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Learning Management System (LMS): Was ist das?

Lesezeit: 5 Min

Lernen ist ein entscheidender Wettbewerbsfaktor für Unternehmen. Das steht fest. Doch wie können Sie Schulungen für Hunderte von Mitarbeitenden organisieren? Wie behalten Sie den Überblick? Und wie stellen Sie sicher, dass Wissen genau dort verfügbar ist, wo es gebraucht wird? Die Lösung ist einfach: mit einem Learning Management System (LMS). Diese digitale Plattform revolutioniert die betriebliche Bildung – vom Onboarding neuer Mitarbeitenden bis zur gezielten Qualifizierung von Fachkräften. Doch was genau macht ein leistungsfähiges LMS aus? Welche Funktionen sind unverzichtbar? Und wie implementieren Sie erfolgreich ein LMS? Antworten auf diese Fragen finden Sie im Folgenden.

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Definition: Was ist ein LMS?

Die Abkürzung LMS steht für den englischen Begriff „Learning Management System”, zu deutsch „Lernmanagementsystem”. Eine LMS-Plattform ist eine Software-Plattform, bei der Lernen mithilfe einer Lernplattform gemanagt wird. Mit einem LMS können Unternehmen Weiterbildungen für ihre Mitarbeitenden professionell gestalten. Vielfältige Lernmaterialien und Schulungsangebote stehen den Mitarbeitenden zentral und digital zur Verfügung, was Zeit und Kosten spart. Ein LMS ist in vielen Unternehmen das zentrale Instrument zur systematischen Qualifizierung und Entwicklung von Mitarbeitenden.

Und so geht's:

Über Admin-Schnittstellen laden Lernverantwortliche Materialien und Lerninhalte hoch. Sie legen zudem fest, welche Inhalte für welche Mitarbeitenden verfügbar sind, zum Beispiel Präsenztrainings, Lernvideos, eigene Inhalte und Kurse von externen Anbietern sowie Internetquellen. Mit einem modernen LMS können Verantwortliche verschiedene Lernwege konzipieren und Lernformate gezielt ausspielen. Dabei unterscheidet man zwischen frei wählbaren Angeboten (on demand) und zugewiesenen Inhalten wie Sicherheitsschulungen oder Unterweisungen, die oft verpflichtend sind.

Wofür werden Learning Management Systeme im Unternehmen eingesetzt?

Die vielseitigen Einsatzbereiche von LMS-Plattformen tragen zur systematischen Kompetenzentwicklung im gesamten Unternehmen bei. So kommt ein LMS bereits beim Onboarding neuer Mitarbeitenden zum Einsatz. Die Plattform ermöglicht einen strukturierten und effizienten Start im Unternehmen. 

Besonders wichtig sind Learning Management Systeme für verpflichtende Schulungen wie Compliance-Trainings oder die zunehmend relevante KI-Kompetenzentwicklung. Im Bereich der Mitarbeiterentwicklung unterstützt ein System für das Lernmanagement gezielt Re-Skilling- und Up-Skilling-Maßnahmen, um Beschäftigte für neue oder erweiterte Aufgabenbereiche zu qualifizieren. 

Nicht nur intern, sondern auch extern kommen Learning Management Systeme zum Einsatz, beispielsweise für Produktschulungen für Vertriebspartner:innen. Durch diese vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten trägt eine LMS-Software wesentlich zur systematischen Kompetenzentwicklung im gesamten Unternehmensumfeld bei.

