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Mit Selbstreflexion Potenziale entfalten

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Wissen Sie, was erfolgreiche und glückliche Menschen gemeinsam haben? Beide kennen ihre Stärken und Vorzüge und wissen diese gekonnt einzusetzen! Sie sind in der Lage, mittels Selbstreflexion ihre Kompetenzen zu identifizieren und auszubauen, was sich wiederum positiv auf das Selbstbewusstsein auswirkt und förderlich für eine positivere und zufriedenere Lebenseinstellung ist – ein Zustand, den wohl die meisten von uns als erstrebenswert ansehen.

Leider neigen wir im Allgemeinen jedoch eher dazu, den Fokus auf genau die Eigenschaften zu legen, die wir (noch) nicht besitzen, als auf die Kompetenzen zu vertrauen, die bereits vorhanden sind. Das liegt daran, dass wir oftmals gar nicht genau wissen, wo unsere persönlichen Stärken überhaupt liegen. Deshalb verraten wir Ihnen in diesem Beitrag, wie Sie ihre verborgenen Potenzale freilegen und zu persönlichen Stärken ausbauen können.

Selbstreflexion Teil 1: Selbstbild vs. Fremdbild – Holen Sie sich die Meinung anderer ein

Würde Sie jemand nach den Stärken einer Freundin/eines Freundes oder Ihrer Partnerin/Ihres Partners fragen, würden Sie sicherlich ohne Probleme mindestens zehn Dinge aufzählen können, oder? Genauso leicht fällt es auch Familienmitgliedern, Freund:innen oder Kolleg:innen Ihre Stärken zu benennen. Denn häufig ist das, was wir für selbstverständlich und unwesentlich halten, für andere außergewöhnlich und bemerkenswert. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, Menschen, die Sie gut kennen, danach zu fragen, wie sie Sie wahrnehmen.
Hier einige Tipps zur möglichen Vorgehensweise:

  • Suchen Sie sich mindestens fünf Personen aus Ihrem Familien- und Freundeskreis, sowie aus Ihrem beruflichen Umfeld.
  • Fragen Sie diese Personen, wo ihrer Meinung nach Ihren persönlichen Stärken liegen und bitten Sie sie, diese an konkreten Situationen und Beispielen zu verdeutlichen.
  • Versuchen Sie nun, die Antworten nach Übereinstimmungen oder Ähnlichkeiten zu gruppieren. Hieraus lässt sich eine erste Übersicht über Ihre möglichen Stärken erstellen.

Selbstreflexion anstoßen: Mit zwei Fragen verborgene Potenziale entdecken

Das Schöne an der Beschäftigung mit unseren Stärken ist, dass sie uns viel mehr positive Energie und Motivation bringt als die Arbeit an unseren Schwächen. Eine weitere gute Nachricht ist, dass wir unsere persönlichen Stärken bereits in uns tragen. Sie sind Teil unserer Persönlichkeit und jeder von uns verfügt über ein individuelles Repertoire, was wir ganz intuitiv nutzen. Hier liegt jedoch gleichzeitig das große Problem: Wir sind oftmals nicht in der Lage, unsere Stärken als solche zu erkennen, weil sie für uns ganz natürlich sind und wir sie somit nicht als etwas Besonderes sehen. Deshalb ist es wichtig bei der Selbstrefelxion, die eigene Selbstwahrnehmung zu schulen, indem wir uns zwei Fragen stellen:

  1. Was mache ich gut? Dabei handelt es sich häufig um Tätigkeiten, über die wir nicht groß nachdenken, die uns aber im Vergleich zu anderen eher leichtfallen. Es lohnt sich, genau diesen Aktivitäten auf den Grund zu gehen, weil sie uns Aufschlüsse über unsere natürlichen Stärken geben können. Ein Beispiel: Ihnen bereitet die Angebots- oder Rechnungserstellung keine Probleme? Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass Sie über analytisches Denken verfügen. Sie können sich gut in andere hineinversetzen und sind in der Lage, Kundenbedürfnisse zu erkennen und darauf einzugehen? Dann könnte Empathie eine Ihrer Stärken sein.
  2. Was mache ich gern? Auch die Frage, welche Tätigkeiten wir gerne verrichten, kann uns dabei helfen, unsere Stärken abzubilden: Dem, was wir gerne tun, liegt nämlich meistens eine oder mehrere unserer persönlichen Stärken zugrunde. Aber Vorsicht: Dies funktioniert nur, wenn es sich um zielgerichtete Tätigkeiten, um wirkliches „Machen“ handelt. Passive Beschäftigungen wie „Auf dem Sofa liegen, Netflix schauen und Eis essen“ sind damit also nicht gemeint.

Ins Tun kommen: So werden Fähigkeiten zu Stärken

Fokussieren Sie sich nun auf die Fähigkeiten und Talente, die Sie weiter ausbauen und zu persönlichen Stärken ausbauen wollen. Dies kann gelingen, indem Sie …
1. …die Tätigkeiten, die Ihnen leichtfallen und die Sie gerne machen, bewusster ausführen.
2. …Neues ausprobieren, bei denen die Fähigkeiten zum Einsatz kommen, über die Sie sich bereits im Klaren sind. So lernen Sie Ihre Qualitäten gezielt einzusetzen und zu persönlichen Stärken auszubauen.

Weitere Tipps zum Erforschen der persönlichen Stärken:

  • Halten Sie in einer Art Tagebuch fest, was Ihnen gut gelungen ist. Aus dieser positiven Selbstreflexion anhand kleiner Notizen, lassen sich eventuell noch weitere Talente und Fähigkeiten ableiten.
  • Kinder machen sich weniger Gedanken um die eigenen Grenzen und haben in der Regel ein intuitives Gespür für die persönlichen Stärken. Deshalb kann es durchaus hilfreich sein, sich die eigenen Kindheitsträume und -Interessen in Erinnerung zu rufen.
  • Lassen Sie sich öfter auf neue Projekte und Ideen ein. Je mehr Sie sich aus Ihrer Komfortzone trauen, desto eher stoßen Sie auf bislang verborgene Potenziale.

Zu guter Letzt: Bitte vergessen Sie bei der Erforschung der eigenen Stärken nie, dass kein Mensch perfekt ist und alles kann. Positives Denken und liebevolle Nachsicht mit sich selbst sind daher auf dieser spannenden Reise der Selbstreflexion sehr hilfreich.

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Dieses Training unterstützt Sie in Ihrer beruflichen Entwicklung, indem Sie Ihre persönlichen Stärken und inneren Ressourcen identifizieren und reflektieren. Je mehr Sie erkennen, welche Stärken Sie besitzen, welche Werte Sie antreiben und welches Fremdbild Sie erzeugen, umso besser können Sie zum bewussten Gestalter Ihrer beruflichen Entwicklung werden. Ein klares Bild der Stärken erhöht die persönliche Wirksamkeit, Flexibilität, fördert die Motivationskompetenz und hilft, Veränderungssituationen zielgerichteter zu gestalten.


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Über den:die Autor:in

Frank Schlicht

Produktmanager für persönliche und soziale Kompetenzen bei der Haufe Akademie.

Zur Themenübersicht Persönliche und Soziale Kompetenzen