Was verstehen wir unter kreativen Köpfen?
Kreative Köpfe finden sich in allen Unternehmensbereichen. Ein kreativer Kopf muss nicht unbedingt in einem kreativen Umfeld arbeiten oder kreative Aufgaben erledigen. Vielmehr erkennt man einen kreativen Kopf an seiner Selbstorganisation, die von Neugier und Freude an Abwechslung geprägt ist.
Das Hirndominanzprofil erklärt den Unterschied zwischen links- und rechtshirnig dominanten Organisationstypen. Während „linkshirnige“ Struktur und Vorgaben von Vorgesetzten schätzen und einfordern, um zuverlässig arbeiten zu können, fühlen sich „rechtshirnige“ durch dieselben Vorgaben schnell eingeschränkt. „Rechtshirnige“ bevorzugen offene Arbeitsstrukturen, manchmal reicht Ihnen eine Arbeitsanweisung im Sinne von „Mach mal“. Unter diesen Typus fassen wir kreative Köpfe.
Warum benötigen kreative Köpfe ein eigenes Zeitmanagement?
Die linkshirnige wie auch die rechtshirnige Vorgehensweise kann effizient sein, sofern sie einem Ziel dient. Doch für beide Organisationstypen gelten unterschiedliche Regeln. Und auch die passenden Methoden in der Selbstorganisation unterscheiden sich. Um sich als kreativer Kopf optimal organisieren zu können und das eigene Zeitmanagement in den Griff zu bekommen ist es daher von Bedeutung, den eigenen Typus zu verstehen und die typischen Zeitfallen der kreativen Köpfe zu kennen. Denn Excel-Listen beeindrucken ihn zwar sehr, für die eigene Selbstorganisation hilfreich sind aber eher Mind Maps oder andere bildhafte und farbliche Strukturierungshilfen.
Typische Zeitfallen der kreativen Köpfe: Umsetzung, Verzettelung & Nein-Sagen
Zur typischen Verhaltensweise eines Kreativen Kopfes gehört die Liebe zum Planen, dem Ausdenken und Optimieren von Abläufen und Prozessen. Ganz anders sieht es mit der Umsetzung derselben Pläne aus. Der Freude an der manchmal detailreichen Planung weicht schnell die Unlust an der recht langweiligen oder mühseligen Umsetzung.
Ein wichtiger Antreiber für den Kreativen Kopf ist die Neugier. Dadurch läuft der kreative Kopf aber auch Gefahr, sich in vielen kleinen Baustellen zu verzetteln und das Ziel aus den Augen zu verlieren. Eine andere typische Zeitfalle der kreativen Köpfe ist das Nein-Sagen, das ihnen oft schwer fällt. So besteht die Herausforderung sich nicht von anderen zu sehr einspannen zu lassen, so dass die eigenen Projekte aus dem Blickfeld geraten.
Praxistipp: Selbstablenkung reduzieren
Auch Selbstablenkung stellt für den kreativen Kopf eine große Gefahr dar, denn nichts ist so interessant, wie eine gerade hereinkommende neue E-Mail. Auch wenn der Inhalt erst in einer halben Stunde bearbeitet werden müsste zieht den kreativen Kopf die Neugier. Daher lautet einer der zentralen Tipps für kreative Köpfe möglichst viele Quellen der Selbststörung wie das Eingangssignal für eine neue E-Mail auszuschalten und an Stelle dessen eine dem Aufgabengebiet angepasste Routine aufzubauen nach der man z.B. alle 2 Stunden die neuen Mails checkt und bearbeitet.
Praxistipp: Ausreichend Freiräume lassen bei der Planung
Kreative Köpfe machen sich in Stresssituationen gerne Listen oder Pläne, an die sie sich dann aber nicht halten. Daher ist besonders in krisenhaften oder stressigen Arbeitssituationen wichtig, dafür Sorge zu tragen, den Überblick zu behalten, nicht aber zu detailliert zu planen. Im Stress lautet das Motto für den kreativen Kopf ganz klar: ausreichend Freiräume für mögliche Änderungen und Umpriorisierungen lassen. Weniger ist mehr! Das Ziel in herausfordernden Situationen sollte nicht das Planen an sich sein, sondern nur dazu dienen den Überblick zu behalten. Dies gelingt am besten mit einer Master-Aufgabenliste, ob handschriftlich oder digital z.B. in Outlook, als kurze Excel Liste, als App über OneNote oder handschriftliche Liste im Notizbuch ist dabei zweitrangig.
Achillesferse der kreativen Köpfe: Prokrastination
Unter Prokrastination verstehen wir im Zeitmanagement das Aufschieben von Tätigkeiten und Aufgaben. Und obwohl wir wissen, dass es besser wäre, die E-Mail sofort zu beantworten oder die Aufgabe sofort zu beginnen, setzen wir die E-Mail auf ungelesen zurück und „überlegen lieber noch einmal“ bevor wir sie bearbeiten. Vielleicht ruft ja auch das nächste Meeting….
Dieser typischen Zeitfalle begegnet man am besten, indem man das Belohnungssystem im Gehirn aktiviert. Man kann z.B. einen positiven Anreiz setzen, indem man unangenehme Aufgaben direkt vor einen Termin platziert, der Spaß macht, zum Beispiel ein Mittagessen mit netten Kolleginnen und Kollegen. Diese positiven Impulse helfen dabei, ein Vorhaben schneller umzusetzen, auch wenn es mit ungeliebten Tätigkeiten verbunden ist.