Haben Sie schon einmal erlebt, dass mitten in einem Gespräch die Stimmung kippt? Aus dem interessierten Gesprächsgegenüber wird eine fremde oder sogar negativ gestimmte Person und Sie haben keine Ahnung, was passiert ist.
Um herauszubekommen, was passiert ist, gehen Sie in den Kontakt mit dem/der Gesprächspartner:in. Ohne Kommunikation ist Verhandlung unmöglich. Kommunikation ist niemals leicht. Auch nicht unter Menschen mit einem umfassenden Hintergrund, gemeinsamen Werten und ähnlichen Zielen. In der Kommunikation gibt es vier große Probleme:
Die Verhandlungspartner sprechen nicht miteinander
Häufig gibt dann die eine Partei auf und macht keine ernsthaften Angebote mehr zu kommunizieren. Es entsteht eine Schein-Kommunikation, man sucht keine konstruktiven Schritte mehr, lädt andere zur Parteilichkeit ein, man verhandelt „pro forma“.
Die Gegenseite hört nicht zu
Achten Sie darauf, wie lange die anderen Ihnen zuhören und umgekehrt! Schon während des Gesprächs denken auch Sie darüber nach, was Sie als nächstes sagen wollen.
Das Gespräch ist von Missverständnissen geprägt
Alles, was jemand sagt, kann vom anderen missverstanden werden.
Es wird nur generalisiert
Das Gespräch wird von „Schubladendenken” geprägt. Es wird von einem Phänomen auf das „zwangsläufig“ folgende geschlossen. Auch Rechtsbegriffe fallen hierunter – der einzelne Fall wird nicht mehr gesehen und erörtert.
Aussagen wie „immer“, „nie”, „geht so nicht“, etc. und Vorurteile erschweren im Einzelfall die Lösung.
Was kann zur Lösung dieser vier Kommunikationsprobleme getan werden?
1. Hören Sie aufmerksam zu und geben Sie Rückmeldung über das, was gesagt wurde
Das Gehörte in eigenen Worten zusammenfassen und als Frage wiederholen.
„Habe ich Sie richtig verstanden, Sie meinen …?“
Beziehen Sie sich auf die Aussagen Ihres Vorredners oder Ihrer Vorrednerin. Dadurch können Sie ihm oder ihr zeigen, dass Sie zugehört haben und über das Gesagte nachdenken.
Stellen Sie Blickkontakt her.
2. Stellen Sie konstruktive Fragen
Durch Fragen kann ich ein Gespräch in eine bestimmte Richtung lenken.
Sie zeigen Aufmerksamkeit für den anderen und bringen Sie Informationen, die für Sie enorm wichtig sind.
Fragen signalisieren Wertschätzung und Interesse.
3. Sprechen Sie so, dass man Sie auch versteht
Wenden Sie sich der Gegenseite zu, behandeln Sie sie „partnerschaftlich“.
Reden Sie wertschätzend, verständlich, prägnant, kurz, in der Sprache der anderen.
Achten Sie auch hierbei auf Ihre eigene Körpersprache.
4. Reden Sie über sich und nicht über die Gegenseite
Sprechen Sie besonders, wenn es um kritische Inhalte geht, in der Ich-Form.
„Wir fühlen uns im Stich gelassen“ ist wesentlich besser, als „Sie haben Ihr Wort gebrochen“.
5. Sprechen Sie mit einer bestimmten Absicht
Meine Haltung, Einstellung zum Thema ist zwischen den Worten spürbar.
Sprechen Sie bewusst und nicht zu viel, halten Sie keine Monologe.
6. Pflegen Sie persönliche Beziehungen schon im Vorfeld
Gute, vertrauensvolle Beziehungen machen Konflikte leichter besprechbar.
Es hilft immer, wenn Sie die Gegenseite mit ihren Vorlieben und Abneigungen persönlich kennen. Kommen Sie vorzeitig, vor dem Gespräch und bleiben Sie im Anschluss noch da. Informelle Zusammenkünfte können sehr hilfreich sein, Misstrauen anzubauen.
7. Gehen Sie das Problem an, nicht den Menschen
„Ich kann Ihren Blickwinkel sehr gut verstehen, trotzdem sehe ich den Sachverhalt anders als Sie?”