Kennen Sie das Gefühl in der Zwickmühle zu stecken? Einerseits möchten Sie etwas angehen oder verändern, andererseits können Sie sich nicht wirklich entscheiden. Vor- und Nachteile halten sich gegenseitig die Waage, eine klare Entscheidung fällt schwer.
Wenn Sie sich zwischen zwei Alternativen nicht entscheiden können, sich mit ambivalenten Gefühlen belasten, dann könnte das daran liegen, dass eine Entscheidung noch nicht möglich ist und Sie vielleicht noch Zeit oder weitere Perspektiven brauchen.
Serie: Lesen Sie mehr zum Thema „Selbstcoaching“
Selbstcoaching Teil 1: Seien Sie Ihr eigener Coach!
Selbstcoaching Teil 2: Vier Schritte in Richtung Lösung!
Selbstcoaching Teil 3: Konflikte konstruktiver lösen!
Selbstcoaching Teil 4: Mehr Energie im Job!
Teil 2 unserer Serie zu Selbstcoaching
Folgende Selbstcoaching-Übung könnte Sie bei der oben genannten Fragestellung in Richtung Lösung unterstützen:
Sie benötigen Papier und Stift und wenn möglich 4 verschiedene Plätze (z. B. Stühle). Wählen Sie für jeden Schritt einen anderen Platz. Konzentrieren Sie sich auf die Situation oder das Verhalten, zu dem Sie eine Entscheidung treffen möchten, und stellen Sie sich in folgender Reihenfolge bewusst den unterschiedlichen Perspektiven.
Vier Schritte (in Anlehnung an das Vier-Schritte-Modell von Sonja Raddatz)
1. Schritt „Bewahren”
Was ist das Gute an der aktuellen Situation bzw. dem aktuellen Verhalten, das Sie beschäftigt? Nehmen Sie sich die Zeit bewusst wahrzunehmen, was dafür sprechen würde, das Bisherige auch zukünftig beizubehalten?
Notieren Sie sich alles Gute, Wichtige und Wertvolle auf ein Blatt Papier. Stellen Sie sich dabei auch die Frage: „Was würde mein Umfeld (Freund:in, Kollegin oder Kollege, Chef:in, Familie) sagen, was wichtig wäre und bewahrt werden sollte, wenn Sie sie fragen würden?”
2. Schritt „Verändern”
Was spricht dafür, dass sich die Situation verändert? Welche ist für Sie die beste Richtung? Werden Sie an diesem Platz ganz konkret und notieren Sie sich detailliert und ausführlich, wie genau die Veränderung aussehen sollte.
Stellen Sie sich vor, Sie hätten Ihr Ziel bereits erreicht: Was ist passiert? Welche Vision haben Sie davon vor Ihrem inneren Auge? Was würde Ihr Umfeld (Freund:in, Kollegin oder Kollege, Chef:in, Familie) sagen, wie die Veränderung aussehen würde?
Notieren Sie sich auf einem neuen Blatt Papier alle Punkte besonders ausführlich und „farbenfroh”.
3. Schritt „Kombination”
Wie können die positiven Punkte des Gewohnten, das Sie bewahren wollen und die positiven Eigenschaften des Neuen, der Veränderung, kombiniert werden? Erarbeiten Sie sich an Ihrem dritten Platz eine Kombination zwischen den Vorteilen aus der bisherigen Situation/Verhalten und den Vorteilen aus der Zielsituation.
4. Schritt „Neues”
Erweitern Sie nun ergänzend Ihre Perspektive, indem Sie sich an einen neuen Platz begeben, sich die Situation oder das Verhalten noch einmal vor Ihrem inneren Auge aufrufen und gedanklich Abstand nehmen zu dem Bisherigen und zu den vorhandenen Lösungs- bzw. Zielalternativen.
Was wäre etwas ganz Neues? Etwas ganz anderes? Lassen Sie in Ihrem Inneren ein Bild entstehen, wie eine Veränderung aussehen könnte, die weder mit dem „Bewahren” noch mit dem „Verändern” zu tun hat.
Wie würde dies aussehen? Notieren Sie sich auch hier alle Ideen und Möglichkeiten und lassen Sie diese auf sich wirken.
Aus diesen vier Perspektiven können für Sie nun jene Handlungsalternativen entstehen, an die Sie vielleicht noch nicht gedacht haben. In jedem Fall wird das Gefühl von Widersprüchlichkeit deutlich reduziert und damit Raum für Lösungen geschaffen.
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