Wie wir unseren Perfektionismus ein Stück weit ablegen können
Die Karriere voranbringen, eine gute Partnerschaft, Zeit für Hobbies UND glückliche Kinder. Wir wollen möglichst in allen Bereichen top sein.
So geht es vielen berufstätigen Eltern – nur gut, ist nicht gut genug. Wir wollen immer alles perfekt machen. Dieser Anspruch an uns selber ist ganz typisch… leider.
Sich Herausforderungen zu stellen und sich Ziele zu setzen ist gesund und gehört zum Leben dazu. Wenn wir aber immer wieder über unsere Grenzen gehen, uns überfordern und uns mehr aufbürden, als wir selbst schaffen können, ist es Zeit gegenzusteuern.
Behalten Sie den Überblick
Am Morgen trödeln die Kinder und haben alle Zeit der Welt? Auf dem Weg zur Arbeit stehen Sie schon wieder im Stau? Und der Kuchen für das Kindergartenfest ist auch verbrannt? In die letzte E-Mail haben sich Fehler eingeschlichen?
Wer alles perfekt machen will, verzettelt sich schnell. Am Ende sind wir dann völlig ausgelaugt und in Zeitnot. Dinge bleiben unerledigt und alles wächst einem über den Kopf. Besser, Sie betrachten das Geschehen aus der Vogelperspektive:
Was schiefgegangen ist, lässt sich nicht mehr ändern. Selbst dann nicht, wenn wir uns im Stillen immer wieder Vorwürfe deswegen machen. Aus Fehlern kann man lernen! Wie aus dem Beispiel mit dem Stau: In der Straße ist eine neue Baustelle und deshalb der lange Stau – besser ich fahre demnächst eine andere Strecke und vermeide den Stillstand. Die Kinder trödeln mal wieder? Vielleicht hilft es, die Sache mit Humor zu nehmen.
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Ich mach′ das selbst! – Eigene Grenzen erkennen und sich vor Überforderung schützen
Die eigenen Ziele zu hoch zu setzen, lässt einen leider immer wieder scheitern. Fragen Sie sich deshalb bevor Sie ein neues Projekt starten oder übernehmen, ob dieses wirklich realistisch ist. Wer gleich realistisch an Dinge herangeht, erspart es sich, später noch einmal nach unten zu korrigieren. An einem Tag voller Termine im Job, wollen Sie auch noch beim Kindergartenfest mit selbstgemachten Cupcakes glänzen? Ein solches Projekt sollte noch einmal überdacht werden, um nicht an den eigenen Erwartungen zu scheitern. Vielleicht wird der Tag dann ohne den Druck mit Selbstgemachtem glänzen zu wollen, viel entspannter und der schnelle Nudelsalat ist ein voller Erfolg.
Kennen Sie das vielleicht auch?
- Sie machen alles selbst und stoßen irgendwann an Ihre Grenzen?
- Sie fühlen sich gestresst, müde oder ausgelaugt – einfach überfordert?
Was kann man tun?
- Überdenken Sie die alltäglichen Arbeiten. Muss die Bettwäsche gebügelt sein? Müssen die Fenster alle 4 Wochen geputzt werden?
- Lassen Sie Dinge auch einmal liegen. Gerade in stressigen Wochen wie zum Beispiel vor Weihnachten muss nicht alles perfekt sein, es ist eh schon genug zu tun.
- Suchen Sie sich Unterstützung. Schreiben Sie einmal auf, was im Haushalt und im Job alles zu erledigen ist und überlegen Sie, wer außer Ihnen das tun kann.
- Schreiben Sie auch die einzelnen Tätigkeiten auf, die zu einer großen Tätigkeit gehören.
- Entwickeln Sie Toleranz. Wenn Sie Aufgaben an andere (Familienmitglieder, Kollegen, etc.) abgeben, dann gestatten Sie dem anderen es auf seine Art zu tun. Hauptsache die Arbeit wird getan.
“Ich denke jetzt mal nur an mich” – wer von uns bringt diesen Satz je über die Lippen?
Berufstätige Eltern wohl eher nicht. Klingt ja auch ganz schön egoistisch. Aber, wer gelassener, gesünder und entspannter werden möchte, der muss genau diese Worte häufiger benutzen. Immer sind wir für andere da. Stehen morgens früher auf, um den Frühstückstisch zu decken, Schulbrote zu schmieren (die dann meist doch nicht gegessen werden), waschen nachts noch die Sportsachen, damit der:die Junior:in das geliebte Trikot wieder anziehen kann… Die Liste ließe sich ewig weiterschreiben.
Ganz ohne schlechtes Gewissen mal an sich denken, dass können leider nur die wenigsten.
Dabei haben am Ende alle was davon, wenn Mama und Papa auch mal Zeit für sich haben. Die eigene Kraft wieder auffüllen, neue Energie gewinnen, einfach mal abschalten.
Vielleicht helfen diese Sätze als Mantra gesprochen oder an den Computer/Spiegel geklebt:
Ich denke auch an mich,
…weil ich fit bleiben möchte.
…um neue Kraft zu tanken.
…weil ich neue Ideen brauche.
…um einfach fröhlich zu bleiben.
…weil ich mir auch eine Pause verdient habe.
…um mich wieder freuen zu können. Auf andere und über die schönen Dinge des Lebens, statt nur zu sehen, was noch alles auf der to do Liste steht.
Wie bei allem ist ein gesundes Maß der richtige Weg: So viel Plan wie nötig, so wenig Plan wie möglich.