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T-Shaped Professionals: Mit der LXP in die Tiefe und in die Breite weiterbilden

Lesezeit: 5 Min

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Monja Eberlein ist seit 2022 bei der Haufe Akademie. Davor hat sie als Projektleiterin und Consultant mehr als 30 Industrieunternehmen unterschiedlichster Branchen, vom Mittelstand bis zum Konzern, bei der Umsetzung ihrer digitalen Transformationsprojekte begleitet. Ihre Herzensthemen sind Lerntechnologie, digitales Lernen, sowie Informations- und Wissensmanagement.  

In diesem Interview spricht Monja Eberlein über agiles Lernen mit der LXP und die Entwicklung zu T-Shaped Professionals.

Monja, first things first: Was sind T-Shaped Professionals und warum sind sie für Unternehmen eigentlich interessant?

Monja Eberlein: Okay, fangen wir mal mit dem „Was“ an: Das „T“ steckt in T-Shaped, weil es das Skill-Set verbildlicht, über das entsprechende Talente verfügen. T-Shaped Professionals sind Menschen, die über einen ausgewogenen Mix an tiefergehendem Expertenwissen in einem oder mehreren Themen (senkrechte Achse im T), aber zugleich auch über ein breites Know-how in anderen Wissensdomänen (horizontale Achse im T) verfügen. Sie sind Generalist:innen und Spezialist:innen in einem.  

Viel spannender ist aber deine Frage, warum das für Unternehmen interessant ist: Die meisten Unternehmen wissen heute nicht, welche Herausforderungen morgen auf sie zukommen und welche Fähigkeiten sie dafür innerhalb ihrer Organisation zukünftig benötigen werden.  

T-Shaped Professionals als Schlüssel

T-Shaped Professionals können hier ein Schlüssel sein, weil sie sich verhältnismäßig leicht kurzfristig auf neuartige, nicht vorhersehbare Herausforderungen und veränderte Aufgabenprofile einstellen können. So können sie ihr Unternehmen dabei unterstützen, auch unter veränderten Rahmenbedingungen weiterhin erfolgreich zu sein.

Das Thema „T-Shaped“ begegnete dir auch in deiner Rolle als Strategin für die Learning Experience Plattform. Welche Vorteile siehst du in einer LXP für Unternehmen, die mehr T-Shaped Professionals entwickeln möchten?

 Monja Eberlein: Der größte Vorteil liegt vermutlich in der DNA der Lösung: Learning Experience Plattformen wurden entwickelt, um Mitarbeiter:innen die Möglichkeit zu geben, möglichst leichtgängig und eingebettet in ihren Arbeitsalltag so zu lernen, wie es zu ihrem situativen Wissensbedarf und ihren individuellen Interessen passt – ohne komplizierte Genehmigungsprozesse. Mitarbeiter:innen können also selbst entscheiden, welche Inhalte sie interessieren, in welche Themen sie nur kurz reinschnuppern und wo sie ihr Wissen tiefer ausbauen wollen.

Was macht die LXP anders als andere Tools?

Das alleine führt ja aber noch nicht dazu, dass Lerner:innen an ihren T-Shaped Skills auch wirklich arbeiten, oder? Was macht die LXP anders als andere Tools?

Monja Eberlein: Nein, das stimmt. Ganz konkret: Die LXP bündelt als Plattform sämtliche Lernangebote in einer Organisation an einem Ort. Sie bietet den Lerner:innen eine große Formatvielfalt – von kleinen Micronuggets, über umfassendere E-Learning-Angebote oder E-Books bis hin zu ganzen Learning Journeys. Synchron wie asychron. Gleichzeitig animiert die LXP ihre Nutzer:innen dazu, eigene Inhalte einzustellen und zu teilen. Sogenannten User Generated Content.  

In der von uns entwickelten LXP wird der Lernprozess zudem von einem Empfehlungsalgorithmus (Recommender) unterstützt. Basierend auf den angegebenen Interessensgebieten und dem individuellen Nutzungsverhalten, schlägt der Recommender personalisierte Lerninhalte vor. Die individuelle Lernreise endet also nicht nach einem Microcontent zum Thema „Kreativität“ oder einer Learning Journey zu „KI-Prompting“. Sie geht direkt weiter.  

Das spannende an dem Recommender ist auch, dass den Nutzer:innen auch neu hinzugefügte oder besonders beliebte Inhalte angezeigt werden. Unabhängig von den zuvor angegebenen Interessensgebieten. Mitarbeiter:innen sehen so, welche Themen im Unternehmen gerade aktuell sind. Sie werden motiviert, über ihren Tellerrand zu blicken, in unbekannte Themen reinzuschnuppern und neue Wissensdomänen für sich zu entdecken. Kurz gesagt: Sich in der Breite weiterzubilden.  

Vorteile für die Personalentwicklung

Bislang haben wir viel über den/die einzelne:n Lerner:in gesprochen. Wenn wir jetzt mal die Perspektive wechseln: Welche Vorteile bringt die LXP für die Personalentwicklung, wenn es darum geht, T-Shaped Professionals zu entwickeln?

