Insight: Lego® Serious Play®

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Erinnern Sie sich an das fantastische Gefühl zwei Legosteine aufeinander zu setzen? Oder den Triumph, wenn der passende Stein gefunden wurde, um ein kleines architektonisches Meisterwerk zu vollenden? Den höchsten Turm, das größte Haus, ein Piratenschiff voll Dinosaurier – Phantasie und Schöpfungsdrang scheinen in der Kindheit keine Grenzen gesetzt. Unsere Erfahrungen mit Lego® Serious Play® (LSP) zeigen: Diese gehen auch im Erwachsenenalter nicht verloren.

Kinderkram? Mitnichten!

Heute gehört das ernsthafte Spiel mit den Legosteinen zu den interessantesten Methoden in Workshops mit herausfordernden, komplexen Zielen. Das spannende an dem Ansatz: Durch das Bauen von individuellen und gemeinsamen Modellen und dem damit verbundenen Storytelling entsteht eine gemeinsame Sicht, die anschließend in den Köpfen der Teilnehmer:innen verankert ist. Nicht immer müssen alle Teilnehmer:innen hundertprozentig hinter dem Ergebnis stehen, aber der spielerische Ansatz hilft, Verborgenes an die Oberfläche zu bringen und alle Anwesenden einzubinden.

Zwei Großgruppen-Workshops als Praxis-Beispiel: Darum geht es bei LSP und so gelingt die erfolgreiche Umsetzung

Insight 1: Lego® Serious Play® – Kompetenzentwicklung mit Manager:innen

Ziel: Die gemeinsame Sicht auf benötigte Kompetenzen in einer Großgruppe unterschiedlichster Führungskräfte erarbeiten.

Dieses Beispiel zeigt deutlich, wie sich Perspektiven im Laufe des Prozesses ändern und neu entwickeln können. In einem zweitägigen Workshop wurden die Teilnehmer:innen nach dem notwendigen Skill-Building in Gruppen aufgeteilt. Die eine Untergruppe sollte mit LSP Leadership-Kompetenzen bauen, die andere Management-Kompetenzen. Zunächst wurden eigene Modelle pro Untergruppe erbaut und vorgestellt, um dann gemeinsam ein Modell zu entwerfen.

Im nächsten Schritt stellten die beiden Gruppen sich das fertige Modell gegenseitig vor. Die besondere Dynamik dieses Workshops entstand aus der zunächst kritischen Haltung der Gruppen gegenüber dem jeweils anderen Modell. Deshalb bauten die Teilnehmer in neu gemischten Kleingruppen die Einflüsse des Umfelds: Mit Hilfe von LSP sollten sie Herausforderungen und erfolgskritische Situationen für Führungskräfte (z. B. Fachkräftemangel, demographischer Wandel, Führen bei Krankheitsstand) darstellen und diese anschließend um die Kompetenz-Modelle herum positionieren. Dieser Prozess änderte die Wahrnehmung der Kompetenzen sehr: Die bisherigen, „alten“ Modelle der Kompetenzen konnten ergänzt werden. Aus einer Eigendynamik heraus entschlossen sich die Teilnehmer:innen spontan, zusätzlich die in den Modellen enthaltenen Werte und Einstellungen zu dokumentieren. So konnte mit vielen Führungskräften gemeinsam in kürzester Zeit mit diesem Thema gearbeitet UND eine einheitliche Sicht entwickelt werden. Ein erster, wichtiger Schritt war getan, denn natürlich hat die Kompetenzentwicklung mit dem LSP-Workshop erst begonnen.

Insight 2: Lego® Serious Play® – Unternehmenskultur der Zukunft

Ziel: Visionen für eine „attraktive Unternehmenskultur” entwickeln.

In diesem LSP-Workshop teilten sich die ca. 35 Teilnehmer:innen nach dem Skill-Building in 3 Gruppen auf. Passend zu den drei Themenschwerpunkten: zukünftige Feedback-, Leadership- und Zusammenarbeitskultur, bauten sie erst an individuellen und dann an einem gemeinsamen Modell. Um die Meinung aller Mitarbeitenden im Unternehmen zu den gebauten Modellen (und der Story dazu) zu erfahren, folgten jeweils nach der Präsentation des gemeinsamen Modells Mentimeter-Abfragen. So wurden Zustimmung, Ergänzungen oder Widerstand sicht- und für den Folgeprozess dokumentierbar.

Der Workshop war sehr zielführend, da er wertvolle Ergebnisse für die weitere Projektbegleitung im Unternehmen lieferte. Und, sehr wichtig für den Projekterfolg: dies mit einer größtmöglichen Beteiligung der gesamten Belegschaft und innerhalb kürzester Zeit.

Insight 3: Resümee Praxiserfahrung mit LSP

Für strategische Fragestellungen ist LSP eine hervorragende und sehr effiziente Methode. Unsere Beispiele zeigen, dass sowohl „konkrete Anforderungen“ als auch Visionen gleichermaßen erarbeitet werden können. Eins ist dabei sicher: Am Ende eines LSP-Workshop haben die Teilnehmer:innen ihre Anforderungen oder Vision nicht nur gebaut, sondern auch verinnerlicht.

Nicht zuletzt ist LSP eine demokratische Methode, die dafür sorgt, dass alle Teilnehmer:innen, ob Führungskraft, Manager:in, Mitarbeitende, introvertiert oder extrovertiert, in gleichem Maße beteiligt und eingebunden werden.
Und: LSP kann noch so viel mehr. Aber das ist eine andere, nächste Geschichte.

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Über den:die Autor:in

Christian Berndt

Senior Consultant – Consulting Entwicklungsprogramme Haufe Akademie
Er entwickelt Leadership und Recruiting Projekte, vom Design, über Entwicklung in Co-Creation bis hin zum Training.

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