LMS-Einsatz für Produktschulungen bei Lexware

Ziele

  • effiziente Schulung des Netzwerks aus über 350 Vertriebspartner:innen
  • zentrale und digitale Vermittlung von Produktwissen

Herausforderungen

  • Umstellung von Präsenz- und Hybridschulungen auf digitale Formate
  • Notwendigkeit der differenzierten Bereitstellung von Inhalten für verschiedene Partnerstufen (Gold, Silber, Lexoffice)

Lösung

  • Implementierung des LMS der Haufe Akademie mit rollenbasierter Zugriffssteuerung
  • zentrale Verwaltung von Partnerzertifizierungen, Schulungen und Produktinformationen
  • Bereitstellung unterschiedlicher Schulungsinhalte und Prüfungen je nach Partnerstufe

Vorteile

  • zentrale Kommunikation von Produkt- und Fachwissen
  • jederzeit einsehbare Informationsstände der Partner:innen
  • reduzierter Administrationsaufwand und optimierte Prozesse
  • Stärkung der Marke durch einheitliches Design und intuitive Bedienung

Ergebnisse

  • gesteigerte Professionalität im Partnernetzwerk
  • verbesserte Vertriebsergebnisse

Download der Case Study mit Lexware

Was sind die Vorteile eines LMS?

Ein modernes LMS im Unternehmen bietet heute eine hochprofessionelle Infrastruktur, die sich auch für komplexe Lernszenarien und Qualifizierungsansprüche eignet. Der Einsatz eines LMS bringt Vorteile für verschiedene Personengruppen im Unternehmen:

  • für die Mitarbeitenden und ihre Teamleiter:innen
  • für die Personalentwicklung und Human Ressource (HR)
  • für das Unternehmen insgesamt

Gerade Mitarbeitende profitieren von einem modernen LMS, weil die Benutzeroberflächen und Inhalte intuitiv und ansprechend sind. Die Benutzerfreundlichkeit ist hoch und Informationen sind didaktisch und methodisch sehr gut aufbereitet. Moderne Lerninhalte sorgen zusätzlich durch Interaktion und Gamification-Elemente für Merkfähigkeit und Lernmotivation, was der Personalentwicklung insgesamt und letztlich auch dem Unternehmen hilft. Eigeninitiative, Selbstbestimmtheit und spielerische Elemente rufen eine veränderte Einstellung zum Lernen hervor. Dadurch können Lernende eine neue Einstellung entwickeln oder eine Veränderung der Lernkultur im Unternehmen angestoßen werden. Auch, weil Mitarbeitende selbständig auf Angebote abseits des Pflichtprogramms zugreifen können.

Vorteile eines LMS - Auflistung von 8 Punkten, u.a. Merkfähigkeit, Gamification, Lernpfade, Pflichtschulung

Welche Funktionen hat ein LMS?

Ein Learning Management System bietet zahlreiche Funktionen, die die strukturierte Weiterbildung in Ihrem Unternehmen unterstützen. Zu den zentralen Funktionen zählen:

Bildungscontrolling & Monitoring

  • Lernstandskontrolle: Überwachung und Nachverfolgung von Lernfortschritten für Personalentwickler:innen und Mitarbeitende
  • Reporting: Erstellung umfangreicher Statistiken, Analysen und Berichte zu Lernaktivitäten
  • Qualifikationsmanagement: systematische Erfassung und Verwaltung von Fähigkeiten und Zertifikaten
  • Cockpit-Funktion: transparente Visualisierung von Lernfortschritten für einen einfachen Überblick

Inhaltsverwaltung

  • Blended Learning: Kombination von Präsenzveranstaltungen, Online-Schulungen und digitalen Formaten
  • Formatvielfalt: Integration unterschiedlicher Medienformate wie Videos, Web Based Trainings (WBT), Podcasts und Webinare
  • Lernpfade: Erstellung individueller Lernwege mit verschiedenen, aufeinander aufbauenden Lernformaten
  • Schnittstellen: Einbindung externer Inhalte über standardisierte Formate wie SCORM oder LTI
  • Autorentool: Erstellung eigener Lerninhalte per Drag & Drop ohne Programmierkenntnisse
  • Mehrsprachigkeit: Bereitstellung von Inhalten in verschiedenen Sprachen, typischerweise Deutsch und Englisch

Compliance & rechtliche Absicherung

  • Pflichtschulungen: Management von obligatorischen Schulungen zu Themen wie Datenschutz und Arbeitssicherheit
  • Erinnerungssystem: automatische Benachrichtigungen für fällige oder ablaufende Unterweisungen
  • Dokumentation: rechtssichere Aufzeichnung von absolvierten Schulungen und Zertifizierungen
  • Nachweisführung: lückenlose Beweiskette für die Teilnahme an Pflichtunterweisungen

