e-Recruitung – ein Erfahrungsbericht

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Ali Hassoun arbeitet in der Haufe Group als Talent Acquisition Partner. Sein Fokus liegt auf dem Thema E-Recruiting. Uns interessiert, worauf es hier ankommt. Hierzu beantwortete er unsere Fragen:

Was ist unter dem Begriff „E-Recruiting” zu verstehen?

Ali Hassoun: Unter dem Begriff E-Recruiting ist zu verstehen, dass praktisch die gesamte Personalbeschaffung digital mithilfe einer Recruiting-Software erfolgt. Dabei ermöglicht das E-Recruiting eine unkomplizierte Stellenausschreibung, aktive Suche nach potenziellen Kandidat:innen, die strukturierte Selektion der eingehenden Bewerbungen, die Personalauswahl bis hin zur Kommunikation und Verwaltung der Bewerbung. Die Haufe Group sieht hierbei ein besonderes Merkmal im E–Recruiting. Recruiting-Software ermöglicht eine übersichtliche Kommunikation aller Beteiligten im Unternehmen. Also nicht nur Bewerber:innen und Personaler:innen, sondern auch Vorgesetze bzw. Entscheidungsträger:innen. Der einfache und schnelle Kommunikationsfluss zwischen HR und Fachbereich ermöglicht somit auch ein zeitnahes Feedback für die Bewerber:innen.

Wer profitiert durch das E-Recruiting und warum?

Ali Hassoun: Sowohl Bewerber:innen als auch Unternehmen profitieren durch das E–Recruiting:

  • Bewerber:innen bekommen deutlich mehr Komfort geboten. Sie können ihre Online-Bewerbung jederzeit und von jedem Ort in nur wenigen Klicks einreichen.
  • Der Bewerbungsprozess wird für Unternehmen vereinfacht und dokumentiert jede Kommunikation zwischen Bewerber:innen und Recruiting-Team.
  • Bei der Gestaltung einer Stellenausschreibung sind nahezu keine Grenzen gesetzt. Es können Fotos und Videos eingebaut werden. Ausschreibungen können zudem viel flexibler und schneller angepasst werden.
  • Ein wichtiger Punkt ist natürlich auch das Reporting. Es gibt diverse Performanceindikatoren, die somit eine Performance Auswertung ermöglichen.
  • Unternehmen gewinnen durch innovative und gleichzeitig unkomplizierte Bewerbungsprozesse an Attraktivität.
  • Erhöhte Bewerberzahl aufgrund deutlich größerer Reichweite der Stellenangebote.
    Zeit ist bekanntlich Geld. Das E-Recruiting benötigt zwar eine erste Investition, spart allerdings Zeit und langfristig auch eine Menge Geld.

Welche Rolle spielt das Image eins Unternehmens im E-Recruiting?

Ali Hassoun: Ein starkes Employer Branding ist elementar, um sich von der Konkurrenz auf den Online-Plattformen abzuheben. Im Internet tummeln sich auf unzähligen Seiten unzählige Stellenausschreibungen. Das Sprichwort „Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr“ könnte kaum zutreffender sein. Unternehmen müssen also dem Bewerber ins Auge stechen und vor allem im Gedächtnis bleiben.

Was müssen Unternehmen aus datenschutzrechtlicher Sicht beachten?

Ali Hassoun: Natürlich müssen Unternehmen auf ein datenschutzkonformes E–Recruiting achten. Den Kandidat:innen sollte es möglich sein, ihre Bewerbung vertraulich per E-Mail senden zu können. Kann diese Gewissheit nicht gegeben werden, da vielleicht die verschlüsselte E-Mail Funktion im Unternehmen noch nicht möglich ist, muss zumindest ein Hinweis erfolgen, dass die Bewerbung per E-Mail unverschlüsselt übertragen wird.

Des Weiteren muss klar sein, dass lediglich HR und die Entscheidungsträger:innen Einsicht auf die Bewerbungsunterlagen haben. Der Zugriff ist somit entsprechend zu beschränken. Es kommt auch vor, dass Bewerber:innen, die sich explizit auf eine Stelle beworben haben, für andere Stellen im Unternehmen in Betracht gezogen werden. Ein Mausklick, um die Bewerbung weiterzuleiten ist schnell getan. Zuvor ist jedoch eine Einwilligung vom:von der Kandidat:in einzuholen, dass die Daten entsprechend weitergeleitet werden dürfen (sofern keine Einwilligung vorliegt).

Abschließend dazu möchte ich noch den Hinweis geben, dass Bewerbungsdaten nicht endlos im System verweilen dürfen. Es gibt klare Aufbewahrungsfristen, die vorgeben, wann Daten wieder zu löschen sind.

Was denken Sie über KI beim Sourcing? Oder Wie schätzen Sie KI beim Sourcing ein?

Ali Hassoun: Ich glaube daran, dass KI beim Sourcing unheimlich wertvoll sein kann. Aktuell ist meiner Meinung nach noch deutlich Luft nach oben. Algorithmen scannen bzw. durchsuchen auf Grundlage vordefinierten Kriterien mehrere Lebenslaufdaten, soziale Medien, Businessnetzwerke und Co. Die „Matching“ Ergebnisse sind allerdings häufig ungenügend zutreffend. Außerdem kann der Computer keine emotionale Intelligenz abbilden – zumindest noch nicht.

Wie ist Ihr Fazit zum Thema E-Recruiting?

Ali Hassoun: Meine persönliche Erfahrung mit E-Recruiting ist bisher sehr gut. Das Verwaltungschaos lässt sich mithilfe einer Recruiting-Software übersichtlich, unkompliziert und schnell bewältigen. Das E-Recruiting bietet Automatisierungsmöglichkeiten, einen guten Kommunikationsfluss und enorm viel Spielraum für eigene Ideen. Reportings machen das ganze Thema greifbarer und helfen bei der Prozessoptimierung. Das E-Recruiting bietet schon jetzt sehr viel, und doch sehe ich noch enorm viel Potenzial, das E-Recruiting effizienter zu gestalten.

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Über den:die Autor:in

Ali Hassoun

ist Talent Acquisition Partner der Haufe Group.

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