#3: Selbstbewusstsein | Tipps für den Karriere-Sprung

Angelika und #HerPerspective im Interview (Teil 3)

Selbstbewusstsein wirkt sich auf unser Standing, Gehalt und die Karriere aus! Daher wollen wir von #meandmyjob uns über unsere mutigen Schritte und selbstbewussten Momente unterhalten und gegenseitig inspirieren.

In Teil #1 der Interview-Reihe mit Angelika Schulz ging es darum, dass selbstbewusstes Auftreten Mut braucht und warum es sich lohnt sich mutig mit den eigenen Zielen auseinanderzusetzen.   

In Teil #2 derselben Interview-Reihe ging es darum, wie wertvoll mentale Vorbereitung für eine sinnvolle Veränderung im Beruf hin zu mehr Erfüllung & Erfolg wirklich ist.

Hier finden Sie die Fortführung des Interviews mit Angelika. Jetzt geht es um konkrete Tipps aus ihrer persönlichen Perspektive (#herperspective eben), welche natürlich wieder mit Expertentipps verbunden werden. Viel Freude und Inspiration beim Lesen! 



Kerstin Schreck: „Du hast dich intensiv damit beschäftigt, wie dein Traumjob aussehen könnte. Wie ist es dann im echten Leben weitergegangen? Welche Schritte hast du unternommen, um deine Wünsche in die Realität zu holen?“
Bild: Angelika Schulz

Angelika Schulz: „Mit dem klaren Bild von dem, was ich will, habe ich dann eine Agentur in Berlin gefunden, die mich auf Werte-Ebene total begeistert hat. Im Bewerbungsgespräch habe ich meinen Mut zusammengenommen und dem Geschäftsführer gesagt: Ich will Führungsverantwortung, ich will mich voll und ganz einbringen und bin von Herzen motiviert. Was ich nicht wusste: Er suchte jemanden, der die gesamte Unit leitet und das Gesicht nach außen ist. Daraufhin meinte ich dann frech: „Ein Gesicht habe ich!“ Und so kam ich in Windeseile zu meinem Traumjob. Ich glaube, ich habe mit meiner selbstbewussten Art und mit meiner Leidenschaft überzeugt. Das macht mich stolz, denn daran habe ich hart gearbeitet. Selbstbewusstsein kommt ja nicht von allein. Ich glaube wir haben alle die Aufgabe, darauf zu fokussieren, was wir können, wollen und verdient haben.

Kerstin: „Warst du nicht unsicher, dass du die Aufgabe nicht erfüllen kannst?“

Angelika: „Oh doch! Ich habe da immer zwei Stimmen in mir. Die eine sagt: „Bist du des Wahnsinns!?“, und die andere erinnert sich an die mutigen Momente in meinem Leben und sagt: „Berge sind da, um erklommen zu werden! Außerdem muss ich nicht alles wissen, aber ich kann alles lernen.“ Und das stimmt wirklich.  

Photo by James Healy on Unsplash

Man könnte sagen, dass ich durch diesen Schritt ein Vakuum erzeugt habe – er war ja wirklich riesig. So konnte ich mich nicht in Babyschritten entwickeln, sondern musste den Raum ausfüllen und sehr schnell in die neue Rolle hineinwachsen. Schließlich hatte ich keine andere Wahl. Es ist unglaublich, was sich da in den letzten Monaten alles getan hat!“

Kerstin: „Hast du das alles allein hinbekommen oder hattest du Unterstützung auf dem Weg?“

Angelika: „Ich hatte großartige Unterstützung! Wenn ich unsicher werde, frage ich mich immer: Von wem würde ich jetzt am liebsten lernen? Ich glaube, wir fragen oft die falschen Menschen um Rat. Wir sollten nur Tipps von Menschen einholen, die da sind, wo wir gerne hin wollen. Dann ist mir eine sehr erfolgreiche und lebensfrohe Frau in meinem Netzwerk eingefallen. Als ich ihr sagte, dass ich daran zweifle, ob die Director-Nummer nicht zu groß für mich ist, sagte sie mir: „Angie, wenn ich immer nur den Job gemacht hätte, den ich schon konnte, wäre ich niemals da, wo ich jetzt bin.“ Das hat mir Mut gemacht. Und sie hatte Recht! Der Sprung hat sich sowas von gelohnt!“

Kerstin: „Was wären deine wichtigsten Tipps für andere Frauen?“
  1. Trau dich! Manchmal muss man mit Selbstbewusstsein etwas tun, das man (noch) nicht perfekt kann.
  2. Hol dir Mentoren – und zwar Menschen, die dich aufrichtig beeindrucken und da sind, wo du hin willst.
  3. Steh zu deinen Stärken und bleib dir treu. Nur, wenn Leidenschaft in dir steckt, kann der Funke auch überspringen.
  4. Lass dich von einem Rückschlag nicht unterkriegen. Schlechtes Feedback kann an 1.000 Dingen liegen, die nichts mit dir zu tun haben (sollte man – by the way – auch nicht immer persönlich nehmen 😉). Wenn ich zum Beispiel Posaune spiele, aber zwischen den Querflöten sitze, mache ich wahrscheinlich nur „Krach“. In einem anderen Orchester könnte ich richtig glänzen. Also: Nie von einem Setting vom Weg abbringen lassen! Und ab und zu mal das Orchester zu wechseln, kann Wunder wirken!
  5. Du musst nicht alles wissen – aber du kannst alles lernen. Wir leben im Jahr 2020 – immenses Wissen ist jederzeit verfügbar und auch die Menschen in unserem Netzwerk können uns weiterhelfen. Lass dich nicht davon entmutigen, wenn dir Fachwissen oder Fähigkeiten fehlen. Wenn du etwas noch nicht kannst, recherchiere, wo und wie du es lernen kannst. Wenn du stets bereit bist, etwas Neues dazu lernen, kann dich niemand aufhalten – nur du selbst.
Kerstin: „Vielen Dank für deine Tipps und die Einblicke!“