Monja Eberlein: Die Lerner:innen mehr in die Eigenverantwortung zu nehmen, entlastet operativ natürlich auch die Personalentwicklung. Die dadurch gewonnenen Kapazitäten können genutzt werden, um strategische Themen anzugehen.  

Ich hatte kürzlich erst ein Gespräch mit der L&D-Verantwortlichen eines Maschinenbauunternehmens. Sie schilderte mir, dass ihr insbesondere die Statistikdaten der Plattform dabei helfen, Zukunftsthemen für ihr Unternehmen zu definieren und in Fragen der Budgetverteilung, z. B. beim Einkauf von Lerncontent, die reale Nutzung und die konkreten Wissensbedarfe der Mitarbeiter:innen zu berücksichtigen.  

Richtig hellhörig wurde ich allerdings, als sie anschließend erzählte, dass sie mit der LXP endlich eine Möglichkeit gefunden hat, ihrer Organisation eine greifbare fachliche Karriere aufzuzeigen.

Wie das?

Monja Eberlein: Klettert jemand auf der Karriereleiter hierarchisch einen Schritt nach oben, ist das ein greifbarer Karriereschritt, der auch im Lebenslauf unmittelbar sichtbar ist. Bei einer fachlichen Karriere gestaltet sich das mit der Sichtbarkeit und dem Angebot konkreter Karriereschritte meist schwieriger.  

Die Kontaktfunktion in der LXP ist hier der Schlüssel. Mit diesem Feature können Mitarbeiter:innen ihre Expertise in einem Fachgebiet sichtbar machen.

Besagtes Unternehmen schöpft dieses Potenzial voll aus und steuert die Entwicklung von fachlichen Kompetenzen und den Aufbau von Know-how ganz gezielt: Das Unternehmen hat für sich ein Set an Fachthemen definiert, die schon heute für den Unternehmenserfolg entscheidend sind – ihre Kernkompetenzen. Zudem haben sie Zukunftsfelder identifiziert, in denen sie aktiv Know-how aufbauen wollen.  

Was dann folgte ist ein kleiner Geniestreich: Sie haben interne Stellenausschreibungen für ‚Fachexperten‘ und ‚Wissensscout‘ geschaltet. Mitarbeiter:innen können sich auf diese zusätzliche Rolle, unabhängig von ihrer aktuellen Position, bewerben. Ihre Aufgabe wird es zukünftig sein, ihre vorhandene Expertise weiterzugeben, neues Wissen zu ihrem Fachgebiet für die Organisation zu recherchieren und dieses Know-how anschließend über die LXP mit der Organisation zu teilen. Über das Kontaktfeature der LXP stehen die Experten und Wissensscouts zudem anderen Kolleg:innen als Ansprechpartner:in für das jeweilige Fachthema zur Verfügung.  

Mitarbeiter:innen eröffnet sich so eine konkrete fachliche Entwicklungsperspektive, die sichtbar ist – mitunter sogar im Lebenslauf. Und das Unternehmen gewinnt auch: Unternehmensrelevantes Know-how bleibt erhalten und neues Wissen wird aktiv aufgebaut.  

Die ideale Lernkultur für T-Shaped

Zum Abschluss noch eine grundlegende Frage: Wie sieht die ideale Lernkultur in einer Organisation aus, in der Mitarbeiter:innen T-Shaped lernen können?

Monja Eberlein: Ich bin überzeugt, dass eine offene und experimentierfreudige Lernkultur langfristig gesehen Zeit erspart. Unsere Kunden sehen das in der Regel ähnlich: Sie räumen ihren Mitarbeiter:innen freie Lernzeiten ein und ermuntern sie, diese auch voll auszuschöpfen. Unternehmen bieten feste Lerntage und unterstützen Lernen im „Moment of Need“, also während der Arbeitszeit, wenn konkret Bedarf besteht. Bei der Haufe Akademie ist das übrigens überhaupt kein Thema: In unseren Arbeitsverträgen steht schwarz auf weiß, dass Lernen Teil unserer Arbeit ist.  

Letztlich hängt eine erfolgreiche Lernkultur immer – und im Kontext T-Shaped ganz besonders – vom Vertrauen in die Mitarbeiter:innen ab: Halte ich sie für mündig genug, selbst zu entscheiden, welche Skills und welches Know-how sie wann brauchen? Vertraue ich darauf, dass meine Teams im Sinne des Unternehmens agieren – in der täglichen Arbeit und im täglichen Lernen?  

Schon heute Vorreiter für morgen sein. Das gelingt Unternehmen, wenn sie mit der LXP ihre Mitarbeiter:innen zu T-Shaped Professionals ausbilden. Lernen wird in den Arbeitsalltag integriert. Mitarbeiter:innen tragen so täglich zum Erfolg des Unternehmens bei – und zu seiner Zukunft. Legen Sie jetzt die Weichen und bleiben Sie wandelbar – mit der LXP der Haufe Akademie und Ihren T-Shaped Professionals.
https://www.haufe-akademie.de/lxp