Interview mit Dr. Lucia Weiger: Wie selbstgesteuertes Microlearning die Zukunft deines Unternehmens prägt
Jeden Tag mehr können“ - sparks ist das Microlearning-Tool der Haufe Akademie, das Future Skills zu Themen wie Kundenorientierung, digitaler Transformation, KI im Business und hybridem Arbeiten vermittelt. Dr. Lucia Weiger gibt Einblicke in das didaktische Prinzip und erklärt, warum Unternehmen jetzt aktiv werden sollten.
Lucia, die Zeit drängt, die neue Arbeitswelt fordert neue Kompetenzen. Doch niemand hat Zeit, diese Kompetenzen zu erlernen. Wie gehen Mitarbeitende und Unternehmen damit um?
In vielen Unternehmen gibt es bereits zahlreiche Weiterbildungsangebote, doch allein die Menge an Lernangeboten kann überfordern. Dann ziehen sich Mitarbeiter zurück, weil ihnen die Orientierung fehlt. Oder aber sie resignieren, weil sie wiederholt auf Hürden treffen, wenn Weiterbildungen zum Beispiel nicht genehmigt werden oder die Zeit für Seminare nicht eingeräumt wird. Das kann frustrieren.
Wie sollte Weiterbildung im Unternehmen stattdessen aussehen?
Lernen im Unternehmen muss vor allem flexibler und individueller werden. Die Anforderungen am Arbeitsmarkt werden immer komplexer. Ein einziges E-Learning zum Thema Digitalisierung bringt da nicht die große Transformation. Stattdessen müssen Unternehmen auf die Entwicklungsbereitschaft ihrer Mitarbeiter vertrauen und ihnen Angebote machen, die für sie und ihren Arbeitsbereich auch wirklich relevant sind. Ein starkes Skillmanagement, das auf die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden eingeht, ist hierbei entscheidend. Denn erst, wenn ein konkreter Lerneffekt im Arbeitsalltag spürbar ist, war die Weiterbildung oder das Lernangebot erfolgreich. Diesen Ansatz verfolgen wir auch mit sparks und nutzen Microlearning, um gezielt auf Future Skills hinzuarbeiten.
Was steckt hinter sparks?
sparks ist ein mobiles Microlearning-Tool, das sich auf kurze Lerneinheiten spezialisiert hat. Die „sparks“ verstehen wir dabei als kleine Funken, die im Alltag inspirieren und die Mitarbeitenden weiterbringen sollen. Das Tolle daran ist, dass unsere Nutzer selbst entscheiden, wann, wo, wie und was sie lernen. Für den einen ist das z. B. das fünfminütige Expertenvideo im Zug auf dem Weg ins Büro. Für die andere das kurze Quiz in der Espressopause.
Vermischt diese Art von Lernen nicht die Grenze zwischen Beruflichem und Privatem? Schließlich hört sich das so an, als sollten Arbeitnehmer:innen auch ihre freie Zeit in ihre Weiterbildung investieren.
Dieser Herausforderung sind wir uns bewusst, wir kennen die Sichtweisen sowohl von Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer. Während Erstere Bedenken haben, dass die Arbeit vor „so viel Weiterbildung“ liegen bleibt, sorgen sich die Mitarbeitenden, dass Weiterbildung „on top“ laufen muss. Aktuelle Zahlen zeigen uns aber, dass die meisten Mitarbeiter vor allem während der regulären Arbeitszeiten mit sparks lernen. Dabei verbringen sie im Schnitt ca. 5 Minuten pro Tag in sparks. Das ist ein Zeitaufwand, bei dem die Arbeit nicht liegen bleibt, der aber, was die Weiterentwicklung angeht, äußerst effektiv ist.
Wie motiviert sparks die Lernenden?
In sparks findet jede einen für ihn oder sie passenden Inhalt. Die Formatvielfalt ist riesig und reicht vom Audio-Snippet bis zum Expertenvideo. Alle Inhalte sind zudem nie länger als 7 Minuten und sind so gestaltet, dass Nutzerdirekt etwas mitnehmen können – falls nötig auch direkt im Moment of Need. Eine Projektgruppe braucht Ideen für ein neues Produkt? In sparks finden NutzerTipps, um im Meeting neue Ideen zu entwickeln. Die Zusammenarbeit in hybriden Teams soll verbessert werden? Auch dafür liefert sparks viele Ideen, Anregungen und praktische Aufgaben, die direkt im Berufsalltag angewendet werden können. Wir verstehen sparks daher wie eine Art Lernbegleiter, quasi ein Coach für die Hosentasche, den die Mitarbeitenden dann herausholen, wenn sie ihn brauchen. Sie lernen also selbstgesteuert, bekommen von uns aber die nötige Orientierung.
