Internationale Zusammenarbeit in Teams mit ihren verschiedenen Aufgaben und Zielen werden immer mehr zu einer Selbstverständlichkeit. Sie sind auf allen Unternehmensebenen zu finden. Durch ihre Vielfalt bringen sie eine Bandbreite an Kreativität, Argumenten, Innovationen und eine hohe Produktivität mit sich. Ein gut eingespieltes internationales Team kann sehr gute Ergebnisse erzielen – wenn die Teammitglieder nach bestimmten Regeln spielen.
1. Tipp: Mehr Zeit und Aufmerksamkeit in der Startphase
Starten Sie Ihre internationale Zusammenarbeit im Team mit einem gemeinsamen Essen, einer Kick-off Veranstaltung, schaffen Sie gemeinsame Erlebnismöglichkeiten. Lernen Sie sich persönlich kennen. Zeit und Geld für den persönlichen Kontakt sind bestens angelegt. Sollte das persönliche Kennenlernen das Budget sprengen, dann kann man sich auch per Video-Konferenz austauschen. Starten Sie mit ausführlichem Small-talk, besprechen Sie, wie Sie zusammen arbeiten wollen, klären Sie Ziele, Rollen und die Aufgabenverteilung in einer entspannten Atmosphäre.
2. Tipp: Nehmen Sie sich Zeit für den Aufbau von Vertrauen und Beziehungspflege
Das Thema Vertrauen und eine gute persönliche Beziehung stehen in vielen Kulturen im Vordergrund. Das heißt, es sollte eine langfristige und aktive Beziehung innerhalb der internationalen Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen gepflegt werden. Dies schafft Vertrauen. In Deutschland werden Sachthemen oft direkt und ohne Umschweife angesprochen. Das kann Kolleginnen und Kollegen aus anderen Kulturen durchaus irritieren oder stören. Finden Sie heraus, was in dem Moment angesagt ist und wählen Sie bewusst eine eher beziehungsorientierte oder eine eher sachorientierte Kommunikation.
Vertrauen und aktive Beziehungspflege sind oft unterschätzte Erfolgsfaktoren in der internationalen Zusammenarbeit von Teams.
3. Tipp: Stolperstein: „Wir sind doch alle gleich“
Die Haltung „Wir sind doch alle gleich“ kann zu einem recht sorglosen Umgang innerhalb internationaler Teams führen. Wir kommen doch alle aus einer ähnlichen Branche, haben ähnliche Ausbildungen und verhalten uns im Geschäftsleben ähnlich. Und schon schnappt die Ähnlichkeitsfalle zu! Doch das Wesentliche eines internationalen Kollegen oder Kollegin liegt „unter der Wasseroberfläche. Es lohnt sich, sich mit persönlichen Werten, Einstellungen, Unsicherheiten und unausgesprochenen Erwartungen im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit auseinanderzusetzen.
4. Tipp: Klären Sie die Erwartungen
Setzen Sie sich mit Ihren Erwartungen an Teamleiter:in sowie Kolleginnen und Kollegen auseinander. Besprechen Sie die gemeinsamen Ziele, Ihre Erwartungen an die Kommunikationswege und -medien sowie die Rollen der einzelnen Teammitglieder. Dem Thema Erwartungen ist in der internationalen Zusammenarbeit in Teams besonders viel Beachtung zu schenken.
5. Tipp: Kommunikation, Kommunikation, Kommunikation
Regelmäßige Kommunikation und Telefonate sind wichtig.
Tauschen Sie sich auch zu persönlichen Themen aus. Häufig sind verschiedene Sprachen oder Englischkenntnisse im Spiel und führen leicht zu Irritationen. Hierbei können schriftliche Zusammenfassungen, Klärung von Definitionen, Nachfragen und ein Wiederholen von Gesagtem mehr Klarheit in die meist fremdsprachliche Kommunikation bringen. Wie werden die gemeinsamen Projektziele verstanden? Handeln Sie gemeinsame Spielregeln und Umgangsformen aus. Schaffen Sie sich Ihre eigene Teamkultur für die internationale Zusammenarbeit.
6. Tipp: Stolperstein: „Das wird schon“
Achten die auf Ungereimtheiten, schieben Sie diese nicht zur Seite. Termine werden nicht eingehalten, es gehen schon mal unfreundliche Mails hin und her, manche regen sich auf, andere ziehen sich zurück. Eine intensivierte Kommunikation von allen Teammitgliedern ist gefordert. Ein persönlicher Austausch, Informationen an alle weitergegeben, die Kommunikation von Erfolgen, Anerkennung im Team und Teambuilding-Workshops bringen die internationale Zusammenarbeit im Team wieder in Schwung und stärken die Produktivität.
7. Tipp: Achten Sie auf den Einfluss von Hierarchie
Hierarchien bedeuten in der internationalen Zusammenarbeit in Teams mehr als ein Oben und Unten. Hierarchien werden von der jeweiligen Unternehmens- und Landeskultur geprägt. Hierarchien wirken auf Kommunikationswege und Entscheidungsprozesse. Wer kann direkt angesprochen werden? Wer nicht? Wem gegenüber kann Kritik direkt geäußert werden und wem gegenüber nicht? Wer entscheidet? Was wird im Konsens entschieden?
8. Tipp: Berücksichtigen Sie den unterschiedlichen Umgang mit Zeit
Verschiedene Zeitzonen und ein unterschiedliches Zeitverständnis in der internationalen Zusammenarbeit erfordern einen bewussten Umgang mit dem Thema Zeit. Klären Sie also vorab im Team wie sie mit Zeit umgehen wollen. Wann sind Telefontermine zu vereinbaren? Aufgrund der verschiedenen Zeitzonen sind hier konkrete Absprachen wichtig und auch ein gewisses Maß an Flexibilität der Teammitglieder ist gefordert. Wie lange darf eine Rückmeldung brauchen? Wann gilt man noch als pünktlich? Soll alles detailliert festgelegt werden oder gibt es viel Raum für Brainstorming? Werden Fehler zugelassen und dann später korrigiert? Oder sollen Fehler frühzeitig ausgeschlossen werden?
9. Tipp: Stolperstein: „Das haben Sie falsch gemacht“
Vermeiden Sie direkte Kritik. In den meisten Kulturen ist indirekte Kritik angesagt. Finden Sie für sich selbst heraus, ob Sie eher der Typ sind, der schon mal recht direkt kritisiert oder dies eher indirekt macht. Kritik wird in vielen Kulturen eher nur angedeutet oder man wartet ab, bis die Stimmung gut ist und dann kann man kritisieren. Wenn direkte Kritik, dann nur unter vier Augen. Oder beziehen Sie in schwierigen Konfliktsituationen eine unabhängige Person mit ein, die von beiden Parteien akzeptiert wird.
10. Tipp: Nutzen Sie das volle Potenzial Ihrer internationalen Teamkolleginnen und -kollegen
Alte Gewohnheiten und neue Ideen und Erkenntnisse, wir brauchen beides um uns weiter zu entwickeln. Und für eine persönliche Weiterentwicklung bietet eine internationale Zusammenarbeit im Team eine hervorragende Chance. Vorausgesetzt, man will sich innerhalb eines internationalen Teams weiterentwickeln. Arbeitet ein Team international erfolgreich zusammen, so kann es Spitzenleistungen erbringen! Denn durch die Vielfalt der Teammitglieder haben Teams in internationaler Zusammenarbeit Potenzial für eine hohe Produktivität.