Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass die Menschen, die ihre Ziele entspannt erreichen und souverän Karriere machen, immer die mit dem meisten Selbstbewusstsein sind? Sie haben großes Vertrauen in sich selbst und Ihre Fähigkeiten. Ihre Stärken und Schwächen wissen sie gekonnt einzusetzen. Da stellt sich die große Frage: Ist das angeboren oder kann man das auch erlernen?
Workout fürs Selbstbewusstsein
Die gute Nachricht gleich am Anfang: Selbstbewusstsein ist wie ein Muskel, der durch regelmäßige Übung gestärkt werden kann. Genauso wie das beim Sport der Fall ist.
Doch einen Wermutstropfen gibt es: Genau wie beim Training im Fitnessstudio, ist eine einzelne Einheit auf dem Stepper zwar gut für Ihren Körper und sie fühlen sich besser, aber Ihre Muskeln sind dadurch nicht nachhaltig gewachsen und gestärkt. Um ein konstantes Wachstum der Muskulatur zu erzielen, braucht es regelmäßiges Training.
Übung macht den:die Meister:in
Wie kann so ein situatives Selbstbewusstseins-Training aussehen? Ein Beispiel: Vor einer wichtigen Präsentation reflektieren Sie im Rahmen eines Seminars nochmals die wesentlichen Punkte für ein souveränes Auftreten. Ihr:e Trainer:in kann Ihnen dafür bestimmt viele Umsetzungstipps geben. Üben Sie diese anschließend – der Seminarbesuch war nur das Auftakttraining. Damit der Effekt nicht wieder verpufft, trainieren sie danach regelmäßig weiter, sei es durch ein weiterführendes Coaching oder das regelmäßige Halten von Vorträgen. Bloß nicht aus der Übung kommen.
Und was können Sie konkret tun, um täglich souverän und selbstsicher zu sein?
Stellen Sie sich vor, Sie sehen ein kleines Kind auf der Straße liegen. Es weint. Niemand ist bei ihm. Was machen Sie? Ich denke, die meisten von Ihnen würden hingehen und es trösten, vielleicht sogar in den Arm nehmen.
Und genauso, wie Sie mit dem kleinen Kind umgehen würden, sollten Sie auch mit sich selbst umgehen: Wenn Sie einmal in einer turbulenten Situation stecken, unterstützen Sie sich selbst und schieben Ihre Selbstzweifel fort. Statt sich zu fragen, was Sie hätten besser machen können, und mit der Situation zu hadern, überlegen Sie sich, was Sie jetzt brauchen, um sich gestärkt der Herausforderung stellen zu können. Einmal kurz um den Block laufen, um den Kopf wieder frei zu bekommen? Oder eine Tasse Tee? Ganz egal was: Gönnen Sie es sich einfach. Trösten Sie sich. Motivieren Sie sich. Fragen Sie sich „Was brauche ich jetzt, damit es mir besser geht“?
Ihr Notfallkoffer für mehr Selbstvertrauen
Ihre kleinen „Helferlein“ für schwierige Situationen können Sie vergleichen mit einem Erste-Hilfe-Koffer. Dessen Inhalt sollten Sie auch nicht erst zusammensuchen, wenn der Notfall bereits passiert ist, sondern ihn stets griffbereit haben. Genauso ist es mit Ihrem Notfallkoffer für mehr Selbstvertrauen und Gelassenheit in schwierigen Situationen: Halten Sie ihn immer bereit!
2 Übungsbeispiele für Ihren Notfallkoffer:
- Schließen Sie für einen Moment die Augen und fragen Sie sich laut: „Wann in meinem Leben habe ich schon einmal eine für mich schwere Situation gemeistert?“ Was war die Herausforderung? Wie erging es Ihnen dabei? Wie haben Sie sich damals gefühlt? Jedes Mal, wenn Sie jetzt wieder in einer schwierigen Situation sind, denken Sie an diese Herausforderung, die Sie gut gemeistert haben. So stärken Sie sich selbst!
- Eine weitere Möglichkeit ist es, auf seine:n „innere:n Ratgeber:in“ zu hören. Stellen Sie sich vor, Sie sprechen mit einer Person. Leider kommen Sie selbst nicht zu Wort, da diese Person unaufhörlich redet. Sie versuchen es immer wieder, doch Sie haben keine Chance. Wie geht es Ihnen? Werden Sie genervt, frustriert, wütend oder ziehen sich zurück? Genauso könnte es Ihrer inneren Stimme, Ihrem:Ihrer inneren Ratgeber:in gehen. Immer wieder sendet er:sie Signale, möchte etwas mitteilen, doch Sie hören nicht hin. Unentwegt arbeiten Sie, sind ständig unterwegs, hier ein Meeting, da ein Treffen, dort die Präsentation, zum Sport, die Familie, der Fernseher … Wie soll da Ihr:e innere:r Ratgeber:in, Ihr Bauchgefühl zu Wort kommen? Dabei wäre es sehr schade, nicht auf ihn zu hören! Wissenschaftler wie Professor Dr. Gerd Gigerenzer sprechen von der Intelligenz des Unbewussten und der Macht der Intuition. Andere Neurowissenschaftler:innen sprechen von einem „zweiten Gehirn“. Wenn dem so ist, wäre es eine Verschwendung, nur eines davon bewusst zu nutzen!
Hand aufs Herz: Hören Sie bereits auf Ihren Bauch? Auf Ihre:n innere:n Ratgeber:in? Wenn ja – weiter so!
Vielleicht hat er sich aber auch zurückgezogen, da Sie ihn nicht haben zu Wort kommen lassen? Keine Sorge, die Tür dorthin mag etwas verrostet sein, doch sie lässt sich ölen – und wieder öffnen!
Fazit
Sie sehen: Selbstvertrauen ist zusammen mit Gelassenheit und Souveränität eine der Grundzutaten, um mit einer neuen Leichtigkeit die verschiedensten Ziele zu erreichen. Es braucht dafür nur regelmäßiges Training und die richtige Prise Achtsamkeit mit sich selbst.