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Schulungsnachweise: Mehr als ein Stück Papier

Lesezeit: 5 Min
Schulungsnachweise für Sustainability Trainings sind relevant für das CSRD Reporting

Früher war eine Eins auf dem Zeugnis ein Grund zum Feiern – heute sind es Zertifikate und Schulungsnachweise, die stolz auf LinkedIn geteilt werden. Doch sie sind weit mehr als nur ein Aushängeschild. Sie zeigen, dass Unternehmen in die Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden investieren und Wissen gezielt fördern. Damit unterstreichen sie, welchen hohen Stellenwert Weiterbildung in der Unternehmenskultur einnimmt. Sie ist längst mehr als eine interne Maßnahme – als Teil der Geschäftsstrategie kann sie sogar im Nachhaltigkeitsbericht verankert sein. Denn wer seine Belegschaft etwa zu Nachhaltigkeit schult, vermittelt Glaubwürdigkeit und Transparenz gegenüber Stakeholdern und stärkt damit seine Position. Welche Rolle Schulungsnachweise spielen und warum es eine Win-win-Situation für Unternehmen und Mitarbeitende sein kann, beleuchten wir in diesem Beitrag.

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Warum sind Schulungsnachweise und Zertifikate wichtig?

Nachhaltigkeit gewinnt in Unternehmen zunehmend an Bedeutung – und Schulungsnachweise sind mehr als nur ein formales Zertifikat. Sie zeigen, dass Wissen nicht nur vermittelt, sondern aktiv gelebt wird, und unterstreichen eine Unternehmensstrategie, die auf Verantwortung und Glaubwürdigkeit setzt. Ein Schulungsnachweis signalisiert, dass ein Unternehmen und seine Mitarbeiter:innen über die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen, um nachhaltige Praktiken effektiv umzusetzen. Dies stärkt die Unternehmensreputation erheblich, da es zeigt, dass das Unternehmen aktiv in die Weiterbildung seiner Belegschaft investiert. Diese Reputation ist nicht zu vernachlässigen. Denn damit gehen Werte und Emotionen einher, die mit einer Marke verknüpft werden.

Gutes Image ist Gold wert. Nachweisbare Kompetenz erhöht die Transparenz gegenüber Stakeholdern und Investoren, die zunehmend Wert auf Nachhaltigkeit legen und trägt zu diesem guten Image bei. In einem wettbewerbsintensiven Marktumfeld können sich Unternehmen durch zertifizierte Nachhaltigkeitskompetenz von ihren Mitbewerbern differenzieren und somit einen strategischen Vorteil erlangen.

Regulatorische Anforderungen

Darüber hinaus sind Schulungsnachweise unerlässlich, um die Berichterstattung nach der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) zu unterstützen. Die ist mit der Omnibus-Initiative zwar teils aufgeschoben, aber nicht aufgehoben. Es gibt derzeit keine explizite Pflicht, die Belegschaft konkret zu schulen, doch wird von Unternehmen erwartet, ihre Nachhaltigkeitspraktiken umfassend zu dokumentieren. Zertifikate helfen nachzuweisen, dass Mitarbeitende das nötige Wissen besitzen, um die CSRD-Richtlinien korrekt umzusetzen. Dies trägt nicht nur dazu bei, rechtliche Konsequenzen zu vermeiden, sondern unterstützt auch die Erfüllung von ESG-Kriterien und nachhaltigen Entwicklungszielen. Durch die Integration von Schulungsnachweisen in die Unternehmensstrategie können Unternehmen sicherstellen, dass sie eine Vorreiterrolle in der nachhaltigen Unternehmensführung einnehmen.  

Zertifikate dienen somit als Schlüssel, um die langfristige strategische Ausrichtung eines Unternehmens auf Nachhaltigkeit zu unterstützen und zu festigen. Dass sich Unternehmen mit dieser Ausrichtung in die richtige Richtung bewegen, zeigen auch die Ergebnisse der TÜV Weiterbildungsstudie 2024. 67 % der befragten Unternehmen halten Weiterbildungen im Bereich Nachhaltigkeit für wichtig, 41 % bilden ihre Beschäftigten bereits gezielt zum Thema Nachhaltigkeit weiter.

