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Learntec 2024 – Im Zeichen von KI

von
Alexandra Abletshauser
Veröffentlicht am

Nach den regnerischen Tagen rund um Pfingsten fand die Learntec bei sommerlichen Temperaturen statt. Die Stimmung war unter den Besucher:innen ebenso sonnig. Die Vorträge gut besucht. In den Pausen luden Food Caravans, Liegestühle und Hängematten zum Verweilen und Austauschen ein.  

KI war sehr präsent - vom Robotor-Hund bis zum Learning Companion

Künstliche Intelligenz ist nicht mehr wegzudenken. Dennoch war es eine Überraschung, KI bereits so präsent auf der Learntec zu erleben. Sei es in Form eines Roboter-Hundes bis zu SILC, dem Smart Interactive Learning Companion.

SILC – der sprechende Learning Companion

Vorgestellt wurde beispielsweise SILC, ein Lernavatar und Chatbot zugleich, der sowohl spricht als auch schreibt.  

SILC lässt sich auf viele Arten trainieren. Es generiert sein Wissen z.B. aus Chatprotokollen, Notizen, Transkripten, aber auch aus Interviews. So können Mitarbeiter:innen, die das Unternehmen verlassen, mit SILC Interviews führen. SILC speichert das Wissen ab und generiert daraus automatisch vielfältige Wissenstest und –nuggets. So wird Wissen in den Unternehmen weitergegeben, nach dem Mitarbeiter:innen ausgeschieden sind.  

Individueller Weiterbildungsplan dank KI

Die Peers Solution Software verwendet KI, um Lerninhalte passend zu Wissenslücken zu matchen und so Kompetenzprofile von Mitarbeiter:innen zu erweitern.  

Wie genau das funktioniert, veranschaulichten die Vortragenden am Beispiel eines Basketballspielers. Zunächst wird ein Profil erstellt: Was muss der Spieler können? Danach folgt ein Skills-Assessment: Was kann der Spieler bereits? Was kann er noch nicht? Danach wird das Assessment ausgewertet, dem Profil gegenübergestellt und ein individueller Trainingsplan erstellt.  

Die Haufe Akademie war mit zahlreichen Vorträgen und Expert:innen bei der LEARNTEC 2024 vertreten.

Unsere LXP in der Anwendung bei Commerzbank und Rewe

Wir von der Haufe Akademie waren auch mit zwei Kund:innen vor Ort. Commerzbank und Rewe nutzen beide unsere LXP. Beide Bühnenvorträge waren gut besucht. Die Fragerunden im Anschluss zeigten das große Interesse der Zuhörer:innen.

Mit cliX lernen, was DU willst

Die Commerzbank lädt ihre Mitarbeiter:innen zum eigenverantwortlichen Lernen mit dem Appell: “Lern doch, was DU willst!” Den Wechsel von passiver zu aktiver Lernkultur verglich Artur Buchmüller von der Commerzbank mit dem Unterschied von Beifahrer zu alleinigem Fahrer: “Wenn Sie 20 Jahre Beifahrer waren, dann wollen Sie nicht auf einmal mit dem gleichen Auto selbst fahren. Außer man bekommt ein tolles neues Auto.” Die LXP, oder cliX, wie sie bei der Commerzbank heißt, ist das neue Lernauto für die Mitarbeiter:innen.  

Darüber hinaus dürfen Mitarbeiter:innen selbst entscheiden, was sie lernen wollen und welche Skills sie verbessern möchten. Dafür stehen ihnen pro Quartal 8 Stunden digitales Lernen mit der LXP zur Verfügung.  

cliX ist Programm: dank des SSO gelangen die Mitarbeiter:innen mit nur einem Klick auf die LXP und können direkt mit dem Lernen loslegen.  

Voneinander und miteinander lernen: LXP bei Rewe Digital

Denken Sie bei Rewe Digital an elektronisches einkaufen oder online einkaufen? Sie liegen daneben. Hinter Rewe Digital verbirgt sich die digitale Infrastruktur von Rewe. Die IT-Umwelt ist sehr dynamisch. Die IT-Expert:innen sind immer auf den Zehenspitzen, um schnell reagieren zu können. Rewe Digital suche daher eine Lernplattform, die die Bedürfnisse der IT-Expert:innen im Fokus hat.  

