Warum nur machen wir immer wieder mit bei diesem „Schneller, höher, weiter, perfekter”-Spiel?
Eigentlich wissen wir es ja besser.
Eigentlich finden wir es ja sehr in Ordnung, wie wir unseren Job neben der Familie meistern.
Eigentlich kennen wir ja unsere:n Chef:in und wissen, dass er wieder einmal schlicht Unmögliches verlangt und wir schon verdammt gute Arbeit leisten.
Eigentlich wissen wir, dass die Topmodels auf dem Cover mithilfe von Photoshop bearbeitet und geglättet worden sind.
Eigentlich ist uns klar, dass wir guterzogene, wache und kluge Kinder haben.
Und was tun wir stattdessen?
Wir vergleichen unsere Arbeitsleistung doch wieder 1:1 mit dem:der Kolleg:in, der:die 10 Jahre mehr Berufserfahrung hat und außerdem mehr arbeitet. Und wir setzen uns doch wieder zur x-ten Nachtschicht hin, um die Präsentation für das Meeting Chef:in-wunschgemäß fertigzustellen. Wir mäkeln wieder einmal an unserem Spiegelbild herum und vergleichen uns mit Heidi Klum oder Schönheiten in Zeitschriften. Wir lassen uns doch immer wieder auf den sinnlosen Eltern-Wettbewerb ein – „Mein Kind kann schon laufen/sprechen/Chinesisch/Spitzentanz … und deins?”.
Wir meinen, „der oder die Beste” sein zu müssen – und dass es offenbar nicht reicht, lediglich „mein Bestes” zu geben. Superlative, wohin wir schauen: Wir sollen die Besten und exzellent sein, ständig wachsen, immerzu unsere Grenzen sprengen und selbstverständlich auch immerzu glücklich, erfolgreich und makellos schön sein. Die Krone der Schöpfung, die alles schafft, wenn sie nur will – Tschakka!
Unsere Seminarempfehlung
Das richtige Maß finden: Selbstbewusste Wege aus der Perfektionismusfalle
Sitzen Sie oftmals zu lange an einer wichtigen Präsentation, weil diese noch nicht perfekt ist? Ist Ihr oberstes Ziel, bloß keinen Fehler zu machen? Halten Sie sich manchmal an bestimmten Aufgaben zu lange auf? Haben Sie den Ehrgeiz, immer alles 100-prozentig, besser noch 120-prozentig, zu machen? Schluss damit! In diesem Seminar erfahren Sie, wie Ihre selbstbewussten Wege aus der Perfektionsfalle aussehen. Sie lernen, gelassener und mit mehr Freude Karriere zu machen. Sie wollen Ihr Bestes geben – nicht mehr die oder der Beste sein.
Seminar: Das richtige Maß finden: Selbstbewusste Wege aus der Perfektionismusfalle
Diese Haltung ist beängstigend. Wir sind keine Hamster im Rad, die nur rennen und rennen und keine Maschinen, die automatisch immer funktionieren. Wenn wir alle den Ehrgeiz hätten, einfach „nur” gut zu sein, vielleicht sogar unser Bestes zu geben – ohne immer gleich der oder die Beste sein zu müssen: Dann würde das nicht nur völlig für eine funktionierende, erfolgreiche Gesellschaft reichen – wir hätten auch mehr Spaß daran und wären gesünder an Körper und Seele.
Finden Sie das richtige Maß – mit diesen 4 Impulsen:
- Finden Sie für sich selbst das richtige Maß und lassen Sie sich dabei von niemandem reinreden! Nur Sie selbst können herausfinden, wo die richtige Balance liegt. Experimentieren Sie hierbei ein wenig: Wann wird Perfektion zu anstrengend – dann war es zu viel. Und wann lässt Sie Ihr Anspruch unbefriedigt zurück – dann war es zu wenig.
- Disziplinieren Sie sich bei der nächsten Deadline, keine Überstunden oder Nachtschicht davor einzulegen und lassen Sie sich nötigenfalls von einem:einer guten Freund:in oder einem:einer Kolleg:in freundlich, aber bestimmt daran erinnern. Und beobachten Sie danach, wie es sich anfühlt: Reicht es vielleicht völlig, Ihre Arbeit am Ende noch einmal konzentriert durchzusehen und nicht noch 10x daran herumzukorrigieren oder zu ergänzen?
- Entscheiden Sie jeden Tag neu, wie gut es heute sein darf! Selbstverständlich dürfen Sie Ihren Freunden ein sehr anspruchsvolles 5-Gänge-Menü kochen; und beim nächsten Mal einfach einen großen Teller Schnittchen auf den Tisch stellen.
- Trainieren Sie im Alltag, ein bisschen weniger perfektionistisch zu sein:
- Kommen Sie endlich mal zu einer Verabredung zu spät – und seien es nur fünf Minuten. Bleiben Sie im Auto sitzen und starren meinetwegen auf die Uhr – aber bleiben Sie sitzen!
- Trauen Sie sich endlich mal ohne gemachte Haare zum Bäcker am Samstagmorgen.
- Ziehen Sie zwei verschiedene Socken an (fangen Sie mit gleichfarbigen an und steigern sich dann bis zu blau und rot!)
- Bügeln Sie Ihre Jeans nicht.
Werden Sie endlich normal!
Ja, richtig gelesen! Normal sein ist normal – und kein doofes Mittelmaß!
Zu oft wird uns suggeriert, dass nur schneller, höher, weiter oder außergewöhnlich zählt. Oder dass wir ganz schnell von Besseren oder Jüngeren überholt oder gar verdrängt werden, wenn wir nicht ständig hundertzwanzig Prozent geben. Wir müssen nicht immer außergewöhnlich sein. Wir müssen nicht! Wir können! Sollten wir auch öfter mal. Um uns aus der einheitsgrauen Masse hervorzutun, weil wir das können. Weil wir wirklich Außergewöhnliches zu bieten haben und das dann selbstbewusst zeigen können. Weil wir uns trauen sollten, zu sagen und zu zeigen: „Ich kann das. Schaut her. Ich bin stolz darauf.”
Andererseits kann „normal” auch sehr entspannend sein. Ich steche nicht hervor, sondern ich gehöre dazu. Zu den vielen, die zwar ziemlich gut kochen können, jedoch nicht exzellent. Zu den vielen, die hin und wieder gern ein Buch lesen – ohne ein:e intellektuelle:r Überflieger:in zu sein. Normal ist Käsebrot am Abend – und auch das kann sehr köstlich sein.