Dieser Text wird von Zuhause aus geschrieben. Wie Sie vermutlich auch wurde ich auf unbestimmte Zeit ins Home Office geschickt. Ein halbwegs sauberer, sonst eher für die Ablage genutzter Schreibtisch und ein Gymnastikball dienen mir als Arbeitsplatz. Ich habe versucht, dieses Zimmer möglichst störungsfrei einzurichten. Ab und zu kratzt aber trotzdem der Hund an der Tür. Mein Partner, der ebenfalls im Home Office arbeitet und vor sich hin schimpft, fördert auch nicht gerade meine Konzentration. Wie das Ganze mit Kindern funktionieren soll, kann ich mir nur schwer vorstellen.
Wie schaffe ich es, trotz der ungewohnten Situation effizient meine Zeit zu nutzen? Und dabei noch möglichst entspannt zu bleiben? Das verrate ich Ihnen gerne.
Die richtige Arbeitsumgebung
Ideal ist eine räumliche Trennung zwischen Arbeitsbereich und Privatleben. Das heißt, wenn Sie ein Arbeitszimmer haben, nutzen Sie es: Der private (Papier)kram wird fürs Erste verbannt. Stattdessen legen Sie sich Arbeitsmaterialien zurecht, die Sie auch im Büro auf Ihrem Schreibtisch finden und ordnen Sie diesen Bereich so, dass alles jederzeit griffbereit ist. Falls eine räumliche Trennung nicht möglich ist, geht es auch anders: Lassen Sie während der Arbeitszeit keine privaten Dinge auf dem z.B. Küchentisch liegen, verlegen Sie Telefongespräche mit Freunden und Familie in die Abendstunden. Lassen Sie die Finger vom Arbeitslaptop, wenn Sie einmal Feierabend gemacht haben. Diese Maßnahmen, zusammen mit einem rückenschonenden Stuhl , einer ausreichenden Beleuchtung und einer durchdachten IT-Infrastruktur, bieten den idealen Ausgangspunkt, um auch im Home Office effizient arbeiten zu können.
IT, Tools und Co.
Grundsätzlich benötigen Sie natürlich die passende technische Ausstattung, um effektiv zu sein: ein Laptop, idealerweise ein zusätzlicher Monitor, eine stabile Internetverbindung sowie ein Headset für (Video-)calls sollte also vorhanden sein. Neben den klassischen Office-Anwendungen benötigen Sie außerdem die entsprechende Software, um schnell und einfach auch mit mehreren Kolleg:innen oder Kund:innen in Verbindung zu treten. Noch wichtiger als bisher wird die Pflege des eigenen Kalenders: Ihre Kolleg:innen sehen nicht mehr, ob Sie gerade am Schreibtisch sitzen oder im Gespräch sind. Pflegen Sie deshalb Ihren Kalender so, dass immer klar ist, ob Sie gerade in einem virtuellen Meeting sind oder nicht – so vermeiden Sie unnötige Störungen. Tragen Sie außerdem klar Ihre Arbeits- und Abwesenheitszeiten ein, um zu verhindern, außerhalb der Arbeitszeit „nur noch schnell etwas fertig zu machen“ – und halten Sie sich daran!
Disziplinieren Sie sich selbst
Im Home Office kommt schnell mal was dazwischen und der Druck der Arbeitskolleg:innen und Vorgesetzten ist nicht so direkt spürbar, wie er es im Büro ist. Da kann es passieren, dass Aufgaben auf einen späteren Zeitpunkt verschoben oder vertrödelt werden, die eigentlich erledigt werden sollten. Um das zu verhindern, schreiben Sie sich abends eine To-Do-Liste für den nächsten Tag mit Aufgaben, die auf jeden Fall erledigt werden müssen. Beginnen Sie die Liste mit einfachen Dingen, die schnell abgehakt werden können, wie zum Beispiel die E-Mail an den:die Chef:in. Das motiviert und regt dazu an, effektiv weiterzuarbeiten! Verschaffen Sie sich morgens einen Überblick, ob zu der Liste noch etwas Dringendes hinzugekommen ist und halten Sie sich daran – so kann „Aufschieberitis“ vermieden werden.
Halten Sie Kontakt – besonders in der Krise
Wir befinden uns in einer Ausnahmesituation: Das soziale Leben kommt weitestgehend zum Erliegen, soziale Kontakte sollen vermieden werden, vieles wird virtuell erledigt. Umso wichtiger ist es, mit den Kolleg:innen in Kontakt zu bleiben! Stellen Sie sich bewusst Meetings ein, um kreativ zu arbeiten, um sich über aktuelle Themen auszutauschen oder um sich Feedback einzuholen – das bleibt im Home Office nämlich oft auf der Stecke. Diese Dinge sind aber wichtig, denn sie bringen neuen Input und Motivation, um weiterhin erfolgreich arbeiten zu können!
Bleiben Sie fit!
Der Weg zur Arbeit fällt weg, Meetings finden am immergleichen Schreibtisch statt und die Kaffeemaschine steht nur ein paar Meter entfernt – wer im Home Office arbeitet, büßt im Alltag einiges an Bewegung ein. Dem sollten Sie entgegenwirken! Bauen Sie in Ihren Arbeitstag immer wieder kleine Übungen ein, um sich zu bewegen – sie schonen nicht nur den Rücken, sondern machen auch den Kopf frei, um wieder freier denken zu. Wenn Sie schon stehen, vergessen Sie nicht zu lüften – frische Luft hilft ebenfalls dabei, die Arbeit für einen kurzen Moment loszulassen. Und wenn Sie können: Nutzen Sie die Mittagspause für eine Spaziergang und kochen Sie nährstoffreich und frisch – damit schaffen Sie die besten Voraussetzungen, um auf Dauer leistungsfähig und gesund zu bleiben!