Stimmtraining: 5 einfache Stimmübungen für ein selbstsicheres Auftreten im Job

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Unsere Stimme trägt sehr viel zu unserer Wirkung auf andere Menschen bei. Idealerweise sprechen wir nicht zu laut und nicht zu leise, mit klarer Artikulation und im passenden Tempo. Nicht jedem sind die perfekte Stimme und die optimale Sprechweise in die Wiege gelegt. Doch wir haben die Möglichkeit, unsere Stimme zu trainieren. Fach- und Führungskräfte können von einem Stimmtraining profitieren und ihre Stimme optimal auf unterschiedliche Gesprächssituationen ausrichten. Hier kommen 5 praktische Stimmübungen für jeden Tag.

1. Schulter lockern – Stimmtraining ist eine Frage der Entspannung

Wussten Sie, dass Ihre Körperhaltung und Ihre Körperspannung großen Einfluss auf Ihre Stimme haben? Selbst verspannte Füße können Stimmfarbe und -klang beeinflussen. Zentral sind aber die Schultern.

Denn Stimme entsteht durch Schwingungen. Je verkrampfter wir sind, desto weniger kann sich unser Stimmvolumen entfalten. Ihre Stimme kann also nur gut klingen, wenn Ihre Körpermuskulatur gelockert und entspannt ist.

• Schulterübungen:

  1.  Ziehen Sie Ihre Schultern so weit es geht hoch zu den Ohren und halten Sie die Position für drei Sekunden. Lösen Sie dann diese Haltung und lassen Sie Ihre Schultern nach unten sinken. Dabei atmen Sie aus. Drei bis fünf Wiederholungen sind empfehlenswert.
  2. Lassen Sie Ihre Schultern nach vorne und nach hinten kreisen und atmen Sie am Ende der Bewegung aus. Wiederholen Sie die Übung drei bis fünf mal.

2. Zungenschnalzen – Muskeltraining für die Zunge

Ihre Zunge ist entscheidend für eine saubere Artikulation. Ein starker Zungenmuskel unterstützt Sie dabei, wenn nötig, schnell und trotzdem deutlich und sicher zu sprechen. Sie können den Zungenmuskel ganz einfach trainieren, indem Sie schnalzen.

Wahrscheinlich gehört das Schnalzen nicht zu Ihren üblichen Gewohnheiten. So geht’s:

  • Lassen Sie die Zunge am oberen Gaumen „kleben“.
  •  Ziehen Sie die Zunge dann schnell nach unten. Ein Schnalzgeräusch entsteht.

Sie werden feststellen, dass Sie mit zunehmendem Training ein immer lauteres Schnalzen erzeugen können. Führen Sie diese Übung so oft es geht durch.

3. Kiefer lockern

In Stresssituationen, z.B. bei Krisengesprächen, Diskussionen, Präsentationen oder bei einem Vortrag, verkrampfen wir gerne. Das gilt besonders für die Kiefermuskulatur. Nicht umsonst gibt es Menschen, die z.B. nachts im Schlaf in stressigen Zeiten mit den Zähnen knirschen.

So können Sie den Kiefer lockern:
Lassen Sie Ihren Kiefer fallen, als ob Sie erstaunt schauen würden. Bitte nicht mit Muskelkraft, sondern einfach nur hängen lassen. Das entspannt Ihren Kiefer.

4. Feuchtigkeit ist das A und O

Ein trockener Kehlkopf macht die Stimme brüchig. Die Folge: Krächzen, Husten und Räuspern mitten im Vortrag. Doch egal, ob in Teamsitzungen, Mitarbeitergesprächen, bei Ansprachen oder beim Report vor der Geschäftsleitung, in all diesen Fällen ist eine feste Stimme sehr wichtig.

  • Trinken Sie ausreichend, damit Ihr Kehlkopf feucht bleibt. Am Besten nur Wasser, keine Säfte oder Softdrinks.
  • Vermeiden Sie zu viel Kaffee oder andere koffeinhaltige Getränke. Sie entziehen dem Kehlkopf Feuchtigkeit.
  • Lutschen Sie Bonbons wie Salbei- oder Kräuterbonbons ohne Menthol.

5. Finden Sie Ihren Eigenton

Stimmtraining hat viel damit zu tun, „bei sich“ zu sein. Eine große Rolle dabei spielt der „Eigenton“. Dabei handelt es sich um den Klangbereich, in welchem Sie möglichst entspannt sprechen können. In dieser Tonlage wirkt Ihre Stimme am angenehmsten auf Ihre Zuhörer:innen. Wichtig ist, dass Sie diesen Eigenton kennenlernen, um in Gesprächen oder bei Vorträgen immer wieder dahin zurückzufinden.

So finden Sie Ihren Eigenton:

  • Denken Sie an Ihr Lieblingsgericht und wie es vor Ihnen steht. Erzeugen Sie nun ein „mmhm“ aus dem Bauchraum heraus. Während der Ton erklingt, stellen Sie sich vor, dass Sie Ihren Zuhörern mit dem Ton mitteilen wollen, dass sie Sie verstehen. Spüren Sie dabei, wie sich der Ton verändert?
  • Machen Sie eine Kaubewegung. Stellen Sie sich vor, Sie kauen gerade einen Kaugummi und erzeugen Sie dabei ein „jang, jong, jäng, jung“. Der so entstehende Ton entspricht Ihrer Eigentonlage.

Fazit: Warum Fach- und Führungskräfte ihre Stimme trainieren sollten

Als Fach- und Führungskräfte tragen Sie eine hohe Verantwortung. Ihr Erfolg hängt maßgeblich davon ab, wie gut es Ihnen gelingt, im Team gehört zu werden oder andere zu überzeugen. Unsicherheiten in der Stimme vermitteln einen eher schwachen Eindruck gegenüber den Kolleginnen und Kollegen oder sorgen dafür, dass Sie z.B. in Meetings oder Verhandlungen nicht ernst genommen werden. Stimmtraining kann einen entscheidenden Beitrag zu mehr Überzeugungskraft leisten, denn die Stimme sagt eine ganze Menge über den Menschen aus.

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Über den:die Autor:in

Jasmin Burgey

arbeitet im Marketing der Haufe Akademie für den Themenbereich Persönliche und Soziale Kompetenzen.

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