Experteninput von Christa-Marie Münchow (Coach und Führungskräfte-Trainerin)

Die Tipps (1-5) kann ich alle nur bestätigen! Meine Ergänzungen dazu wären:

1. Sein vs. Handeln: Mach Dir bewusst, dass Du nicht selbstbewusst sein oder Dich so fühlen musst, um selbstbewusst zu handeln. Tue  einfach so, als wärst Du es für den Moment. Verhandele mit Deiner inneren Perfektionistin, dass sie für diese Angelegenheit mal Urlaub macht.

2. Mentoren finden: Mentoren kannst Du in Deinem Umfeld finden, schau Dich um. Auch ein Coach ist eine gute Idee. Auch Angelika könnte als Vorbild eine Mentorin für Dich sein. Frage Dich einfach: Was würde Angelika jetzt tun? Höre nicht auf die Menschen in Deinem Umfeld, die sich selbst nichts zutrauen, sie meinen es vielleicht gut, sind jedoch im „geht nicht“-Modus gefangen und nehmen Dir ungewollt Energie.

3. Leidenschaft & Erfolg: Halte den Fokus auf das was Du liebst und füge Dich nicht in etwas ein, was nicht zu Dir passt. Menschen blühen dort auf, wo sie ihre Werte und Wünsche leben können. Der Erfolg kommt dann garantiert.

4. Rückschläge sind Gelegenheiten, um zu trainieren. Jedes NEIN ist ein Pflasterstein auf Deinem Weg zu einem JA. Suche Dir für Rückschläge ein eigenes Refraiming /positiven Glaubenssatz, der Dich ermutigt weiter zu machen, statt aufzugeben.

5. Immer weiter lernen: Die Fähigkeit immer wieder neu zu lernen und auch mit Unsicherheit umgehen zu können, ist in der heutigen Zeit ein Grundbaustein zum Erfolg.  Neugierde und Offenheit macht viel erfolgreicher als zu denken ‚Ich kann ja schon alles‘. Diese Form von Selbstbewusstsein ist gefährlich, weil sich das Wissen, das wir brauchen um im Job gut zu sein, sehr schnell verändern kann.

Wie kommt es zu großen Sprüngen in der Karriere und zu Selbstvertrauen?
Angelika ist ein wundervoll lebendiges Beispiel für Selbstermächtigung. Was wir von ihr lernen können ist: Es liegt immer an uns selbst, den eigenen Weg in die Hand zu nehmen! Ich erlebe leider immer noch, dass viele Frauen im „Prinzessinnenmythos“ gefangen sind. Sie wollen entdeckt werden und selbst dann geben sie ihren Selbstzweifeln zu viel Raum und schwächen sich damit.


Hier noch ein abschließender Gedanke von mir, Kerstin Schreck, die ich das Interview geführt habe:

Was mich besonders am Gespräch mit Angelika inspiriert hat: Es liegt an dir selbst, deinen Weg in die Hand zu nehmen! Hätte Angelika darauf gewartet, dass man ihr langsam die Karriereleiter anbietet, wer weiß ob sie jemals eine so hohe Position bekommen hätte – oder einen Job mit Leidenschaft!

Gleichzeitig war es für sie wichtig, die Spannung auszuhalten. Zwischen einer Welt, die dir sagt: „Du kannst es nicht“, und dem Vertrauen, dass da noch was geht. In diesem Zwiespalt selbstbewusst zu bleiben, daran zu glauben, dass man Potenzial hat und es gegen alle negativen Stimmen weiterzuentwickeln – das hat mich beeindruckt.

Bild: Mika Baumeister / Unsplash

Denn so ganz easy peasy sind solche Erfolgs-Geschichten im Kern nie. Aber, wenn man es schafft, in den harten Zeiten zu lernen, bei sich zu bleiben und den eigenen Wert nicht in Frage zu stellen, kann Unglaubliches am Ende herauskommen. Und was ich mir da von meinem ganz persönlichen Netzwerk wünsche: dass wir (Frauen) uns darin ermutigen und uns gegenseitig an unsere Stärken erinnern!

Also, was wäre dein „Traum-Job“, wenn auch du einmal groß träumst? Wahrscheinlich ist er gar nicht so unerreichbar, wie es vielleicht erst einmal scheint… 


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Titelbild von Sammie Vasquez / Unsplash

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