Gerade bei Machtspielen oder Konflikten im Büro gilt es, sich auf seine Stärken zu besinnen und auf sein Ziel zu konzentrieren. Diese Strategien helfen.
Machen Sie sich mit den Spielregeln vertraut.
Nur wer Spielregeln für das Spielfeld „Büro“ kennt, kann seine Ziele auch systematisch verfolgen. Jede Gemeinschaft braucht ihr Ordnungssystem, ihre Machtstruktur. Treffen sich also zwei Menschen, dann spielen sich zur Klärung der Hierarchie unbewusst jahrmillionenalte Programme ab, bei dem zunächst der Status ausgelotet wird: Inwieweit stellt mein Gegenüber eine Bedrohung dar? Und um dieses „Machtspiel“ zu gewinnen, ist der erste Eindruck entscheidend.
Der erste Eindruck hängt nur zu sieben Prozent von dem ab, was ein Mensch sagt. Den Großteil unserer Wirkung macht das Auftreten aus. Psycholog:innen und Neurobiolog:innen haben festgestellt, dass unser Gehirn blitzschnell ein Urteil fällt: es dauert nämlich nur zwischen 150 Millisekunden und 90 Sekunden. Optische und akustische Signale, aber auch Düfte werden erfasst und als sympathisch oder unsympathisch eingestuft. Grund genug, sich über den Anfang einer Begegnung mit bisher unbekannten Menschen Gedanken zu machen. Denn der erste Eindruck verändert sich in der Regel nicht bedeutend.
Die Wissenschaft weiß inzwischen, dass diese Einschätzung vor allem wichtig ist, wenn wir das erste Mal einer fremden Person gegenüberstehen: Ist das Gegenüber vertrauenswürdig und sympathisch oder aber aggressiv und hinterhältig? Außerdem schätzen wir den sozialen Status des Unbekannten ein. Ist die Person mir überlegen, stärker, dominant oder kompetent? Der erste Eindruck ist also ein Automatismus, der unserer Sicherheit und Orientierung dient. Dass es sich dabei um eine subjektive Entscheidung handelt ist für den:die Entscheider:in sekundär, aber eben auch nicht änderbar.
Nehmen Sie eine klare Position ein.
Wer nichts von sich erzählt und sein Image nicht aktiv gestaltet, bekommt dies im Zweifel von anderen verpasst. Ob das dann immer so ausfällt, wie es wirklich ist oder wie man es gerne hätte, sei in Frage gestellt. Machen Sie also Marketing in eigener Sache und bauen Sie Ihr Image behutsam Stück für Stück auf. Und vor allem: Tun Sie Gutes und reden Sie darüber. So werden Vorgesetzte und Kolleg:innen Sie auch wahrnehmen. Vergessen Sie nicht, Dinge, die Sie erfolgreich gemeistert haben, auch für sich in Anspruch zu nehmen und anderen davon zu erzählen. Schreiben Sie sich Ihre Erfolge auf, damit Sie diese auch parat haben, wenn Sie ins Feedback-Gespräch mit Ihrem:Ihrer Vorgesetzten gehen. Das, was Sie leisten, wird nur selten gesehen. Wenn Sie aber davon angemessen erzählen, wird man sich an Sie erinnern als: „Ach ja, Sie sind der/die, die damals das Event/Vortrag/Projekt … geplant hat.“
Setzen Sie auf Teamgeist.
Gute Teamplayer:innen zeichnen vor allen Dingen eines aus: soziale Kompetenz. Es sind die kleinen Dinge, die den Zutritt zum Mannschaftsgefüge ermöglichen und damit letztlich den Schutz vor unfairen Spielern bilden.
Raus aus dem Strafraum. Beteiligen Sie sich nicht an der Gerüchteküche, seien Sie höflich und loyal. Übernehmen Sie auch mal Aufgaben, die nicht so beliebt sind oder auch nicht direkt zum Aufgabengebiet gehören. Wer nie den Kopierer mit Papier auffüllt oder ständig vergisst die Geschirrspülmaschine auszuräumen, macht sich schnell unbeliebt. Überraschen Sie positiv.
Um ein wertvolles Mitglied der Mannschaft zu werden, muss man zuverlässig sein. Insbesondere wenn andere auf Hilfe oder Termine in gemeinsamen Projekten angewiesen sind. Mit zuverlässigen und kontinuierlichen Leistungen kann man schnell die Anerkennung des:der Cheftrainer:in und die Kameradschaft der Kolleg:innen verdienen. Zeigen Sie Ihr Interesse am Team auch durch eine aktive Beteiligung an den Besprechungen.
Gehen Sie ab und zu mit Kolleg:innen aus anderen Abteilungen essen, stellen Sie Menschen einander vor und erzählen Sie etwas von sich. Denken Sie daran: mit Ihrem Netzwerk im Job ist es wie mit der Abwehr im Fußball: Je kompakter Ihre Fürsprecher:innen (=Promotoren) stehen, desto besser können Sie kritischen Situationen abwehren.
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