Qualifizierungsoffensive im Projektmanagement bei der DZ BANK
Effizientes Projektmanagement erfordert Menschen, die es können. Die DZ BANK – nach Bilanzsumme zweitgrößte Bank in Deutschland – startete eine Qualifizierungsoffensive für ihre Projektleiter:innen. Im Interview berichten der Personalentwickler Florian Hess und der Fachspezialist für Projektmanagement Horst Bodenheim von ihren Erfahrungen.
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Das Interview führte Torsten Otto, Leiter Entwicklungsprogramme, Haufe Akademie
Herr Bodenheim, Herr Hess, was genau war Ihr Bedarf in Bezug auf das Projektmanagement bei der DZ BANK zu Beginn der Qualifizierungsoffensive?
Der Fokus der Projektmanagement-Qualifizierung der DZ BANK lag primär auf den internen Prozessen der Projektdurchführung und -administration. Die Projektleiter:innen wurden bisher jedoch nicht durch ein durchgängiges Qualifizierungskonzept bezüglich ihrer Methoden- und Sozialkompetenz unterstützt.
Mit der im Jahr 2013 gestarteten Qualifizierungsoffensive verfolgen wir die weitere Professionalisierung der Projektleiter der DZ BANK. Damit wollen wir eine noch effizientere und bessere Durchführung von Projekten erreichen. Die rollenbasierte und modular an den Projekterfordernissen ausgerichtete Qualifizierung verfolgt im Wesentlichen zwei Ziele: zum einen, die Bedarfs- und marktgerechte Optimierung des bestehenden Qualifizierungsangebotes unserer Projektleiter:innen (inkl. Zertifizierung). Damit möchten wir die Projektkultur auf Best-Practice-Niveau stärken. Zum anderen, wollen wir aktuelle und zukünftige Projektleiter:innen anforderungsorientiert weiter qualifizieren und Projekte dadurch optimal besetzen.
Warum haben Sie sich für die Haufe Akademie als Partner entschieden?
Wir haben eine Marktevaluation durchgeführt und potentielle Schulungspartner identifiziert. Die Beurteilung der Anbieter erfolgte auf Basis des jeweiligen Angebots und einer Anbieterpräsentation. Wichtig war uns auch die Vorstellung einer Auswahl von potentiellen Trainer:innen für die jeweiligen Themengebiete im Rahmen des Qualifizierungskonzepts. Die Entscheidung für die Haufe Akademie war einstimmig. Überzeugt haben uns vor allem die hohe Bereitschaft der Haufe Akademie, auf spezielle Anforderungen der DZ BANK einzugehen, die nachgewiesene Kompetenz der Trainer:innen und das stimmige Zertifizierungskonzept.
Horst Bodenheim – blickt mittlerweile über 30 Jahre auf das Thema Projektmanagement zurück, vornehmlich als Projekt- und Multiprojektmanager, aber auch einige Jahre als freiberuflicher Trainer und Dozent. Aktuell verantwortet er als Fachspezialist Projektmanagement unter anderem die Projektmanagement-Qualifizierung der DZ BANK-Projektleiter.
Florian Hess – verantwortet neben internen Weiterbildungsangeboten in den Themen IT, Digitalisierung und Innovation und dem Lernportal auch die Projektleiter-Qualifizierung auf Seiten der Personalentwicklung und ist seit 13 Jahren in unterschiedlichen Projekten und PE Themen in der DZ BANK als Experte Personalentwicklung tätig.
Das Qualifizierungsprogramm bei der DZ BANK startete in 2013 und wurde seitdem ständig erweitert. Warum läuft es bereits so lange?
Die Nachfrage nach der Projektmanagement-Qualifizierung ist unverändert hoch und bestätigt somit Bedarf und Qualität. Die gute Mischung aus erprobten Bausteinen und individuell an unsere Anforderungen angepassten Formaten zusammen mit Neukonzeptionen hat sich bewährt. Es wurden seit 2013 bereits über 300 Teilnehmer:innen aus allen Bereichen der Bank zertifiziert.
