Das Jahr 2024 markiert eine entscheidende Phase in der Evolution des Supply Chain Managements (SCM). Technologische Innovationen wie Künstliche Intelligenz, Automatisierung und das Internet der Dinge werden die Art und Weise, wie Lieferketten gesteuert und optimiert werden, grundlegend verändern. Diese Entwicklung geht Hand in Hand mit anhaltenden Herausforderungen wie dem weiterwachsenden Fachkräftemangel und dem zunehmenden Fokus auf Nachhaltigkeit. Dieser Artikel beleuchtet die Schlüsseltrends und Technologien, die das SCM im Jahr 2024 prägen und transformieren werden auf Basis von Analysen des SCM-Experten Ralf Düster des Bochumer Software-Entwicklers Setlog und der Unternehmensberatung KPMG.
Komplexe Herausforderungen im modernen Supply Chain Management
Das SCM steht 2024 vor vielschichtigen Herausforderungen. Neben dem anhaltenden Fachkräftemangel und dem Druck zu nachhaltigeren Prozessen, spielen Themen wie Resilienzaufbau und Transparenz eine zunehmende Rolle. Unternehmen müssen innovative Lösungen finden, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Der Einsatz fortschrittlicher Technologien wie KI und IoT bietet hier vielversprechende Ansätze.
Generative KI, Datenanalytik und das Internet der Dinge (IoT) führen zu einem Paradigmenwechsel im Lieferkettenmanagement. Diese Technologien ermöglichen schnellere Reaktionen auf Anfragen, proaktive Problemlösungen sowie eine Reduzierung von Fehlern und Ineffizienzen. Gleichzeitig schaffen sie eine größere Transparenz und Rückverfolgbarkeit, wodurch Organisationen widerstandsfähiger gegenüber zukünftigen Lieferkettenstörungen werden.
Diese Resilienz ist gerade In Krisenzeiten wie den derzeitigen gefragt, in denen sich die Prioritäten vom Thema Kostensenkung hin zu einem Lieferkettenmanagement verändern müssen, das schnell auf Pandemien, Extremwetterereignisse oder politische Ereignisse reagiert. Erreicht werden kann die gewünschte Resilienz durch eine Diversifikation innerhalb der Lieferkette, die aus einer Auswahl an Zulieferern für sensible Komponenten und die Verwendung unterschiedlicher Lieferwege besteht. Dabei ist eine Kombination aus globalen und regionalen Wertschöpfungsketten bedeutsam, die sowohl von den Chancen der Globalisierung als auch der lokalen Vernetzung profitiert.
Beim Fachkräftemangel ist keine Besserung in Sicht – das Gegenteil ist der Fall. Unternehmen sind daher mehr als je zuvor gefragt, ihren zukünftigen Beschäftigten attraktive Rahmenbedingungen zu bieten. Da die Generation Z Wert auf flache Hierarchien und moderne IT-Technik im Berufsalltag besteht, sollte beides zur Selbstverständlichkeit werden. Gleichzeitig gilt es, die Effizienz im Unternehmen zu erhöhen und die Arbeitsplätze attraktiver zu gestalten.
Anpassung an den technologischen Wandel
Um in diesem sich schnell verändernden Umfeld erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen die neuesten Technologietrends verstehen und annehmen. Dies umfasst das Erlernen von KI und verteilten Ledger-Technologien, von Plattformen mit geringem Codeaufwand und die Planung für eine elektrifizierte Zukunft der Flotte.
Die Integration von KI und Automatisierung in SCM-Prozesse ermöglicht es Unternehmen, schneller auf Marktveränderungen zu reagieren und effizienter zu operieren. Generative KI kann helfen, die Beschaffungs- und Regulierungscompliance sicherzustellen, Produktionsabläufe zu optimieren und virtuelle Kommunikation in der Logistik zu ermöglichen. Es ist allerdings auch sehr wichtig, dass Unternehmen diese Technologien strategisch einsetzen, um ihre Kerngeschäftsprozesse effektiv zu verbessern. Parallel gilt es, die zentralen Geschäftsprozesse strategisch zu überdenken und unter Berücksichtigung der Möglichkeiten, die durch den Einsatz von Generativer KI entstehen, neu zu gestalten.
Darüber hinaus müssen sich Unternehmen auf die Gewinnung relevanter und gut verwalteter Daten konzentrieren, um das Beste aus ihren Technologieinvestitionen zu machen und den steigenden Verpflichtungen in den Bereichen Nachhaltigkeit und ethischer Unternehmensführung gerecht zu werden. Letzteres betrifft nicht nur Konzerne, sondern natürlich auch den Mittelstand. In Europa gewinnt das Lieferkettengesetz immer mehr an Bedeutung, in den USA der Uyghur Forced Labor Prevention Act (UFLPA).
Die Rolle von Daten im SCM
Daten spielen eine zentrale Rolle im modernen SCM. Die Herausforderung, die durch den Einsatz von IoT-Geräten und digitaler Nachverfolgungssysteme noch verschärft wurde, besteht darin, die riesigen Datenmengen effizient zu verwalten und für fundierte Entscheidungen zu nutzen. Eine lösungsorientierte Herangehensweise kann dabei helfen, Datenqualitätsprobleme proaktiv anzugehen und die Datensätze schrittweise zu verfeinern und zu verbessern. Entscheidend ist dabei, die hausinternen Systeme zusammenzuführen und die Zahl der Silos abzubauen. Das erhöht einerseits die Effektivität durch einen schnelleren Informationsfluss, andererseits verringert es die IT-Kosten, weil die Anforderungen an die Wartung und die Schnittstellen sinken und weniger Updates benötigt werden.
Schlussfolgerung
Im Jahr 2024 wird das SCM durch die Kombination aus technologischen Fortschritten und einem verstärkten Fokus auf Nachhaltigkeit und Effizienz eine neue Dimension erreichen. Unternehmen, die diese Entwicklungen frühzeitig erkennen und adaptieren, können von den Vorteilen einer fortschrittlicheren, resilienteren und transparenteren Lieferkette profitieren.
Services optimieren mit ITIL® 4 Drive Stakeholder Value
ITIL® 4 ist eine der wichtigsten Anwendungen aus dem Bereich des IT-Service-Managements. In unserem Seminar ITIL® 4 Drive Stakeholder Value lernst du das Service Value System kennen und erfährst, wie man daraus die maximale Wertschöpfung für den Kunden erlangst. Beleuchtet werden zahlreiche für das SCM relevante Aspekte wie die Eigenschaften von Märkten, die verschiedenen Arten von Lieferantenbeziehungen und das Supplier Management. Das Seminars liefert einen Leitfaden und die Werkzeuge, um die Stakeholder-Zufriedenheit zu steigern und auf diesem Weg einen Wettbewerbsvorsprung zu gewinnen.