Lernprozess & Benutzerfreundlichkeit

  • Benutzeroberfläche: intuitive Bedienung für verschiedene Nutzergruppen
  • Gamification: Einsatz spielerischer Elemente zur Steigerung der Lernmotivation
  • Mobile Optimierung: Anpassung für flexibles Lernen auf verschiedenen Endgeräten
  • Personalisierung: individuell angepasste Lernerfahrungen für alle Nutzenden
  • Adaptives Lernen: automatische Anpassung der Lerninhalte entsprechend individueller Bedürfnisse
  • Erfolgsnachweise: Ausstellung von Zertifikaten für erfolgreich abgeschlossene Lerneinheiten

Administration & Veranstaltungsmanagement

  • Kursmanagement: zentrale Verwaltung aller Lernformate und -inhalte
  • Nutzerverwaltung: Organisation von Teilnehmenden
  • Veranstaltungsmanagement: Planung und Koordination von Workshops, Seminaren und Trainings
  • Ressourcenplanung: Verwaltung von Trainer:innen, Räumen und Lernmaterialien
  • IT-Integration: nahtlose Einbindung in bestehende IT-Infrastruktur, etwa durch Single Sign-On (SSO)

Welche Kriterien gelten für die Auswahl eines LMS?

Bei der Auswahl eines Lernmanagementsystems sollten Sie verschiedene LMS-Anforderungen berücksichtigen, um eine zukunftssichere und bedarfsgerechte Entscheidung zu treffen:

  • Skalierbarkeit: Unterstützung wachsender Nutzerzahlen und Inhaltsmengen, insbesondere durch cloudbasierte Lösungen, die mit dem Unternehmen mitwachsen können
  • Integration: Anbindungsmöglichkeiten an bestehende HR-, CRM- oder ERP-Systeme über standardisierte APIs und Single Sign-On für nahtlose Lernprozesse
  • Benutzerfreundlichkeit: intuitive Oberfläche sowohl für Lernende als auch Administrator:innen, um die Akzeptanz bei allen Nutzergruppen zu steigern
  • Kosten-Nutzen-Analyse: sorgfältiger Vergleich verschiedener Lizenzmodelle wie nutzungsabhängige Tarife versus Flatrate-Angebote unter Berücksichtigung der spezifischen Unternehmensanforderungen und der LMS-Kosten

Wie können Unternehmen ein LMS einführen?

Eine strukturierte Einführung eines Learning Management Systems ist entscheidend für den nachhaltigen Erfolg. Basierend auf den Erfahrungen erfolgreicher Implementierungen wie bei Lexware empfiehlt sich folgender Ansatz:

8 Phasen der Implementierung eines LMS

8 Phasen der Implementierung

Zieldefinition Klare Ausrichtung an konkreten Unternehmenszielen, wie Reduktion von Schulungskosten um 20 % oder Verbesserung der Mitarbeiterqualifikation in spezifischen Bereichen.
Anforderungsanalyse Sorgfältige Ermittlung der tatsächlichen Bedürfnisse von Personalentwicklung, IT und Lernenden vor der Auswahl eines Systems.
Pilotphase Durchführung eines Testlaufs mit einer ausgewählten Abteilung oder Nutzergruppe, um praxisnahes Feedback zu sammeln und Anpassungen vorzunehmen.
Erstellung der Inhalte Frühzeitige Planung der Lerninhalte, um eine Überfrachtung der Plattform zu vermeiden und zielgerichtete, relevante Inhalte bereitzustellen.
Change Management Umfassendes Schulungsprogramm für Administrator:innen sowie durchdachte Kommunikation der Vorteile an alle Mitarbeitenden zur Förderung der Akzeptanz.
Projektmanagement Enge Zusammenarbeit zwischen internem Team und LMS-Anbieter mit regelmäßigen Abstimmungen.
Erfolgsmessung Definition und kontinuierliche Überwachung relevanter Schlüsselkennzahlen wie die Abschlussarbeit von Kursen, Kompetenzentwicklung oder positive Auswirkungen auf die Mitarbeiterbindung.
Anpassung und Weiterentwicklung Kontinuierliche Optimierung der Plattform basierend auf Nutzerfeedback und sich verändernden Unternehmensanforderungen.