Das Autorentool der LXP macht das Teilen von Wissen äußert leicht. Durch die intuitive und einfache Bedienung können die IT-Expert:innen schnell und effizient ihr Wissen teilen und neue Lerninhalte erstellen. Ganz nach dem Motto: Wer selbst neues Wissen erklären und teilen kann, hat es wirklich verinnerlicht.

Rewe Digital verwendet die LXP zum Beispiel für das technische Onboarding von neuen Mitarbeitenden. Sowie für Technisches Coaching. Hier zeigen IT-Expert:innen ihren Kolleg:innen, wie man im Team gemeinsam Programme entwickelt.

Klassiker waren auch dabei mit Microlearnings und Cyber-Sicherheit

Neben all den Neuerungen gab es auch Klassiker auf der Learntec. So zeigte ein Vortrag anhand einer Lego-Ente wie vielfältig Microlearnings selbst erstellt, kombiniert und ergänzt werden können.  Eine Lernreise lässt sich so einfach zusammenstellen wie eine Playlist auf Spotify.  

Der Evergreen Cybersecurity war ebenfalls vertreten – immer noch wird Cybersecurity in Unternehmen unterschätzt.  Ein Highlight war hier der Use Case mit einer gefälschten E-Mail-Adresse der Sparkasse München. Der Clou: das erste “a” war ein kyrillisches “a”, während das zweite “a” ein lateinisches war. Wer hier nicht ein zweites, drittes oder sogar viertes Mal hinschaut, übersieht diesen Fehler sicher. Es lohnt sich daher immer, in Cybersecurity zu investieren und Mitarbeiter:innen zu trainieren: Fast alle schwerwiegenden Cyberangriffe starten bei den Mitarbeiter:innen.

KI macht vieles einfacher, aber den Menschen nicht obsolet

Die Vorträge auf der Learntec haben die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von KI aufgezeigt. Gleichzeitig wurde auch deutlich, dass die Komponente Mensch unentbehrlich ist und immer die Qualität der Ergebnisse überprüfen muss.  

KI kann vieles, aber keine Qualitätskontrolle. Mitarbeiter:innen müssen ihre Fachkenntnisse weiterentwickeln. Und sich in Future Skills wie Datenkompetenz und Veränderungsmanagement gut aufstellen. Nicht zu vergessen: immer mit einer Prise Neugierde.  

Die Aufgaben der Personalentwicklung haben sich auch gewandelt. Heutzutage ist die PE vielmehr Coach und Lernbegleiter. Darüber hinaus braucht auch die PE andere Skills als früher:  

  • Marketing Skills, um die Lerninhalte an die Mitarbeiter:innen zu bringen
  • Skills im Medien Design, um Inhalte so zu gestalten, dass sie die Aufmerksamkeit halten
  • Skills im Projektmanagement

Führungskräfte sind der Schlüssel für eine erfolgreiche Lernkultur

Viele der Expert:innen vor Ort sahen auch die Führungskräfte besonders gefordert. Jede gute Veränderung braucht eine sichere Begleitung durch und vertrauen zur Führungskraft. Kommunikation ist hier das A und O.

Auf die besondere Rolle der Führungskräfte gingen auch Basti Koch, sparks, und Kristina Enderle da Silva, Neues Lernen, in ihrem sparks Fireside Chat ein. Psychologische Sicherheit ist ein essenzieller Faktor für eine erfolgreiche Lernkultur. Mitarbeiter:innen müssen Vertrauen zu ihren Führungskräften haben, um sagen zu können: Das weiß ich nicht, zeigt es mir. Oder: Das kann ich nicht, ich möchte es lernen.  

Fazit: Lerntechnologie bindet KI ein, die Komponente Mensch bleibt essenziell

Die Learntec hat gezeigt, dass sich KI vielfältig einsetzen lässt. Gleichzeitig wurde deutlich, dass KI den Menschen nicht ersetzen kann, nur ergänzen. Ich bin gespannt auf die nächste Learntec. Ob wir sie noch in Präsenz besuchen werden? Oder schon unsere Avatare oder Hologramme vor Ort sein werden?

Alexandra Abletshauser

Alexandra Abletshauser ist Content Marketing Managerin für den Bereich Corporate Learning Solutions.

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