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Amazon Web Services
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AWS stellt Snowmobile-Service ein

von
der skill it Redaktion für dich
Veröffentlicht am
29.4.2024

Amazon Web Services (AWS) hat den Betrieb des Snowmobile-Service, einem Dienst zum physischen Transport von Daten, offiziell eingestellt. Der Snowmobile-Service, der 2016 gestartet wurde, transportierte Daten in einem mobilen 45-Fuß-Container per LKW von Kundenstandorten zu AWS-Einrichtungen. Gelauncht hatte AWS den Snowmobile-Service 2016 auf seiner jährlichen re:Invent-Konferenz in Las Vegas als Innovation im Bereich des Datenmanagements. Der damalige AWS-Chef und jetzige Amazon-CEO Andy Jassy stellte den 18-Wheeler-Sattelzug, der bis zu 100 Petabyte (PB) Daten direkt von Unternehmensstandorten zur AWS-Cloud transportieren kann, auf der re:Invent höchstpersönlich vor. Das Angebot baute auf dem bereits bekannten Snowball auf, einer kleineren Einheit zur Datenübertragung, und sollte neue Maßstäbe in der Effizienz der Datenspeicherung und -übertragung setzen.

Größere Datenmengen schneller bewegen

Unternehmen verfügen oft über Datenmengen im Exabyte-Bereich (1.000 PB), deren Übertragung über traditionelle Internetverbindungen Jahrzehnte dauern würde. Hier setzte Snowmobile an: Während die Übertragung eines Exabytes über eine 10Gbps-Leitung etwa 26 Jahre beanspruchen würde, reduzierte sich diese Zeit mit zehn Snowmobile-Einheiten auf weniger als sechs Monate. Jedes Snowmobile war dabei in der Lage, Daten über Glasfaserkabel mit einer Geschwindigkeit von bis zu einem Terabit pro Sekunde zu übertragen, sodass die Vollbeladung eines Trucks in etwa zehn Tagen möglich war.

Jedes Snowmobile war robust gebaut und laut AWS manipulationssicher. Während des Transits wurden die Daten durch verschiedene Mechanismen geschützt, darunter Videoüberwachung, GPS-Tracking und eine ständige Verbindung zurück zu AWS über Mobilfunk oder Satellit. Zusätzlich können Sicherheitsfahrzeuge und Wachpersonal die physische Daten-Übertragung begleiten. Ein erster Kunde von Snowmobile war das auf Satellitenbilder spezialisierte Unternehmen DigitalGlobe, das in vergleichsweise kurzer Zeit etwa 100PB Daten zu AWS migriert hat.

Das Ende einer außergewöhnlichen Lösung

Nach knapp acht Jahren hat AWS die Snowmobile-Option jetzt also eingestellt, da inzwischen kostengünstigere Optionen für den Datentransfer existieren, die den physischen Transport von Daten, von wenigen Ausnahmen abgesehen, überflüssig machen. Tatsächlich war der Snowmobile-Service nicht unproblematisch, denn es gab Herausforderungen bezüglich Stromversorgung, Kühlung, Netzwerkanbindung und Sicherheit. Diese Herausforderungen sowie die Einführung neuerer Techniken wie beispielsweise AWS DataSync führten letztlich zur Entscheidung, künftig auf große physische Datenübertragungen verzichten zu können. DataSync und andere Dienste ermöglichen eine im Vergleich zu 2016 deutlich schnellere und einfachere Migration von Daten in die AWS-Cloud.

AWS setzt weiter auf Snowball Edge und Snowcone

Nach dem Ende von Snowmobile bietet AWS allerdings weiterhin Offline-Datentransferlösungen wie Snowball Edge und Snowcone an, die in besonderen Situationen zum Einsatz kommen. Snowball Edge ist ein mobiles, tragbares Gerät, das in verschiedenen Konfigurationen bezüglich Rechenleistung und Speicherkapazität erhältlich ist. Die Hauptfunktion ist die Datenübertragung vom Kunden in die AWS Cloud, doch kann Snowball Edge auch lokale Rechenleistung und Speicherplatz in Umgebungen mit begrenzter IT-Infrastruktur zur Verfügung stellen. Das Gerät wird in der Regel von AWS an den Standort des Kunden und nach der Übertragung der Daten auf den Edge zurück an AWS geschickt. Dort werden die Daten dann in die Cloud gestellt, was alles in allem den Prozess der Dateneingabe deutlich beschleunigt, wenn die Internetanbindung des Kunden zu langsam ist.

Bei AWS Snowcone wiederum handelt es sich um ein kleines, tragbares Edge-Computing- und Datenübertragungsgerät, das für Anwendungen konzipiert ist, bei denen herkömmliche Netzwerkkonnektivität begrenzt oder nicht vorhanden ist. Snowcone-Nutzer können Daten direkt auf das Gerät laden, eine lokale Verarbeitung durchführen und dann die Daten durch Versand des Geräts oder über eine Online-Verbindung in die AWS-Cloud übertragen. Besonders nützlich ist Snowcone in Einsatzszenarien, in denen eine hohe Mobilität erforderlich ist oder nur wenig Platz für die Ausrüstung zur Verfügung steht. Das können wissenschaftliche Forschungseinsätze in entlegenen Gebieten ebenso sein wie mobile Einsätze bei Telekommunikationsanbietern oder im Gesundheitswesen.

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