Ein Milliardendeal zwischen Amazon und Microsoft klingt im ersten Moment nach einem Gerücht mit zweifelhaftem Wahrheitsgehalt. Amazon und Microsoft sind derzeit die größten Konkurrenten im Bereich des Cloud-Computings. Undenkbar also, dass der eine Konzern bei dem anderen einkauft – oder doch nicht? Amazon hat anscheinend genau das vor und will nicht nur Kleingeld ausgeben.
Amazon macht Milliardendeal mit Microsoft für das 365-Paket
Ein Bericht vom Businessinsider, der sich auf interne Dokumente bezieht, besagt, dass Amazon Kunde bei Microsoft werden will. Um genau zu sein, war Amazon in der Vergangenheit bereits Kunde bei Microsoft. Allerdings stehen die beiden Technologie-Giganten inzwischen auf dem Markt für Cloud-Computing in direkter Konkurrenz und kämpfen um die Vorherrschaft.
Amazon liegt mit einem Marktanteil von knapp 30% mit AWS vor Microsoft Azure mit einem Marktanteil zwischen 20% und 25%. Was Amazon im Gegensatz zu Microsoft aber nicht zur Verfügung stellen kann: Software. Über Microsoft 365 bietet Microsoft im Grunde alle Programme an, die Kunden und Kundinnen benötigen, um alle Arbeiten zu erledigen. Texterstellung und -verarbeitung in Word, Tabellenkalkulation und Analysen in Excel, Präsentationen und Animationen in PowerPoint, E-Mail-, Termin- und Aufgaben-Verwaltung in Outlook und so weiter.
Im Bereich der Software steht Microsoft also weit vor Amazon. Dadurch kommt jetzt der Milliardendeal zustande, denn Amazon plant, über die nächsten fünf Jahre für ungefähr eine Milliarde US-Dollar Lizenzen für Microsoft 365 zu kaufen.
Bei genauerer Überlegung ist das gar nicht so überraschend. Die Angestellten von Amazon brauchen Software für ihre Arbeit. Bisher arbeiten sie noch mit veralteten Microsoft-Office-Versionen. Amazon plant mit dem Milliardendeal das Update auf die aktuelle Version.
Die Vermutung liegt nahe, dass Amazon zurückhaltend war, beider Cloud-Konkurrenz einzukaufen, und deshalb erst jetzt dieses Update vornimmt. Ganz schwer dürfte ihnen der Milliardendeal aber auch nicht fallen, schließlich stehen Amazon und Microsoft eher in gesunder Konkurrenz zueinander.
In anderen Bereichen arbeiten die Konzerne zudem bereits zusammen, wie wir an der Integration des Amazon Web Stores in Windows oder Amazon Video im Microsoft Store sehen.
Spekulationen zum Milliardendeal
Mancherorts gibt es Spekulationen in Bezug auf den geplanten Milliardendeal zwischen Amazon und Microsoft. Eine der Annahmen ist, dass Amazon plant, die Dienste von Microsoft in ihre Cloud Amazon Web Services zu integrieren.
Software wie Word, oder Excel wären eine sinnvolle Erweiterung des Angebots in AWS. Wie bereits erwähnt ist das die Sparte, in der Amazon dem Konkurrenten Microsoft nicht das Wasser reichen kann. Es ist aber sehr unwahrscheinlich, dass das passiert.
Der Milliardendeal zielt ganz darauf ab, das Unternehmen Amazon mit aktueller Software auszustatten. Ob daraus nachfolgende Deals entstehen, bleibt abzuwarten.
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