Der Trend ist eindeutig: Nachhaltigkeit gehört fest in die Unternehmensstrategie – und Schulungen sind ein entscheidender Baustein.
Infografik: Bedeutung von Nachhaltigkeit in Unternehmen

Relevanz von Schulungsnachweisen im CSRD Reporting

So ist es nicht verwunderlich, dass auch Schulungsnachweisen eine zentrale Bedeutung zukommt. Sie sind nicht nur ein Beleg für die durchgeführten Schulungen, sondern können auch Bestandteil des Nachhaltigkeitsberichts eines Unternehmens sein. Sie erhöhen die Transparenz und stärken die Glaubwürdigkeit der Berichterstattung. Unternehmen profitieren dabei auf mehreren Ebenen:

  1. Compliance und Risikomanagement: Heute an morgen denken, lautete die Devise. Schulungen helfen sicherzustellen, dass Mitarbeitende die gesetzlichen Anforderungen verstehen und einhalten. Dies reduziert das Risiko von Verstößen und den damit verbundenen Strafen oder möglichen Reputationsschäden.
  1. Effizienz und Genauigkeit: Gut geschulte Mitarbeitende sind besser in der Lage, die erforderlichen Daten effizient und genau zu sammeln und zu berichten. Dies kann den gesamten Berichterstattungsprozess nicht nur erleichtern, sondern auch optimieren und die Qualität der Berichte verbessern. Schließlich sind relevante Kennzahlen in vielen verschiedenen Bereichen eines Unternehmens zu erheben.  
  1. Reputation und Vertrauen: Unternehmen, die in die Schulung ihrer Mitarbeitenden investieren, zeigen Engagement für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung – ein starkes Signal an Investor:innen, Kunden und Kundinnen und andere Stakeholder.
  1. Innovation und Wettbewerbsvorteil: Schulungen befähigen Mitarbeitende dazu, innovative Lösungen für Nachhaltigkeitsherausforderungen zu entwickeln. Das kann dem Unternehmen klare Wettbewerbsvorteile verschaffen.
  1. Mitarbeiterbindung und -motivation: Investitionen in die Weiterbildung der Mitarbeitenden können die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung erhöhen. Denn: Wer sich weiterentwickeln kann, bleibt dem Unternehmen langfristig treu.  
  1. Bessere Entscheidungsfindung: Schulungen fördern ein besseres Verständnis der ESG-Themen, was zu fundierteren Entscheidungen auf allen Ebenen des Unternehmens führen kann.

Inhalte einer CSRD-Schulung

Wenn Nachhaltigkeit alle Bereiche eines Unternehmens angehen und nicht nur im Elfenbeinturm stattfinden soll, dann sind Workshops und Weiterbildungen eine der sogenannten „Low hanging fruits“: Leicht umsetzbar und mit schnellen Effekten  

Die Inhalte einer CSRD-Schulung sind darauf ausgerichtet, den Teilnehmer:innen ein vertiefendes Verständnis der Richtlinien und ihrer praktischen Anwendung zu vermitteln. Diese Schulungen umfassen Informationen über die CSRD-Richtlinien und deren Bedeutung für das Unternehmen. Sie vermitteln, warum es wichtig ist, sich damit zu befassen. Mitarbeitende lernen welche Rolle sie spielen und einnehmen können. Sie haben die Möglichkeit zu erkennen, welchen Einfluss sie haben. Sie sind bedeutende Stellschrauben im ganzen System.  

  • Teilnehmer:innen können beispielsweise im ESG-Management und in nachhaltiger Unternehmensführung geschult werden. So stellen Unternehmen sicher, dass sie in der Lage sind, die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens effektiv umzusetzen.  
  • Praktische Übungen zur Implementierung von Nachhaltigkeitsstrategien sind ebenfalls ein wesentlicher Bestandteil der Schulung, um den Transfer des erworbenen Wissens in die Praxis zu erleichtern.

Unternehmen, die Schulungen in ihre Prozesse integrieren, bereiten ihre Mitarbeitenden optimal auf die Herausforderungen der CSRD-Berichterstattung vor. Schulungsnachweise werden so zu einem strategischen Werkzeug, um die Nachhaltigkeitsziele des Unternehmens zu erreichen und zu dokumentieren. Darüber hinaus ist der Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit immer noch der wichtigste Grund für Investitionen in die berufliche Fortbildung der Belegschaft.