Der ganzheitliche Ansatz von Projektmanagement-Methoden sowie Motivations- und Führungsthemen bringt unserer Projektorganisation einen hohen Mehrwert. Der stimmige Mix von Theorie und Praxis sowie die aktive Schnittstelle zu den Anforderungen der DZ BANK, werden durchweg positiv bewertet. Das Feedback der Teilnehmer:innen bestärkt sowohl die Ausrichtung als auch die Konzeption.
Die Haufe Akademie gewährleistet für uns Marktkonformität und Aktualität. Kurzfristige Anpassungen bzw. Aktualisierungen werden zeitnah umgesetzt. Der Bezug zu unseren spezifischen Themen sowie eine laufende Qualitätssicherung werden durch eine aktive Rolle der DZ BANK im Projekt sichergestellt.
Welche Erkenntnisse nehmen Sie als Fach-/Personalentwickler aus der kontinuierlichen Schulung mit?
Die kontinuierliche Schulung ermöglicht uns eine konstante Überprüfung der Marktkonformität inklusive der sich ändernden Anforderungen der DZ BANK. Eine aktive Begleitung seitens der DZ BANK gewährleistet darüber hinaus eine fortlaufende Qualitätssicherung der Konzepte, Trainings und Trainer:innen.
Im Laufe der Zeit erwerben die externen Trainer:innen immer tiefere Kenntnisse unserer internen Prozesse. So werden die Trainings noch besser auf unsere konkreten Anwendungsfälle zugeschnitten.
Vorher-Nachher: Welche Erfolge kann die Qualifizierungsoffensive bisher für Sie verzeichnen?
Die Professionalität der Projektverantwortlichen und -beteiligten ist heute höher. Besonders erfreulich ist der direkte Transfer des erworbenen Wissens in die Praxis. In der Projektorganisation profitieren wir von einer höheren Methoden- und Prozesskompetenz. Dazu gehört auch, dass die Mitarbeitende ein besseres Verständnis der Projektprozesse der DZ BANK haben.
Projektportfolio-Management und Projektmanagement sind bei uns heute viel enger verzahnt als früher. Eine deutliche Verbesserung können wir auch bei der Qualität der Liefergegenstände (z. B. Projektdefinition, Planung, Risikomanagement) feststellen. Darüber hinaus sind wir heute in der Lage, Projektleiter-Positionen differenzierter und vor allem erfolgreicher zu besetzen.
Aufgrund der Tatsache, dass schon sehr viele Projektbeteiligte an den Trainings teilgenommen haben und ihre Erkenntnisse in ihre jeweiligen Teams tragen, setzt sich mehr und mehr so etwas wie eine „einheitliche Sprache“ durch. Das macht die Projektarbeit auf Dauer leichter.
Vor allem aber sehen wir eine positive Entwicklung im Selbstbild und in der Motivation der Rolle „Projektleiter“.
Was würden Sie anderen Personalentwicklern raten, die ein umfassendes Qualifizierungsprojekt durchführen möchten? Welche „Do’s“ und „Don’ts“ gilt es Ihrer Ansicht nach zu beachten?
Wie empfehlen vor allem, das Hauptaugenmerk bei der Anbieter:innen-Auswahl auf die Auswahl der Trainer:innen zu legen. Mit einer Prüfung bzw. Zertifizierung am Lehrgangsende kann der Praxistransfer signifikant erhöht werden. Und ganz allgemein lohnt es sich, auf eine kontinuierliche Begleitung und Qualitätssicherung der Konzepte, Trainings und Trainer:innen zu achten.
Unsere Praxis hat gezeigt, dass eine feste Lehrgangsstruktur besser funktioniert als das „Cherry Picking“ einzelner Themen. Es ist auch nicht immer sinnvoll, auf jedes Einzel-Feedback gleich mit Anpassungen der Konzepte zu reagieren, sondern eher Tendenzen der einzelnen Bausteine kontinuierlich im Blick zu haben, um dann eventuell passende Maßnahmen abzuleiten.
Und schließlich kann es zielführender sein, die Trainings nicht in unmittelbarer Nähe zum Arbeitsplatz durchzuführen.
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