Die digitale Transformationsmüdigkeit von Unternehmen in der EMEA-Region (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) wurde in einer Studie von Hexagon und dem Project Management Institute unter die Lupe genommen. Laut der Studie haben nur 49 % der Unternehmen die Absicht, ihre Prozesse schneller zu digitalisieren. Im Vergleich: In Nord- und Südamerika sind es 88 % und im asiatisch-pazifischen Raum immerhin 56 %. Woher kommt also die digitale Transformationsmüdigkeit bei Unternehmen in Europa, im mittleren Osten und in Afrika? Hexagon liefert vier Symptome für die digitale Transformationsmüdigkeit.
Digitale Transformationsmüdigkeit aufgrund geringer Agilität
Agilität ist einer der wichtigsten Faktoren in der Digitalisierung. Fachleute bezeichnen die Agilität durch Digitalisierung sogar als wichtigsten Aspekt. Allerdings zeigt sich, dass die digitale Agilität stark zu wünschen übriglässt.
Etwa 92 % der europäischen Unternehmen haben bereits eine Integration zwischen ihren bedeutendsten Bereichen wie ERP, CRM, PLM oder MES erreicht. Die erwünschte Agilität blieb dabei aber aus. Deshalb geben ungefähr 47 % aller Experten die Agilität als Priorität an, wenn es darum geht, zukünftige Initiativen zu fördern und digitale Abläufe zu verbessern.
Digitale Transformationsmüdigkeit durch zu viele Anwendungen
Zu viele Köche verderben den Brei und zu viele Anwendungen verderben die Einfachheit von Prozessen. Die Umstellung auf digitalisierte Prozesse führt nicht selten dazu, dass zahlreiche Software angeschafft und auch gehandhabt werden muss.
Das erschwert es, neue Mitarbeiter:innen einzuarbeiten, den Überblick zu behalten und die Datenqualität aufrechtzuerhalten. Das Ergebnis sind häufig schlechtere Ergebnisse als vor der Umstellung.
Laut Hexagon sind etwa 40 % aller Unternehmen auf doppelte manuelle Eingaben in Anwendungen angewiesen, um Projekte zu planen. Diese doppelte Arbeit ist nicht zielführend und bremst die Digitalisierung unnötig aus.
Digitale Transformationsmüdigkeit durch Anti-Patterns im Projektmanagement
Die hohe Anzahl an Softwarelösungen ist eine hohe Belastung für IT-Teams. Projektübergreifend werden in vielen Unternehmen unterschiedliche Anwendungen verwendet. Nur in knapp 40 % aller Unternehmen hat man sich firmenintern auf eine einzelne Softwareanwendung geeinigt.
Für IT-Teams stellt das ein Problem dar, weil nicht die von ihnen bereitgestellte Software genutzt wird. Die Folgen sind zusätzliche Sicherheitsmängel und eine ineffektive Nutzung von veralteten Methoden, die dann an die neuen Systeme angepasst werden müssen.
Unternehmen vertrauen Daten nicht
80 % der Unternehmen, die Projekte erfolgreich abschließen, weisen ein höheres Vertrauen in die vorhandenen Daten auf als Unternehmen, die Projekte nicht abschließen. Dieses fehlende Vertrauen verhindert datengestützte Entscheidungen und sorgt dafür, dass die digitale Automatisierung von Vorgängen fehlschlägt.
Das Vertrauen der erfolgreichen Unternehmen zeigt laut Hexagon deutlich, dass ein effektives Projektmanagement möglich ist, mit dem Ressourcen gespart werden und weitere Verbesserungen möglich sind.
Mangelndes Vertrauen führt zum Gegenteil. Um dem entgegenzuwirken, sollten IT und Projektteams gefragt werden, welchen Informationen sie nicht vertrauen und an den entsprechenden Stellen Optimierungen vorgenommen werden.
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