Wie Unternehmen CSRD Schulungen anbieten können

Trotz guter Absichten scheitern viele Weiterbildungen an Terminproblemen oder organisatorischen Hürden - gerade, wenn es darum geht, eine Vielzahl oder sogar alle Mitarbeitenden zu schulen. Digitale Lernformate wie E-Learnings und Microlearnings bieten hier eine flexible Lösung: leicht zugänglich, effizient und individuell anpassbar. Besonders zu komplexen Themen wie Nachhaltigkeit sind kleine, gut strukturierte Lerneinheiten ideal. Digitale Lernlösungen wie beispielsweise das Sustainability College ermöglichen es Unternehmen, Schulungsinhalte gezielt bereitzustellen und den Lernfortschritt nachvollziehbar zu dokumentieren.

Davon profitieren Unternehmen mit dem Sustainability College:

  • Anpassbare Schulungsinhalte und spezifische Reportings: Unternehmen können Schulungsinhalte auf ihre spezifischen Anforderungen zuschneiden, um alle relevanten Themen abzudecken. Detaillierte Reportings dokumentieren den Fortschritt und die Ergebnisse der Schulungen.  
  • Schulungsnachweise und Zertifikate stärken die Glaubwürdigkeit des Unternehmens gegenüber Investoren, Kunden und Kundinnen und anderen Stakeholdern, indem sie das Engagement für Nachhaltigkeit und Weiterbildung demonstrieren. Nachweise über absolvierte Schulungen, die die erworbenen Kompetenzen der Mitarbeitenden belegen, können Bestandteil der Anforderungen zur Einhaltung von Compliance-Richtlinien sein.
  • Integration in bestehende Unternehmensprozesse: E-Learnings und Microlearnings lassen sich nahtlos in bestehende Prozesse integrieren, was den Implementierungsaufwand minimiert und die Akzeptanz bei den Mitarbeitenden erhöht.

Nicht jede Schulung muss für alle Mitarbeitenden gleichermaßen relevant sein. Eine zielgerichtete Fortbildung für ESG-Manager:innen, Führungskräfte oder Abteilungen mit Nachhaltigkeitsfokus stellt sicher, dass Ressourcen sinnvoll eingesetzt werden.  

Zielgruppenorientierte Schulungen:

  • Identifikation der Abteilungen, die von Schulungen profitieren: Bestimmte Abteilungen, wie ESG-Manager:innen und Führungskräfte, profitieren besonders von CSRD-Schulungen. Die Identifikation dieser Zielgruppen kann entscheidend sein für den effektiven Einsatz von Schulungsressourcen.
  • Förderung einer unternehmensweiten Nachhaltigkeitskultur: Schulungsprogramme erweitern nicht nur das Wissen der Mitarbeitenden, sondern fördern auch eine unternehmensweite Kultur der Nachhaltigkeit, die zur Erreichung der Unternehmensziele beiträgt. Zertifikate bieten den Mitarbeitenden Anerkennung für ihre Weiterbildung und können die Motivation und Zufriedenheit erhöhen.

Diese umfassenden Schulungsansätze unterstützen Unternehmen dabei, ihre Mitarbeiter:innen optimal auf die Anforderungen der CSRD vorzubereiten und eine nachhaltige Unternehmensführung zu etablieren.

Fazit: Schulungsnachweise für nachhaltigen Erfolg

Schulungsnachweise sind kein Papierkram, sondern ein klares Zeichen für gelebte Nachhaltigkeit. Als strategisches Instrument helfen sie Unternehmen, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und die Anforderungen der CSRD erfolgreich umzusetzen. Sie zeigen, dass Wissen nicht nur vermittelt, sondern auch angewendet wird.

Gut geschulte Mitarbeitende wissen, wie Nachhaltigkeitsstrategien in der Praxis funktionieren und tragen aktiv dazu bei. Und das zahlt sich aus. Unternehmen erfüllen gesetzliche Vorgaben, steigern ihre Leistungsfähigkeit und verbessern ihre Nachhaltigkeitsbewertungen, während das Vertrauen der Stakeholder wächst. Investitionen in Weiterbildung sichern nicht nur Wettbewerbsvorteile, sondern legen auch die Basis für nachhaltiges Wachstum. Nachhaltigkeit beginnt mit Wissen – und Wissen braucht Nachweise.