Halten sich Arbeitszeit und Freizeit nicht die Waage, z.B. weil die digitale Welt nicht mehr nur unsere Arbeit, sondern auch unsere freie Zeit dominiert, kann sich das ungünstig auf unsere Gesundheit auswirken. Wir ermüden schneller, sind häufiger gereizt, die Motivation lässt nach und wir können vergesslicher werden. Hinzu kommen negative Auswirkungen auf unseren Schlaf, was wiederum zu mehr Müdigkeit am Tag und Gereiztheit führen kann. Ein Teufelskreis entsteht. Dauern Stress und fehlende Erholungsphasen an, riskieren wir chronische psychische oder körperliche Leiden wie Burn-Out oder muskuläre Beschwerden.

Für Unternehmen bedeuten unausgeglichene Mitarbeitende höhere Fehlzeiten, eine geringere Produktivität und oft eine größere Unzufriedenheit in der Belegschaft.

Es ist also im Sinne von Mitarbeitenden und Unternehmen, für eine möglichst ausgeglichene Work-Life-Balance zu sorgen. Die folgenden Strategien helfen Ihnen dabei, den Digital Overload zu vermeiden und Ihre Work-Life-Balance ins Gleichgewicht zu bringen.

1. Lernen Sie Ihre Bedürfnisse zu lesen

Gerade im digitalen Lifestyle vergessen wir allzu oft, auf unser Inneres zu hören. Durch die permanente Erreichbarkeit und geforderte Flexibilität, sagen viele Menschen seltener „Nein“ und finden sich so im berühmten Hamsterrad wieder.
Horchen Sie regelmäßig in sich hinein. Klären Sie wichtige Fragen wie:

  • Bin ich gerade glücklich oder unzufrieden?
  • Fehlt mir etwas Wichtiges in meinem Leben?
  • Geben mir Freunde oder Familie Hinweise zu möglichen Verhaltensänderungen?
  • Fühle ich mich gesund oder bin ich regelmäßig schlapp und erschöpft?
  • Ist mein Job erfüllend?

Es lohnt sich z.B. diese Fragen regelmäßig mit einer Art Tagebuch abzufragen. Sollten Sie dann erkennen, dass es sich bei vielen Antworten um einen dauerhaften Trend handelt, ist es Zeit, gegenzusteuern und für einen Ausgleich zu sorgen. Das können Hobbys ebenso wie regelmäßige Treffen mit Freunden sein. Vielleicht hilft es Ihnen auch, abends erst einmal früher schlafen zu gehen. Meist wissen wir ganz genau, was uns fehlt. Wir trauen uns nur nicht, die entsprechenden Konsequenzen aus unserer Erkenntnis zu ziehen.

2. Vereinbaren Sie Termine für eine kurze Auszeit mit sich selbst

Auf den ersten Blick scheint sich diese Strategie merkwürdig anzuhören. Doch gerade im digital getakteten Arbeitsalltag kommen wir und unsere Bedürfnisse zu kurz. Wie wäre es, wenn Sie in Ihren Taskmanager jeden Tag eine halbe Stunde eintragen, die nur für Sie reserviert ist. Ob Sie in dieser Zeit einfach nur aus dem Fenster schauen, eine kurze Runde spazieren gehen oder sich ein leckeres Eis gönnen, bleibt Ihnen überlassen. Wichtig ist nur: Bleiben Sie offline!

3. Optimieren Sie Ihr Zeitmanagement – auch ohne digitale Helferlein

Auch wenn das Wort „optimieren“ bereits wieder zu Stress führen kann, liegt im Zeitmanagement jedoch sehr großes Potenzial. Gerade weil wir theoretisch die Möglichkeit haben, im digitalen Zeitalter alles von überall aus erledigen zu können, müssen wir selbst zeitliche Grenzen setzen. Strukturieren Sie Ihren Tag am besten als To-Do-Liste, die Sie priorisieren. Das Wort „Liste“ dürfen Sie gerne im ursprünglichen Sinne verwenden und sich Ihre Punkte auf einem Blatt Papier oder in einer Agenda notieren. Auch wenn der Markt voll ist mit praktischen Zeitmanagement-Apps: Um die digitale Überlastung zu vermeiden, können Sie bereits hier ansetzen und auf „analoges“ Papier umsteigen.
Für das Zeitmanagement selbst gibt es viele verschiedene Tools wie die Eisenhower-Methode, die Pomodoro-Methode oder die ALPEN-Methode. Es gibt keine pauschale Empfehlung für alle. Wichtig ist jedoch, dass Sie nicht einen großen Berg an Aufgaben auftürmen, sondern diese strukturiert abarbeiten. So schaffen Sie es, effizienter zu arbeiten und das verschafft Ihnen wiederum mehr Freizeit. Auch der Kopf ist freier, wenn Sie wissen, dass Sie wichtige Tasks auf Ihrer Liste „abgehakt“ haben.

4. Schalten Sie zwischendurch ab, im wahrsten Sinne des Wortes

Sorgen Sie regelmäßig für Inseln, in welchen Sie nicht digital erreichbar sind. Das gilt sowohl für die Arbeit als auch für die Freizeit. Wenn Sie z.B. im Büro an einer Aufgabe am Rechner sitzen, schalten Sie am besten das Mail-Programm sowie Ihr Handy aus. Auf diese Weise werden Sie nicht in Ihrer Konzentration gestört und es strömen weniger digitale Reize auf Sie ein. Auch zuhause lohnt es sich, regelmäßig für eine bestimmte Zeit alle digitalen Kommunikationsmöglichkeiten auf null zu setzen. Sie können sicher sein, in dieser Zeit werden Sie nichts Lebenswichtiges verpassen.

5. Trennen Sie Ihren Arbeitsbereich zuhause am besten räumlich ab

Digitale Tools erleichtern uns das Arbeiten. Das gilt auch für das Homeoffice. Doch gerade hier lauert die Gefahr, dass sich Arbeit und Freizeit mischen. Das Ergebnis ist der Digital Overload, der uns stresst. Versuchen Sie deshalb am besten, Beruf und Privates auch räumlich zu trennen. Auch wenn es verlockend sein mag, morgens schon die beruflichen Mails im Bett zu checken und zu beantworten, sollten Sie „Arbeitsdinge“ auch nur am Arbeitsplatz erledigen. Das erleichtert Ihnen das Abschalten, wenn Feierabend ist.

6. Treffen Sie sich mit Freunden offline

Auch wenn Zoom, Skype & Co. mittlerweile zu wichtigen Kommunikationsmedien geworden sind, können diese ein echtes Treffen mit Freunden bei einem Spaziergang nicht ersetzen. Außerdem triggern digitale Medien immer wieder auch beruflichen Stress, indem Sie z.B. unterbewusst beim Zoomen mit Freunden an Ihre Arbeit denken.

Fazit: Digital Overload ist vermeidbar

Auch wenn wir täglich dem digitalen Informations- und Aufgabenstrom ausgesetzt sind, können wir mit einfachen Strategien die digitale Überlastung vermeiden. Ein strukturiertes Zeitmanagement oder eine gute Selbstorganisation im Alltag sind nur zwei Beispiele hierfür.

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Über den:die Autor:in

Jasmin Burgey

arbeitet im Marketing der Haufe Akademie für den Themenbereich Persönliche und Soziale Kompetenzen.

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