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Service- und Projektmanagement
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ERP-Prognosen 2024: Entwicklungen und Chancen

von
der skill it Redaktion für dich
Veröffentlicht am
27.12.2023

Die Unternehmenssoftware-Welt, insbesondere im Bereich Enterprise Resource Planning (ERP), unterliegt kontinuierlichen Veränderungen und Innovationen. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die bedeutendsten ERP-Trends für das Jahr 2024 und beleuchten die zentrale Rolle der Künstlichen Intelligenz (KI) bei der Weiterentwicklung dieser Systeme, basierend auf Einschätzungen von Claus Jepsen von Unit4, Gartner-Analysten und Experten des Staffing-Vermittlers BGSF.

ERP-Automatisierung und User Experience

Enterprise Resource Planning, kurz ERP, gilt in nahezu jedem größeren Unternehmen als geschäftskritisches System. Dabei entwickelt sich die Art und Weise, wie ERP-Systeme genutzt werden, ständig weiter. Eine der zentralen Entwicklungen für die nahe Zukunft ist die verstärkte Automatisierung von ERP-Prozessen. Diese Automatisierung wird, so denkt Claus Jepsen, ERP sukzessive in ein allgegenwärtiges Werkzeug verwandeln, das intuitiv und rollenbasiert arbeitet. Benutzer werden, ähnlich wie bei Datenbanken oder der Cloud-Technologie, Aktivitäten an digitale Assistenten abgeben. Künftig wird es dann weniger darauf ankommen, welches ERP-System überhaupt verwendet wird und wie man damit ein gewünschtes Ergebnis erzielt, sondern vielmehr darauf, welches System die besten Ergebnisse für die individuellen Unternehmensziele liefert.

Parallel dazu sieht BGSF für das kommende Jahr einen Trend in Richtung dringend nötiger Verbesserungen der Nutzererfahrung für ERP-Software generell. Dieser Aspekt ist lange genug vernachlässigt worden, rückt aber mehr und mehr in den Fokus. Eine intuitive Navigation und anwenderfreundliche Oberflächen sind gefragter denn je, um den Nutzern des Systems ihre Arbeit zu erleichtern. Benutzeroberflächen werden in diesem Zusammenhang zunehmend dialogorientiert, da sich die Akzeptanz dafür nicht zuletzt durch die Erfahrungen mit Chatbots wie ChatGPT deutlich erhöht hat und die Vorteile wie etwa eine intuitivere, natürlichere Befehlseingabe sichtbar geworden sind.

 

Intuitiv muss aber nicht nur die Arbeit mit dem ERP-System sein, sondern vor allem dessen Implementierung. Kunden werden laut Claus Jepsen in Zukunft verstärkt auf standardisierte Einrichtungen setzen, um einen schnelleren Return on Investment zu erzielen. Dabei ist die Anpassung von ERP-Systemen an die eigenen Unternehmensprozesse nicht immer ratsam, da dies viel zu aufwändig und zu teuer ist. Stattdessen liegt der Fokus auf dem, was die Unternehmen ihren Kunden bieten, und die zugeschnittene Auswahl der dazu am besten passenden Software.

KI-gestützte ERP-Systeme

Auch im ERP-Bereich spielen künstliche Intelligenz und Machine Learning eine immer größere Rolle. Durch den Einsatz von KI und ML werden ERP-Systeme zunehmend intelligenter und leistungsfähiger, weil sie beispielsweise Daten aus verschiedenen Quellen sammeln und auf diese Weise viele genauere Vorhersagen treffen können. Dies ist besonders nützlich etwa für die Einschätzung von Nachfrageänderungen und für die Optimierung der Produktion. Außerdem lassen sich durch den Einsatz von KI und damit verbunden durch die Analyse älterer Daten und Entscheidungen künftige Entscheidungsprozesse automatisieren. Für 2024 erwartet BGSF daher eine deutliche stärkere Nutzung von KI und ML in ERP-Systemen vor allem bei prädiktiven Analysen, der intelligenten Automatisierung und für die Gewinnung datengesteuerter Erkenntnisse. Zu beachten ist noch, dass der Einsatz von ML nur dann wirklich funktioniert, wenn das Datenmanagement fehlerfrei ist. Sind die Stammdaten nicht korrekt, zieht das System falsche Schlüsse mit möglicherweise gravierenden negativen Auswirkungen. Es gilt also, die bereits vorhandenen Daten zu pflegen und Silos abzubauen.

Nachhaltigkeitsziele und Kreislaufwirtschaft in ERPs

ERP-Systeme tragen nicht nur zur Effizienzsteigerung bei, sondern spielen auch eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung der immer wichtiger werdenden Nachhaltigkeitsziele. Durch die digitale Abbildung von Prozessen und deren automatischer Analyse können Unternehmen Ressourcen effizienter nutzen und Emissionen reduzieren. Ein zentraler Begriff ist in diesem Zusammenhang die Kreislaufwirtschaft, bei der Produkte und Komponenten wiederverwendet werden, anstatt sie zu entsorgen. ERP-Systeme werden zunehmend in der Lage sein, die Geschäftsprozesse in diese Richtung zu analysieren und sinnvolle Maßnahmen zu ergreifen beziehungsweise zu empfehlen. Die Integration von Nachhaltigkeitszielen in ERP-Systeme wird in den kommenden Jahren fraglos weiter an Bedeutung gewinnen und zu einem zentralen Bestandteil werden.

Fazit

Die ERP-Landschaft verändert sich ständig und sie wird sich durch den Einsatz künstlicher Intelligenz sowie Machine Learning schneller und stärker transformieren als in der Vergangenheit. Während durch dialogorientierte Oberflächen die oft mangelhafte Benutzerfreundlichkeit verbessert wird, werden ERP-Systeme zu einem zentralen Baustein für Unternehmen im Bereich der Nachhaltigkeit. Wer diese Trends erkennt und erfolgreich umsetzt, wird auch künftig erfolgreich sein.

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