Du willst mehr zum Thema erfahren? Im kostenlosen Whitepaper bekommst du alle Informationen, wie das didaktische Prinzip hinter sparks funktioniert.
Und dieses selbstgesteuerte Lernen ist das Lernen der Zukunft?
In gewissem Maße ja. Denn unsere Arbeitswelt wird komplexer – als Unternehmen Weiterbildung zentral steuern zu wollen, ist schlicht zu kurz gedacht. Denn mit der steigenden Komplexität der Arbeitswelt werden auch die Anforderungen immer größer und zugleich individueller. Wenn Unternehmen einen Teil der Entwicklungsverantwortung an die Mitarbeitenden abgeben und ein Angebot bereitstellen, das sich an die verschiedenen Bedürfnisse anpasst, erhalten die Mitarbeitenden viel passgenauere Entwicklungsmaßnahmen und können genau die Skills ausbauen, die sie für ihren Job und ihr Unternehmen wirklich brauchen. Das richtige Skillmanagement, unterstützt durch Microlearning, spielt hier eine zentrale Rolle, um Future Skills effektiv zu entwickeln.
Wie funktioniert das genau?
Wir führen in sparks verschiedene Lehr- und Lernansätze zusammen. In unserem kostenfreien Whitepaper erfährst du alles rund um unser didaktisches Prinzip (AVAR-Prinzip) und wie Lernen in sparks für deine Mitarbeitenden zur täglichen Routine wird.
Misst sparks denn auch den Lernerfolg der Nutzer:innen?
Absolut! Auch beim Lernen ist es wichtig, Fortschritte zu messen und Erfolge sichtbar zu machen. Das ist wie auf einer Reise. Es gibt verschiedene Etappen und Zwischenziele, die zeigen, wie viel Strecke ich schon geschafft habe und wo ich mich gerade befinde. Das ist wichtig für die Orientierung bei der eigenen Weiterbildung. Bei sparks konzentrieren wir uns deswegen auf den individuellen Lernfortschritt. Um beim Bild der Reise zu bleiben: Nicht jede startet am gleichen Punkt, stattdessen sind die Ziele und auch die Etappen verschieden. Bei sparks wählen Lernende Ziel und Tempo selbst. Aber all das funktioniert natürlich nur mit dem entsprechenden Growth Mindset.
Gleichzeitig liefert sparks ein ausführliches Dashboard, welches auf ein effizientes Skillmanagement abzielt und dir als Personalentwicklung einen umfassenden Einblick in eure Lernkultur geben. So erkennt man schnell, welche Themen relevant sind, wo Weiterbildungsbedarf besteht und wie engagiert deine Teams lernen.
Was bedeutet das?
Unter einem Growth Mindset verstehen wir den festen Glauben daran, sich selbst und die eigenen Fähigkeiten kontinuierlich verändern und weiterentwickeln zu können. Dieses Mindset gibt es sowohl auf individueller Ebene als auch auf Unternehmensebene, wenn zum Beispiel eine Kultur des Lernens aktiv gelebt wird. Wer ein Growth Mindset hat, versteht Lernen und Weiterbildung als einen kontinuierlichen Prozess, der einen beruflich und privat das ganze Leben lang begleitet. Diesen Prozess wollen wir mit sparks mitgestalten, indem wir ein Angebot schaffen, das jeden Tag kleine Impulse gibt, sich selbst weiterzuentwickeln. Und indem sich die Mitarbeitenden entwickeln, entwickelt sich auch immer das ganze Unternehmen weiter.
Zu Person:
Dr. Lucia Weiger ist seit 2022 Instructional Designerin bei sparks. Als Pädagogin ist sie daran interessiert, Arbeitnehmer:innen die Lernangebote zu machen, die sie auch wirklich weiterbringen. Dafür denkt sie im Rahmen von New Work gerne „out of the box“ und hat die Herausforderungen des Arbeitsalltags immer im Blick – und springt auchmal selbst vor die sparks-Kamera.
Das Interview führte Marnie Hensler.
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