Welche Herausforderungen treten bei der Nutzung eines LMS auf?

Mit den richtigen Maßnahmen lösen Sie die Herausforderungen, die mit der Nutzung eines Lernmanagements auftreten können: 

Fehlende Akzeptanz & Nutzung

Mitarbeitende nutzen die Plattform nicht oder nur widerwillig. Abhilfe schaffen Gamification-Elemente wie Badges, Ranglisten oder Belohnungssysteme, die die Motivation steigern und das Lernen ansprechender gestalten. Besonders effektiv sind zudem intrinsisch motivierte Lernziele, die an persönliche Entwicklungswünsche anknüpfen.

Integration von Inhalten

Unternehmensspezifische Inhalte müssen oft intern erstellt werden. Das bindet Ressourcen. Für überfachliche Entwicklungsthemen gibt es jedoch externe Inhalte, die sich in ein LMS integrieren lassen.

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Die Einbindung in bestehende IT-Landschaften kann komplex sein. Moderne LMS bieten jedoch standardisierte Schnittstellen und API-Integrationen, die den Datenaustausch mit HR-Systemen vereinfachen.

Messbarkeit des Lernerfolgs

Die tatsächliche Wirksamkeit von Trainingsmaßnahmen ist oft schwer zu quantifizieren. Hier helfen differenzierte Analysetools und die Definition aussagekräftiger KPIs wie Transferraten.

LMS der Haufe Akademie

Soweit die Theorie – wie aber sieht ein modernes Learning Management System in der Praxis tatsächlich aus? Das LMS der Haufe Akademie vereint die zuvor beschriebenen Features und Vorteile in einem ausgereiften System:

  • All-in-One-Plattform: ein zentraler, digitaler Lernplatz, der sämtliche Formate von Präsenzveranstaltungen bis E-Learning unter einem Dach vereint
  • Rechtssicheres Compliance-Management: automatisierte Dokumentation und Erinnerungen für verpflichtende Schulungen mit lückenloser Nachweisführung
  • Intuitive Benutzeroberfläche: modern gestaltet, an Ihr Corporate Design anpassbar und auf allen Endgeräten nutzbar
  • Umfassendes Bildungscontrolling: transparente Lernstandskontrolle und detaillierte Reporting-Funktionen im übersichtlichen Dashboard
  • Zukunftssichere Technologie: cloudbasierte Lösung mit standardisierten Schnittstellen für die nahtlose Integration in Ihre IT-Landschaft
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Ausblick: Welche Trends und Perspektiven prägen die Zukunft der LMS?

Die Zukunft der Learning Management Systeme gestaltet sich zunehmend dynamischer und personalisierter. Learning Nuggets revolutionieren die Wissensvermittlung durch kompakte Inhalte, die Mitarbeitende genau dann abrufen können, wie sie diese benötigen.

Parallel dazu transformiert Predictive Analytics die Personalentwicklung grundlegend: KI-gestützte Algorithmen identifizieren proaktiv individuelle Lernbedarfe und schlagen maßgeschneiderte Entwicklungspfade vor, noch bevor Kompetenzlücken spürbar werden. 

Diese Entwicklung wird ergänzt durch adaptive Lernpfade, die sich intelligent an Vorwissen und Fortschritt anpassen, sowie immersive VR/AR-Technologien für risikofreies Praxistraining. Kollaborative Social-Learning-Elemente und nahtlos in Arbeitsprozesse integrierte Performance-Support-Systeme runden das Bild eines zukünftigen LMS ab. So ist ein LMS nicht mehr eine bloße Lernplattform, sondern ein strategischer Partner für kontinuierliche Kompetenzentwicklung.